TU Braunschweig ist jetzt Fairtrade University Ein Zeichen für global gerechte Verantwortung an der Universität
Mit einer feierlichen Urkundenverleihung ist die Technische Universität Braunschweig am 7. Mai 2025 offiziell als Fairtrade University ausgezeichnet worden. Damit zählt sie nun zu den fast 50 Hochschulen in Deutschland, die sich aktiv für fairen Handel und globale Gerechtigkeit einsetzen. Die Urkunde wurde im Rahmen der „TUmorrow Awards 2025 – Nachhaltigkeitspreise des Braunschweigischen Hochschulbundes“ im Architekturpavillon von Fairtrade Deutschland überreicht.
„Universitäten sind weit mehr als Orte des Lehrens und Forschens. Sie sind Erfahrungsräume, in denen Werte gelebt, reflektiert und weiterentwickelt werden. Als Technische Universität tragen wir in besonderer Weise Verantwortung“, sagte TU-Präsidentin Angela Ittel in ihrer Ansprache. „Unsere Spitzenforschung prägt Innovationen, die tief in Gesellschaft und Umwelt hineinwirken. An der TU Braunschweig nehmen wir diese Verantwortung bewusst wahr – und machen sie zu einer gelebten Praxis.“
Die Auszeichnung ist das Ergebnis eines mehrjährigen Engagements für fairen Handel auf dem Campus, das eine Gruppe Studierender 2021 ins Rollen brachte. Sie initiierte einen erfolgreichen Senatsbeschluss zur Teilnahme an der Kampagne „Fairtrade-University“. In der Folge entstand eine breit aufgestellte Steuerungsgruppe mit Vertreter*innen des Green Office, der Studierendenschaft, des Immatrikulationsamtes, der Nachhaltigkeitsreferentin sowie der Initiative „Fair in Braunschweig“.
TU-Vizepräsident für Digitalisierung und Nachhaltigkeit Professor Manfred Krafczyk nahm die Auszeichnung stellvertretend von Lena van der Kamp, Fairtrade Deutschland, entgegen. Sein Appell: „Betrachten wir die Auszeichnung nicht nur als erreichtes Ziel, sondern als Ansporn weiterzumachen. Wir sind über 20.000 Botschafter*innen an dieser Universität, die gemeinsam viel erreichen können.“
Engagement für fairen Handel auf dem Campus
Die Anforderungen an eine Fairtrade University sind hoch: Neben dem offiziellen Senatsbeschluss und einer breit aufgestellten Steuerungsgruppe braucht es fair gehandelte Produkte bei Veranstaltungen und in der Gastronomie sowie regelmäßige Informations- und Bildungsangebote rund um den fairen Handel. All dies konnte die TU Braunschweig in einem mehrstufigen Verfahren nachweisen und sich im Laufe des Bewerbungsprozesses zu einer noch faireren Universität weiterentwickeln. So hat die Kaffeebar „9bar“ des Studierendenwerks fair gehandelte Kaffeebohnen und Kakaopulver im Sortiment, zwei Fakultätsräte verwenden faire Produkte und für TU-Angehörige werden Workshops zu Themen wie „Fairer Handel im Alltag“ angeboten.
Die Zertifikatsverleihung machte das vielfältige Engagement der Universität sichtbar: Eine Ausstellung auf der Galerie des Pavillons thematisierte globale Handelsstrukturen, während ein faires Catering konkrete Umsetzungsmöglichkeiten im Hochschulalltag aufzeigte. Passend dazu wurden im Rahmen der Veranstaltung auch die TUmorrow Awards verliehen, die herausragendes nachhaltiges Engagement an der TU Braunschweig würdigen. Beide Auszeichnungen verbindet das Ziel, Nachhaltigkeit aktiv zu gestalten und globale Gerechtigkeit auf lokaler Ebene zu fördern.
Zertifizierung als Verpflichtung
„Die Auszeichnung ist mehr als ein Titel – sie ist ein Bekenntnis zur gesellschaftlichen Verantwortung“, bekräftigt Sira Möller, Projektkoordinatorin des Green Office, die Verpflichtung, die die Universität mit der Zertifizierung eingeht. Studierende, Verwaltung und Lehrende arbeiten gemeinsam daran, Themen wie Fairness, Transparenz und ökologische Standards in den Hochschulalltag zu integrieren. Das langfristige Ziel, Nachhaltigkeit ganzheitlich zu denken und in alle Bereiche der Universität zu tragen, wurde an diesem Tag besonders deutlich.
Mit dem Titel verpflichtet sich die TU Braunschweig, ihr Engagement für fairen Handel fortzusetzen und regelmäßig nachzuweisen – denn die Auszeichnung ist zeitlich befristet: Alle zwei Jahre ist eine Rezertifizierung erforderlich. Bis dahin will die TU nicht nur an der Erfüllung der Kriterien festhalten, sondern noch mehr Menschen für den fairen Handel sensibilisieren und aktiv einbinden.