9. September 2025 | Presseinformationen:

TU Braunschweig leitet Innovationsprojekt für Wellenkraftwerke Horizon Europe fördert Energiegewinnung aus Wellen mit vier Millionen Euro

Das COIN-Projekt (Control-Oriented INnovations for future wave energy farms) startet am 1. November 2025 mit Unterstützung der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms Horizon Europe. Mit einem Gesamtbudget von vier Millionen Euro bringt COIN neun führende Organisationen aus ganz Europa zusammen, um innovative Lösungen zu entwickeln, die die Zuverlässigkeit, Lebensdauer und Nachhaltigkeit zukünftiger Wellenkraftwerke verbessern sollen.

COIN wird von der Technischen Universität Braunschweig koordiniert und ist eine Antwort auf die Ausschreibung „Kritische Technologien für zukünftige Meeresenergieparks” von Horizon Europe. Das Projekt hat eine Laufzeit von 48 Monaten. Es zielt darauf ab, Meeresenergietechnologien auf den TRL 5 (Technology Readiness Level) voranzubringen und damit die Lücke zwischen Prototypen und kommerzieller Realisierbarkeit zu schließen.

„Wellenenergie ist eine der vielversprechendsten erneuerbaren Energiequellen, steht jedoch vor großen technischen und wirtschaftlichen Hürden”, sagte Dr. Christian Windt, Projektkoordinator an der TU Braunschweig. „COIN begegnet diesen Herausforderungen mit neuartigen Steuerungslösungen – Hardware und Software –, die für den Bau effizienter und widerstandsfähiger Wellenkraftwerke unerlässlich sind.“

COIN wird drei wesentliche Innovationen liefern:

  1. Ein neuartiges mechanisches und elektrisches Verbindungssystem für Verankerungen und Unterwasserinfrastrukturen, das mit dem Fokus entwickelt wird, Spitzenlasten zu begrenzen und Schäden zu vermeiden.
  2. Ein KI-gestütztes Echtzeit-Wellenvorhersagesystem, das hybride Wellensensorik (Radar und Bojen) nutzt und sekundengenaue Vorhersagen ermöglicht.
  3. Ein auf Digital Twins basierendes Rahmenwerk für die Zustandsüberwachung und zustandsorientierte Steuerung, das Fehlererkennung, vorausschauende Wartung und Echtzeit-Systemanpassung integriert, um die Verfügbarkeit und den Energieertrag zu maximieren.

Um diese Innovationen zu demonstrieren und zu validieren, wird COIN den von Carnegie Technologies entwickelten Wellenenergiekonverter CETO als Referenztechnologie verwenden. CETO ist ein vollständig untergetauchter Punktabsorber, der Energie aus der orbitalen Wellenbewegung unter der Meeresoberfläche gewinnt. Seine fortschrittliche rotierende Kraftabnahme und seine Unterwasserkonfiguration machen ihn zu einer idealen Plattform, um die neuartigen Technologien des Projekts unter realistischen Meeresbedingungen zu testen.

Durch die Kombination fortschrittlicher KI-Techniken, digitaler Zwillinge und Echtzeitsteuerung will COIN die Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Wartbarkeit von Wellenenergiekonvertern deutlich verbessern, die Stromgestehungskosten (LCOE) um bis zu 30 Prozent senken und die Führungsposition Europas im Bereich der Meeresenergie stärken.

COIN trägt auch zu den Zielen des Strategieplans für Energietechnologie (SET) und des Europäischen Grünen Deals bei und unterstützt eine nachhaltigere, sicherere und wettbewerbsfähigere Energieversorgung in der EU.

Projektpartner

Das COIN-Konsortium, koordiniert von der TU Braunschweig, vereint internationales Fachwissen aus Industrie und Wissenschaft. Partner sind Carnegie Technologies Spain S.L. (Spanien), IFP Energies nouvelles (Frankreich), Mondragon Goi Eskola Politeknikoa (Spanien), WavEC Offshore Renewables (Portugal), Aalborg Universitet (Dänemark), Politecnico di Torino (Italien), Quoceant Limited (Vereinigtes Königreich), und Hewlett-Packard Galway Limited (Ireland, HPE).