Übergabe des Präsidentenamtes an der TU Braunschweig Stimmen und Stimmungen anlässlich der Festveranstaltung
Im Rahmen einer Festveranstaltung hat die Technische Universität Braunschweig die Übergabe des Präsidentenamtes von Professor Dr.-Ing. Jürgen Hesselbach an Professorin Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla gefeiert. 530 geladene Gäste waren dazu ins Audimax der TU Braunschweig gekommen: Abgeordnete von Bundestag und Landtag, Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, der Städte Braunschweig und Wolfsburg sowie von überregionalen Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Verbänden, Kultur und Kirche.
Professor Jürgen Hesselbach zog in seiner Rede eine politische Bilanz der 12 Jahre seiner Amtszeit. Er wies darauf hin, dass es gelungen sei, Stärken der TU Braunschweig zu identifizieren, Schwerpunkte zu bilden und die Zusammenarbeit mit den Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Kommunen und Institutionen der Region zu intensivieren.
„Voraussetzung für die zukunftsfähige Entwicklung der Regionen wie auch des gesamten Landes sind leistungsstarke Hochschulen. Für die Universitäten heißt das insbesondere: angemessene und wettbewerbsfähige Lehr- und Forschungsstrukturen sowie -ressourcen“, sagte der scheidende Präsident der TU Braunschweig. Er verwies auf Erfolge etwa im Hochschulbauprogramm und im Wettbewerb „Stadt der Wissenschaft“. Aber auch die Veränderungen, die die Carolo-Wilhelmina und andere Hochschulen in den letzten Jahren durchlebt haben, fanden Erwähnung. Dazu zählen etliche Gesetzesnovellen, die drastische Erhöhung der Zahl der Studierenden (an der TU Braunschweig von 12.000 auf knapp 20.000), der Sanierungsbedarf bei vielen Gebäuden, die steigende Regelungsdichte an Hochschulen und die zeitlich befristete Programmförderung.
Professor Hesselbach dankte Weggefährten innerhalb und außerhalb der TU Braunschweig, den Vertreterinnen und Vertretern der Gremien, insbesondere des Präsidiums, den Fakultäten und Instituten, zentralen Einrichtungen sowie der Verwaltung und den Stabsstellen. Auch den Präsidentinnen und Präsidenten der Hochschulen und Forschungseinrichtungen, den Städten Braunschweig und Wolfsburg sowie dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur dankte er für die intensive und konstruktive Zusammenarbeit. Seiner Nachfolgerin wünschte er „viel Erfolg, eine glückliche Hand, immer genug Humor und ein gewisses Maß an Frustrationstoleranz zur Bewältigung der nicht immer einfachen Herausforderungen des Amtes und den stets wachen Blick für die Schätze unserer Carolo-Wilhelmina“, so Hesselbach. Er wird an der TU Braunschweig als Professor für Fertigungsautomatisierung weiterhin aktiv sein.
„Ich denke, dass die TU Braunschweig für die künftigen Herausforderungen gut gerüstet ist. Wir werden gemeinsam daran arbeiten und wir werden gemeinsam erfolgreich sein“, erklärte die künftige Präsidentin der TU Braunschweig, Professorin Anke Kaysser-Pyzalla. Die Region Braunschweig biete hervorragende Voraussetzungen für langfristige Partnerschaften und gemeinsame Projekte mit benachbarten Universitäten und Fachhochschulen, einer großen Zahl renommierter außeruniversitärer Forschungseinrichtungen und den teilweise global agierenden großen und mittleren Unternehmen. „In diese, wie auch in alle anderen Kooperationen wird die TU Braunschweig auch in Zukunft Kompetenz, Kreativität, gute Organisation und Verlässlichkeit einbringen“, sagte die designierte Präsidentin.
Die Universität sei ein Ort gemeinsamen Lernens, Lehrens und Forschens – auch über die Grenzen von Fächern und Disziplinen hinaus. Als eines ihrer wesentlichen strategischen Ziele nannte sie, den Studierenden Bildung und Ausbildung zu bieten, die hervorragende Berufsaussichten in Wirtschaft, Wissenschaft und Bildungsinstitutionen eröffnen. „Die Studierenden werden hier als Partner verstanden, die selbstständig sind, die für sich und für andere Verantwortung übernehmen, und die ihre Vorstellungen an der Universität einbringen.“ Sie ergänzte: „Der wissenschaftliche Austausch und nicht zuletzt die Vielfalt der Fächer an der TU Braunschweig bieten Denkanstöße für die interne Diskussionskultur, die ich fördern werde und auf die ich auch persönlich sehr gespannt bin.“
Professorin Kaysser-Pyzalla dankte insbesondere ihren Kolleginnen und Kollegen sowie dem Team am Helmholtz-Zentrum Berlin, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, dem Land Berlin und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung wie auch ihrer bisherigen Fakultät an der Ruhr-Universität Bochum, die eine zügige und unbürokratische Versetzung an die TU Braunschweig möglich gemacht haben.
„Mit Frau Prof. Kaysser-Pyzalla gewinnt die niedersächsische Wissenschaftslandschaft eine fachlich profilierte, engagierte und hervorragend vernetzte Führungspersönlichkeit“, so die Niedersächsische Wissenschaftsministerin, Gabriele Heinen-Kljajić. „Ich freue mich, dass wir Prof. Kaysser-Pyzalla für die TU Braunschweig gewinnen konnten und bin überzeugt, dass sie die großartige Entwicklung der Universität nicht nur fortsetzen, sondern mit neuen Impulsen bereichern wird. Dafür wünsche ich ihr viel Erfolg.“
Der Vorsitzende des Hochschulrats der TU Braunschweig, Prof. Lothar Hagebölling, zeigte sich in seinem Grußwort erfreut über die Wahl der neuen Präsidentin. „Die Technische Universität Braunschweig hat in dieser wichtigen Phase ihrer Entwicklung über alle Statusgruppen hinweg ein Bild großer Geschlossenheit abgegeben und eine kluge Nachfolgeregelung für den scheidenden Präsidenten Hesselbach auf den Weg gebracht.“
Marc Jäger, Vorstandsmitglied des AStA sprach als Vertreter der Studierendenschaft. „Die Technische Universität Braunschweig ist kein schlechter Ort, um Präsidentin zu werden und das liegt auch daran, dass wir eine vielfältige und lebendige Studierendenschaft haben“, sagte er. „Wir als Studierendenschaft freuen uns immer über den regen Austausch mit dem Präsidium und sehen die kurzen Wege als eine Stärke an, die eine Zusammenarbeit in den verschiedensten Bereichen vereinfacht.“
„Professor Hesselbach hat weit über die Präsidentschaft der Technischen Universität hinaus Wissenschaft und Forschung in unserer Stadt und der Region nachhaltig verändert und nach vorn gebracht. Wissenschaft ist heute in der Stadtgesellschaft viel stärker präsent als noch vor zehn Jahren“, erklärte der Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, Ulrich Markurth. „Das ist nicht zuletzt ein Erfolg des Jahres ‚Stadt der Wissenschaft‘, des ‚Hauses der Wissenschaft‘, der Neuausrichtung des Netzwerks der ForschungRegion und der Stärkung des Forschungspreises – allesamt Projekte, die Professor Hesselbach maßgeblich gemeinsam mit der Stadt und mit den anderen Forschungseinrichtungen und Institutionen in der Stadt vorangetrieben und gestaltet hat. Wissenschaftliche Einrichtungen in Braunschweig sind heute nicht nur besser untereinander vernetzt, sie vereinen zunehmend ihre Stärken. Unermüdlich hat Jürgen Hesselbach solche Kooperationen mit anderen Instituten und der Wirtschaft vorangetrieben und so millionenschwere neue Forschungseinrichtungen nach Braunschweig und in die Region geholt. Systembiologie, Metrologie, Pharmaverfahrenstechnik, Fahrzeug- und Luftfahrtforschung am Forschungsflughafen: Das sind nur einige Beispiele, die sich mit der dynamischen Entwicklung in der Wissenschaft und dem Namen Jürgen Hesselbach verbinden. Das alles stärkt das Renommee unserer Forschungslandschaft, schafft und sichert Arbeitsplätze und stärkt Unternehmen am Standort Braunschweig. Braunschweig und die Region sind der herausragenden Persönlichkeit Jürgen Hesselbach zu großem Dank verpflichtet. Frau Professorin Kaysser-Pyzalla übernimmt ein gut aufgestelltes Haus, in dem nun eine neue Ära beginnen kann. Ich wünsche ihr eine erfolgreiche, glückliche Präsidentschaft.“
Für die musikalische Umrahmung sorgte das Orchester der TU Braunschweig, den anschließenden Empfang begleiteten Studierende des Instituts für Musik und ihre Vermittlung mit Jazzklängen.