16. Juni 2011 | Presseinformationen:

Veranstaltungsreihe „Zukunftsfragen – kontrovers“ Wem gehört der öffentliche Raum? Stadtplanung im Spannungsfeld von Unternehmens- und Bürgerinteressen

Über dieses Thema diskutieren Prof. Dr. Manfred Walz, Bochum, und Klaus Hornung, Braunschweig

am Montag, 20. Juni 2011, 18.30 Uhr,
Raum Veolia, Pockelsstraße 11, Haus der Wissenschaft.

Moderation: Norbert Adel, Braunschweig

Was macht eine Stadt aus: ein Symbol, das für sie steht, ihre Einwohnerinnen und Einwohner oder ihre Besucher, also Menschen, die sie beleben, die Einkaufsmöglichkeiten, das Freizeitangebot, ihre Geschichte, ihre „Lebensqualität“, Wohngelegenheiten oder Investitionsmöglichkeiten? Öffentliche Räume in der Stadt werden benutzt, beansprucht, geöffnet, geschlossen, je nachdem, wer wie auf sie Einfluss gewinnt. Plätze und Straßen, Verkehrswege, öffentliche Gebäude können Nutzungen ermöglichen oder verwehren. Die Baulichkeiten einer Stadt können Unterschiede machen zwischen Menschen oder Unterschiede aufheben und Gemeinsamkeiten stiften.

Wir möchten fragen, wie man Partizipation mit den Mitteln der Stadtplanung gestalten kann: Kommt es bei der Stadtplanung eher auf Beruhigung/Lenkung an oder auf politische Gestaltung – wie lässt sich „Gestaltung von unten“ realisieren? Eine andere große Frage ist die nach den Ressourcen: Sind Fragen der Rentabilität und des „Empowerment“ schlichte Alternativen oder lassen sie sich vereinbaren? Schließlich stellt sich auch die Frage, wie eine Stadt mit Vielfalt umgeht und wie sich dies mit der Schaffung einer Identität („unsere Stadt“, „unsere Region“) vereinbaren lässt.

Manfred Walz ist Architekt und Stadtplaner. Er war beteiligt am Aufbau des Studiengangs „Experimentelle Umweltgestaltung“ an der SHBK Braunschweig 1975-77, promovierte 1978 zum Dr.-Ing. an der RWTH Aachen und lehrt seit 1978 in „Stadt- und Regionalentwicklung“ und Forschung mit dem Schwerpunkt „Industriearbeit und Wohnen im Ruhrgebiet“, u.a. auch in Braunschweig. Auch nach seiner Emeritierung 2005 wirkte er noch in der Lehre und Forschung mit, z.B. am Aufbau des Masterstudiengangs „Städtebau NRW“ der Hochschulen FH Bochum, FH Dortmund, FH Köln und Universität Siegen. Er ist Mitglied des Hochschulrats der Fachhochschule Dortmund. Seine Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen gelten vor allem Themen der Stadtentwicklung; er war an zahlreichen Stadt- und Objektplanungen in Berlin und im Ruhrgebiet beteiligt, beginnend mit der IBA Emscherpark ab 1994 bis heute insbesondere Lichtplanungen und -gestaltungen – z.B. des „NachtTagPanorama„ im Ruhrgebiet (mit Georg Kiefer).

Klaus Hornung war nach einem Studium der Architektur in Karlsruhe Assistent an dem städtebaulichen Lehrstuhl der Bauhaus Universität in Weimar. Im Fachbereich Stadtplanung und Umweltschutz war er zunächst Leiter des Bezirks Innenstadt bei der Stelle Verbindliche Bauleitplanung, seit 2005 dann als Stadtbildgestalter zuständig für Straßen- und Platzgestaltungen, u.a. für die Umgestaltung des Kohlmarktes und für die Integrationsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Bau der Schlossarkaden. Er hat überdies die städtebaulichen und architektonischen Beiträge zur Kulturhauptstadtbewerbung koordiniert und war  Projektleiter für das Bundesmodellprojekt St. Leonhards Garten. Er ist seit 2009  Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und Umweltschutz.