Stephan Weil besucht niedersächsischen Quantencomputer-Prototypen Ministerpräsident reist ins Quantum Valley Lower Saxony
Die niedersächsische Quantenallianz Quantum Valley Lower Saxony testet aktuell die ersten Prototypen eines Quantencomputers. Am Dienstag, den 31. Mai präsentierten die Wissenschaftler*innen der Region Hannover-Braunschweig ihren rasanten Fortschritt dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil. Die Technische Universität Braunschweig stellte als einer der Gründungspartner des Bündnisses Beiträge aus der Nano- und Halbleitertechnologie vor.
Bis 2025 geht der erste Quantencomputer Niedersachsens in Betrieb. Mit der Ionenfallentechnologie nutzen die Forschenden des Quantum Valley Lower Saxony (QVLS) einen der derzeit vielversprechendsten Ansätze, um skalierbare Quantencomputer zu entwickeln. Am Dienstag führte die Reise von Ministerpräsident Stephan Weil in die Labore an der Leibniz Universität Hannover, wo aus Ionenfallen Quantencomputer entstehen.
Basistechnologien für Spillover-Anwendungen
Wissenschaftler*innen der TU Braunschweig entwickeln Basistechnologien für den Quantencomputer des QVLS. Diese Basistechnologien miniaturisieren unter anderem die Quantenprozessoren selbst, aber auch die photonischen Komponenten zur Steuerung von Licht. Auch die Elektronik muss immer präziser werden. Im Rahmen der Tour des Ministerpräsidenten präsentierten einige Forschende der TU Braunschweig, wie sich diese Basistechnologien bereits heute auf andere Anwendungsfelder auswirken. Im Mittelpunkt standen dabei etwa superkompakte Mikroskope, die mit mikrometerkleinen LED-Modulen funktionieren und supraleitende Quantensensoren, die in Minuten Corona nachweisen können.
Professor Dr. Andreas Waag, Sprecher von QVLS an der TU Braunschweig: „An der TU Braunschweig bringen wir Physik und Elektrotechnik in einer Fakultät zusammen. Diese interdisziplinäre Stärke kommt in unserem Forschungszentrum für Nanometrologie, dem LENA, unter einem Dach zusammen. Dort erforschen wir die Technologien, die aus Prototypen anwendungsorientierte Quantencomputer machen.“
Über das Quantum Valley Lower Saxony
Führende Forschungseinrichtungen, Unternehmen und das Land Niedersachsen hatten sich im Oktober 2020 zum Bündnis Quantum Valley Lower Saxony (QVLS) zusammengeschlossen. Zu der gebündelten Expertise von mehr als 400 Wissenschaftler*innen in den beteiligten Institutionen tragen unter anderem 50 Forschende der TU Braunschweig bei.
Ergänzend zu den Projekten und Investitionen der letzten Jahre von über 220 Millionen Euro haben das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung im Dezember 2020 der Initiative 25 Millionen Euro als Kernfinanzierung für den Bau eines Quantencomputers bereitgestellt. Diese Summe konnte im Rahmen der aktuell laufenden Bundesausschreibungen weiter aufgestockt werden, um die technologische Entwicklung weiter zu beschleunigen. Mit dem Forschungsschwerpunkt Metrologie, dem Exzellenzcluster QuantumFrontiers und dem Forschungszentrum für Nanometrologie „LENA“ ist die TU Braunschweig Gründungspartner des QVLS.