Architekturpositionen: ERGREIFEN – BEGREIFEN: DIE DENKENDE HAND. Architektur und Verbrechen. Blutstrom Ornament. Der Widerruf des 20. Jahrhunderts ist die Zukunft Europas. 13. Mai 2025 | 18:30 Uhr - 20:00 Uhr

Bazon Brock gilt als einer der renommiertesten deutschen Kunsttheoretiker und ist selbsternannter Denker vom Dienst und Künstler ohne Werk. Er prägte den Begriff der „Ästhetik als Vermittlung“. Gemeint ist damit die Vermittlung von Kunst und Theorie durch Aktionsformen wie Action Teaching oder Happenings. Deren Ziel sollte es sein, eigenständiges Denken und Urteilen zu fördern und Orientierung im Alltag zu bieten. Ein zentrales Element seiner Kunstvermittlung war die Besucherschule, die er von 1968 bis 1992 auf den Documenta-Ausstellungen in Kassel und auf verschiedenen Kunstmessen durchführte. Zudem moderierte er elf Jahre lang die Fernsehsendung „Bilderstreit – Kunst im Gespräch“. Er organisierte über 3.000 Veranstaltungen, darunter Aktionen wie Wa(h)re Kunst, Der Museumsshop als Wunderkammer und Gemeinschaftsaktionen mit bekannten Künstlern wie Joseph Beuys und Nam June Paik. Seine Gedanken und Konzepte veröffentlichte er in Werken wie Mann mit Mission, Der Profi-Bürger und Kritik der kabarettistischen Vernunft. Er gründete zahlreiche Institute, darunter das Institut für Rumorologie und das Labor für Universalpoesie und Prognostik. Von 2011 bis 2019 betrieb er die Denkerei mit dem Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen in Berlin, die seit der Schließung des Standorts als „Denkerei mobil“ mit Veranstaltungen an wechselnden Orten weitergeführt wurde.
Bazon Brock studierte von 1957 bis 1964 Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft an den Universitäten Hamburg, Zürich und Frankfurt, unter anderem bei Theodor W. Adorno. Parallel zum Studium absolvierte er ab 1957 eine Dramaturgieausbildung und arbeitete ab 1960 als Dramaturg am Stadttheater Luzern. Ab 1965 war er Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, später an der Universität für angewandte Kunst in Wien. 1981 übernahm er die Professur für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal, wo er 2001 emeritiert wurde. Seit 2014 ist er Honorarprofessor an der Hochschule der Bildenden Künste Saar.
Die Vortragsreihe ARCHITEKTURPOSITIONEN des Departments Architektur präsentiert unter Intendanz des IAD renommierte internationale Architektinnen und Architekten, Planer und Theoretiker.
Referent*in
Bazon Brock - Berlin/Wuppertal
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