Rottendorf-Wissenschafts-Preise verliehen
Für ihre herausragenden Forschungsergebnisse in der pharmazeutischen Forschung wurden Dr. Lukas Ernst, ehemals Institut für Pharmazeutische Biologie der TU Braunschweig, mit dem nationalen und Dr. Lennart Brewitz, Department of Chemistry der University of Oxford, mit dem europäischen Wissenschaftspreis der Rottendorf-Stiftung ausgezeichnet. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert und wurden kürzlich im Haus der Wissenschaft in Braunschweig verliehen.
Die Wissenschaftspreise der Rottendorf-Stiftung werden alle zwei Jahre an junge Wissenschaftler*innen einer deutschen sowie einer internationalen Universität und Hochschule vergeben. Die Stiftung finanziert sich unter anderem durch Ausschüttungen der Rottendorf-Gesellschaften. Die Preisträger wurden durch Auswahlkomitees der TU Braunschweig und der University of Oxford vorgeschlagen.
Dr. Lukas Ernst hat 2024 am Institut für Pharmazeutische Biologie seine Doktorarbeit abgeschlossen. Zurzeit arbeitet er als Postdoktorand am Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie in Jena. Sein wissenschaftliches Interesse gilt pflanzlichen Arzneistoffen mit komplexer chemischer Struktur, deren Isolierung und Synthese schwierig sind. In seiner Doktorarbeit hat sich Lukas Ernst mit der Biosynthese von komplizierten Inhaltsstoffen der Johanniskräuter befasst. Extrakte des Echten Johanniskrauts zum Beispiel sind als Antidepressivum etabliert. Dr. Ernst gelang es, eine Schlüsselreaktion nachzuweisen, die in zwei Variationen maßgeblich zur Komplexität und Vielfalt der Inhaltsstoffe beiträgt. Die beteiligten Enzyme stehen jetzt für die Rekonstruktion der pflanzlichen Biosynthesewege in Mikroorganismen zur Verfügung.
Dr. Lennart Brewitz arbeitet seit über acht Jahren als Nachwuchswissenschaftler am Department of Chemistry der University of Oxford. In seiner Forschung befasst er sich vorrangig mit der Untersuchung des therapeutischen und diagnostischen Potenzials sowie der Funktionen, Mechanismen und Strukturen krankheitsrelevanter menschlicher und viraler Enzyme, die posttranslationale Proteinmodifikationen katalysieren. Durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Medizinischen Chemie und Biochemie dieser Enzyme, einschließlich der Entwicklung hochpotenter Hemmstoffe, hat Dr. Lennart Brewitz in den vergangenen Jahren herausragende Beiträge geleistet, die für die Entwicklung neuer Medikamente zur Therapie von Infektionserkrankungen sowie Krebs von entscheidender Bedeutung sein werden.