16. Januar 2013 | Presseinformationen:

Veranstaltungsreihe „Zukunftsfragen – kontrovers“ Arzneimittel für »arme Länder« – Entwicklungspolitik oder Expansion der globalen Pharmaindustrie? Zur Entwicklung eines Malariaimpfstoffes

Über dieses Thema diskutieren Dr. Marion Hulverscheidt, Charité Universitätsmedizin Berlin, und Dr. Benjamin Mordmüller, Universität Tübingen,

am Dienstag, 22. Januar 2013, 18.30 Uhr,
Raum Veolia/Weitblick, Haus der Wissenschaft, Pockelsstraße 11.

Moderation: Prof. Dr. Klaus Gahl

Malaria – eine der häufigsten Infektionskrankheiten weltweit – ist besonders in den Ländern verbreitet, die wenig finanzielle Mittel für ihr Gesundheitswesen haben. Hilft diesen Ländern die Arzneimittelforschung in westlichen Ländern oder wären Strategien zur Prävention und Verbesserung der sozialen Lage der Menschen effektiver? Ein Experte für Malariaforschung und eine Wissenschaftsforscherin diskutieren über diese Frage.

Marion Hulverscheidt studierte Humanmedizin und Wissenschaftsgeschichte an den Universitäten in Kiel und Göttingen. Nach Promotion als Gast am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und Erhalt der Vollapprobation arbeitete sie zwischen 2003 und 2011 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den medizinhistorischen Instituten in Heidelberg und Berlin. Sie forschte und publizierte zur Forschungsförderpraxis auf dem Gebiet der Tropenmedizin zwischen 1920 und 1970, über Malariaversuche und die Malariakur, über das Robert Koch-Institut für Infektionskrankheiten im Nationalsozialismus, entwickelte gemeinsam mit Maike Rotzoll ein Lehrprojekt zur Pest. Als Gastwissenschaftlerin am Berliner Medizinhistorischen Museum, Charité Universitätsmedizin Berlin ist sie journalistisch tätig und lehrt an den Universitäten Braunschweig und Kassel.

Benjamin Mordmüller begann das Medizinstudium im Jahr 1989 an der Freien Universität Berlin. Bereits während des Studiums begab er sich zu einem Studienaufenthalt an das Albert-Schweitzer-Krankenhaus in Lambaréné, Gabun, um sich an laufenden Studien zur parasitären Infektion mit Plasmodium falciparum und Schistosoma haematobium zu beteiligen. Er befasste sich bereits mit der Chemotherapie, der Pathogenese und der Immunologie dieser Infektionen. Das Studium der Medizin hat er an der Humboldt-Universität zu Berlin im Jahr 1996 abgeschlossen und beschäftigt sich seitdem hauptsächlich mit der Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung und Prävention der Malaria. Er arbeitet in Tübingen und Lambaréné, ist stellvertretender Direktor des Instituts für Tropenmedizin der Universität Tübingen und Preisträger des Tropenpreises 2012 der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin.