Verbund „Recycling 4.0“ erhält Fördertafel Ministerin Birgit Honé gratuliert zum neuen Projekt im Südniedersachsenprogramm
Europaministerin Birgit Honé hat am (heutigen) Freitag die Fördertafel an die Kooperationspartner des Innovationsverbundes „Recycling 4.0 – Digitalisierung als Schlüssel für die Advanced Circular Economy“ übergeben. Das Projekt wird von drei Niedersächsischen Hochschulen getragen. Es wird koordiniert durch die TU Clausthal. Die TU Braunschweig ist am Verbundprojekt durch das Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF) sowie das Institut für Automobilwirtschaft und Industrielle Produktion (AIP) vertreten.
An dem Innovationsverbund „Recycling 4.0“ ist auch die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften beteiligt. Sechs Lehrstühle und zwölf regionale Unternehmen kooperieren in dem Projekt, das mit Hilfe einer dezentralen Cloud-Plattform eine innovative Kreislaufwirtschaft etablieren will. Im Mittelpunkt stehen die Stoffströme bei neuartigen Fahrzeugsystemen. Gerade für die Entwicklung der Elektromobilität werden die Unternehmen in besonderem Maße auf die Wiederverwertung von Rohstoffen angewiesen sein. Ziel des Innovationsverbundes ist es, das Recycling in diesem Bereich sowohl ökonomisch als auch ökologisch effizienter zu gestalten.
Mit dem Innovationsverbund weiten die beteiligten Hochschulen ihre Recycling-Kompetenz im Bereich der Elektromobilität aus und verbinden sie mit ihrer Kompetenz in der Informationstechnologie. Das Projekt stärkt die Entwicklung der im Ausbau befindlichen Recyclingregion.
Europaministerin Honé lenkte den Blick auf die positive regionale Entwicklung: „Der Innovationsverbund ist ein herausragendes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft, wie wir sie im Südniedersachsenprogramm fördern.“ Fast 50 Prozent der Gesamtkosten von 1,55 Millionen Euro werden von der Europäischen Union beigesteuert. Aber auch das Land wird einen nicht unerheblichen Anteil tragen.
Projektkoordinator Prof. Andreas Rausch, TU Clausthal betonte die Vielseitigkeit des Innovationsverbundes und die Chancen, die sich daraus ergeben: „Der Gedanke des Recyclings auf der einen Seite und die IT-Anwenderkompetenz auf der anderen ergeben eine optimale Verknüpfung.“ „Die drei Hochschulen, die ebenso wie eine Reihe der beteiligten Unternehmen Partner des Recyclingclusters REWIMET sind, erweitern damit ihre Aktivitäten in diesem Verbund“, ergänzt Prof. Goldmann von der TU Clausthal.
Das Teilprojekt der Technischen Universität Braunschweig
… befasst sich mit Planungs- und Steuerungsansätzen für die Advanced Circular Economy, welche sich durch hocheffiziente Prozesse in vollständig geschlossenen Wertschöpfungsketten auf Basis von Digitalisierungs- und Industrie-4.0-Technologien auszeichnen.
Um die Advanced Circular Economy umsetzen zu können, wird sich der Lehrstuhl für Produktion und Logistik mit der unter ökonomischen und ökologischen Kriterien optimalen Lenkung der Materialströme befassen. Hierdurch soll für die Akteure der Wertschöpfungskette ein wirtschaftlicher Vorteil gegenüber der Ist-Situation ohne Recycling 4.0 geschaffen werden. Das AIP entwickelt unter Einsatz von Methoden des Operations Research und des Supply Chain Managements (neue Ansätze zur Koordination der Entscheidungen zwischen produzierenden und Recyclingunternehmen. Die Professur für Nachhaltige Produktion und Life Cycle Engineering des IWF übernimmt die Planung und Simulation von integrierten Produktions- und Retroproduktionssystemen für geschlossene Produktkreisläufe. Dabei wird untersucht, wie bestehende Geschäftsmodelle und -prozesse auf Produkt-Service-Systeme in Closed-loop-Supply-Chains in der Circular Economy übertragen werden können und welche neuen Modelle und Prozesse hinsichtlich neuartiger Digitalisierungs- und Industrie-4.0-Technologien für ein effizientes Recycling entwickelt werden können. Die Planung und der Aufbau eines Closed-loop Production Systems werden von der Professur anhand einer skalierten Lernfabrik evaluiert.