17. September 2024 | Presseinformationen:

Wenn die Holzfassade brennt Holzbau im Fokus der Braunschweiger Brandschutz-Tage 2024

Die Nachfrage nach Gebäuden aus Holz steigt. Selbst Hochhäuser werden inzwischen aus dem nachwachsenden Baustoff errichtet. Doch halten die Gebäude auch beim Brandschutz mit? Wie entwickelt sich ein Feuer in einer Holzkonstruktion mit einer Dämmung aus Seegras oder Hanf? Und was muss die Feuerwehr beim Löschen beachten? Diese aktuellen Fragen zum Brandschutz im Holzbau sowie der Großbrand einer Chemiefabrik in Braunschweig stehen im Mittelpunkt der 38. Auflage der Braunschweiger Brandschutz-Tage am 25. und 26. September.

„Die Braunschweiger Brandschutz-Tage sind der Treffpunkt für die Brandschutzexpert*innen im deutschsprachigen Raum, bei denen der Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis einen hohen Stellenwert hat“, sagt Professor Jochen Zehfuß, wissenschaftlicher Tagungsleiter und Leiter des Fachgebiets Brandschutz im Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz (iBMB) der Technischen Universität Braunschweig.

Mit dem Zentrum für Brandforschung (ZeBra) wurden am Campus Ost der TU Braunschweig europaweit einzigartige Versuchsmöglichkeiten geschaffen, um Brände unterschiedlicher Materialien und in verschiedenen Maßstäben zu erforschen. So wurde im ersten Großversuch des ZeBra mit der Feuerwehr Hamburg untersucht, wie sich ein Brand bei einer mehrgeschossigen Holzfassade in Verbindung mit brennbaren, nachwachsenden Dämmstoffen entwickelt und wie das Feuer am besten gelöscht werden kann. Die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt stehen im Fokus eines Vortrags und die Frage, ob die Verbreitung des urbanen Holzbaus einen Paradigmenwechsel bei den Feuerwehren erfordert.

Weitere Themen sind die Brandbekämpfung und das Brandverhalten von Hohlraumbränden im Holztafelbau, die Begrenzung sichtbarer Massivholzoberflächen sowie die sichere Ausführung begrünter Fassaden.

Großbrand eines Braunschweiger Industriebetriebs

Die Tagung, die wieder im MEC Millenium Event Center in Braunschweig stattfindet, beginnt am 25. September mit einem Key-Note-Vortrag zum Thema „Großbrand eines Industriebetriebs – Herausforderungen und Lehren“. Torge Malchau, Leitender Branddirektor der Feuerwehr Braunschweig, berichtet über den Großbrand mit schweren Explosionen in einer Chemiefabrik am Schöppenstedter Turm in Braunschweig im April dieses Jahres.

Auf dem Programm der Tagung stehen außerdem neue Entwicklungen bei anlagentechnischen Brandschutzmaßnahmen, aktuelle Regelwerke, Neuerungen bei Türen und Toren, der Umgang mit Bestandsgebäuden, Möglichkeiten und Hürden von Brandschutz und Kreislaufwirtschaft am Beispiel von Trockenbaukonstruktionen sowie innovative Brandschutzlösungen zur Entfluchtung von Kirchen und zur Ressourcenschonung.

Fachausstellung und Symposium

Aktuelle Entwicklungen bei Produkten für den baulichen, anlagentechnischen, abwehrenden und organisatorischen Brandschutz zeigen rund 30 Aussteller*innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum im Rahmen einer Fachausstellung. Abgerundet wird das Programm durch das internationale Symposium „Heißbemessung“, bei dem sich bereits am 24. September nationale und internationale Expert*innen auf dem Gebiet der Heißbemessung und Brandsimulation austauschen. Ein weiterer Höhepunkt bildet die Verleihung des bundesweit einmaligen Brandschutz-Nachwuchspreises für herausragende studentische Arbeiten.

Über die Brandschutz-Tage

Die „Braunschweiger Brandschutz-Tage“ zählen zu den bedeutendsten Brandschutz-Fachtagungen im deutschsprachigen Raum. Rund 600 im Brandschutz tätige Ingenieur*innen aus Bauaufsichtsbehörden, Feuerwehren, Versicherungen, Ingenieurbüros, Industrie, Prüfanstalten und Forschungseinrichtungen kommen seit 1987 auf Einladung des Instituts für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz der Technischen Universität Braunschweig zum Informations-und Gedankenaustausch zusammen.

Weitere Informationen: www.brandschutztage.info