10. Mai 2024 | Presseinformationen:

TU Braunschweig unterstützt KMU auf dem Weg zur Nachhaltigkeit Open Call: Zweite Förderrunde startet

Die Europäische Kommission veröffentlichte 2021 eine Liste mit 16 Fortschrittstechnologien, die sollen. Darunter fallen unter anderem Künstliche Intelligenz, Blockchain, Robotics, industrielle Biotechnologie, Internet of Things und Blockchain sind laut Europäischer Kommission Technologien, die den Weg in eine nachhaltige Zukunft im Sinne des „Green Deal“ bereiten sollen. Unternehmen wollen diese Lösungen implementieren und dadurch auch nachhaltiger agieren. Jedoch stellt sich häufig die Frage, welche der neuen Technologien für den eigenen Anwendungsfall wirklich Vorteile bieten kann. Um das besser bewerten zu können, entwickelten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig für das Projekt „greenSME“ Methoden, die kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) bei der Umstellung helfen. Vom 15. Mai bis 31. Juli können sich Unternehmen für eine Teilnahme an einem Transformations-Förderprogramm bewerben.

Die Umstellung auf ein nachhaltigeres Wirtschaften erfordert eine sorgfältige Planung. Als Teil eines europäischen Netzwerks leisten Mitarbeitende des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF) der Technischen Universität Braunschweig einen Beitrag, die resultierenden Prozesse und Aufgaben in kleinen und mittleren Unternehmen zu unterstützen. Dafür wurde im Rahmen des europäischen Projekts „greenSME“ ein digitalisiertes und strukturiertes Vorgehen entwickelt, dass sich an Unternehmen in Europa richtet.

„Unternehmen spiele eine wesentliche Rolle in einer Zukunft, die den globalen Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht wird“, so Prof. Christoph Herrmann, Institutsleiter und Professor für nachhaltige Produktion und Life Cycle Engineering. „Es freut uns, dass die von uns entwickelten Methoden europaweit erfolgreich für den Wandel eingesetzt werden.“

Neben technologischen müssen auch organisatorische Themen angefasst werden. Will ein Unternehmen sein Geschäftsmodell ändern, seine Mitarbeitenden besser qualifizieren, Beziehungen zu wichtigen Partnern stärken, Ökobilanzen für Produkt- oder Prozessinnovationen nutzen oder ein Ressourcenmanagement etablieren, so gibt es hier Chancen anteilig gefördert zu werden. Die Förderung können Unternehmen aus der Europäischen Union erhalten, die gemäß der Definition der EU als kleines oder mittleres Unternehmen gelten. Hier wird die Grenze bei weniger als 250 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von weniger als 50 Millionen Euro gezogen.

In fünf Schritten zur nachhaltigen Transformation

Der in Braunschweig mitentwickelte Prozess besteht aus fünf Schritten. „Der erste Schritt ist die Registrierung auf dem greenSME Hub, um Zugang zur Community, zu Lerninhalten, zu wichtigen Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Circular Economy sowie zu unserem Expertenteam zu erhalten“, erläutert die am Projekt beteiligte Doktorandin Nelli Kononova. „Durch eine Selbstbewertung werden dann die wichtigsten Handlungsfelder identifiziert.“

Diese Handlungsfelder werden in einem Online-Workshop gemeinsam mit dem Unternehmen in konkrete Maßnahmen zu einem Aktionsplan überführt. Sobald das Unternehmen eine der vorgeschlagenen Maßnahmen ausgewählt hat, werden gezielt Dienstleistungs- und Technologieanbieter aus der Community ausgewählt. Mit einem oder zwei Dienstleistungs- und Technologieanbietern kann dann ein kurzer Antrag auf finanzielle Unterstützung von bis zu 35.000 Euro zur Umsetzung eines Aktionsplans online beantragt werden.

Im ersten Projektabschnitt wurden bereits 41 Maßnahmenpläne entwickelt, wobei 18 davon in von der TU Braunschweig entwickelten Online-Workshops begleitet wurden. Aktuell befinden sich 21 Projekte in der Umsetzung, die bereits erfolgreiche Fortschritte gezeigt und eine Vorauszahlung aus der Förderung erhalten haben. „Wir erwarten, dass alle Projekte zeitnah abgeschlossen und die volle Förderung erhalten werden. Und bereits jetzt ist absehbar, dass sich im zweiten Open Call noch mehr Unternehmen bewerben werden“, blickt Professor Herrmann in die Zukunft.

Auch lokale Unternehmen können profitieren

Mit der wachsenden greenSME-Community, die bereits 300 Mitglieder aus produzierenden Unternehmen und Technologieanbietern europaweit zählt, stehen die Chancen auch für neue Interessenten gut, die passenden Partner für die Implementierung ihrer Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu finden. „Wir würden uns besonders über eine starke Beteiligung von Unternehmen aus der Region in der zweiten Förderrunde freuen“, stellt Nelli Kononova fest. „Dies würde nicht nur die Unternehmen auf ihrem Transformationsweg unterstützen, sondern auch ihr lokales und europäisches Netzwerk erweitern.“ Im Zeitraum vom 15. Mai bis 31. Juli 2024 ist der Open Call geöffnet und so können sich Unternehmen mit ausgewählten Technologieanbietern für die zweite Förderrunde bewerben.

Was ist greenSME?

Das Projekt greenSME, gefördert durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon Europe der Europäischen Union, ist eine wegweisende Initiative zur Unterstützung kleiner und mittelständischer Unternehmen bei der Integration nachhaltiger Praktiken in ihre Geschäftsmodelle. Mit einem breiten Spektrum an Ressourcen, Schulungen und Gemeinschaftsaktivitäten strebt greenSME danach, ein nachhaltigeres Geschäftsökosystem zu fördern und Unternehmen dabei zu helfen, einen neutralen bis positiven ökologischen Einfluss zu erzielen.

Das Projekt konzentriert sich insbesondere auf zwei Hauptaspekte:

  1. Unterstützung und Förderung von produzierenden und verarbeitenden KMUs: greenSME bietet KMUs Unterstützung und Förderung bei der Steigerung ihrer ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit durch den Einsatz innovativer Technologien, sozialer Innovationen oder umweltbezogener Dienstleistungen.
  2. Aufbau eines nachhaltigen EU-Ökosystems: greenSME strebt die Stärkung eines nachhaltigen EU-Ökosystems für das verarbeitende Gewerbe an und schafft eine starke Community von gleichgesinnten KMUs, die ihr Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit teilen.

In diesem Ökosystem erhalten die KMUs eine Gelegenheit, ihren Transformationsweg zu beginnen und für die Umsetzung der Maßnahmen eine Förderung zu erhalten. Unternehmen, die an einer Teilnahme am greenSME-Projekt interessiert sind, können sich auf der offiziellen Website des Projekts unter https://greensmehub.eu/ informieren und anmelden.

Dieses Projekt wurde mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizon Europe“ der Europäischen Union im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung 101058613 gefördert.