Stadt Braunschweig startet innovatives Energiewendeprojekt Enge Zusammenarbeit von TU Braunschweig, Stadt und regionaler Wirtschaft
Mit einer großen Auftaktveranstaltung in den Räumen des SIZ-energieplus wurde am 11. März 2025 das Forschungsprojekt „Connect2Transform“ (C2T) offiziell gestartet. Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum eröffnete gemeinsam mit den Projektpartnern das ambitionierte Vorhaben, das die Transformation der Wärme- und Kälteversorgung in urbanen Räumen vorantreiben wird. Das mit rund 3,4 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt wird die Braunschweiger Bahnstadt in den kommenden drei Jahren zu einem Reallabor für die Energiewende entwickelt.
Dr. Stefan Plesser und Thomas Wilken vom SIZ energieplus an der TU Braunschweig begrüßten die Gäste und stellten die Grundzüge des innovativen Projekts vor, bevor sie das Wort an Oberbürgermeister Dr. Kornblum übergaben.
„Braunschweig hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt. Sparsame Gebäude und eine effiziente Energieversorgung sind dabei zentrale Bausteine. Das Forschungsprojekt Connect2Transform bietet uns eine optimale Unterstützung durch innovative Hersteller und führende Forschungseinrichtungen, um unsere Ziele zu erreichen“, betonte Dr. Kornblum in seiner Eröffnungsrede. „Besonders freut mich, dass C2T auch die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen in der Braunschweiger Bahnstadt einbindet und konkrete Möglichkeiten zur Teilnahme bietet. Denn Klimaschutz ist Teamwork – in Braunschweig zeigen wir, wie er technologisch innovativ, wirtschaftlich erfolgreich und nachhaltig gelingen kann.“
Der Vizepräsident der Technischen Universität Braunschweig Prof. Dr. Manfred Krafczyk betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der interdisziplinären Forschung für die Energie-Transformation und hob die enge Zusammenarbeit zwischen der TU Braunschweig, der regionalen Wirtschaft und der Stadt als wesentlichen Erfolgsfaktor für das Gelingen des Energiewende-Projektes hervor.
Im Anschluss stellte das Team des SIZ energieplus die konkreten Ziele und die Struktur des Projekts detailliert vor. Mit seinem mehrdimensionalen Ansatz verfolgt C2T einen innovativen Weg zur Dekarbonisierung urbaner Räume. Das Projekt betrachtet dabei verschiedene Ebenen gleichzeitig – von einzelnen technischen Komponenten bis zur stadtweiten Infrastruktur, von Einzelgebäuden bis zum Gesamtquartier und vom sofort Umsetzbaren bis hin zu langfristigen Visionen für 2045 und darüber hinaus.
Ein besonderer Fokus des Projektes C2T liegt auf der Integration innovativer Technologien wie Großwärmepumpen, Wasserstofftechnologien und einer intelligenten digitalen Steuerungs- und Kommunikationsplattform. Die Firma synavision entwickelt im Rahmen des Projekts Software-Demonstratoren für das intelligente Management auf Gebäude- und Netzebene sowie die Einbindung von Gebäuden und Nutzern.
Die Braunschweiger Bahnstadt mit ihrer Größe von etwa 300 Hektar bietet ideale Voraussetzungen als Reallabor. Das Areal umfasst besonders vielfältige städtische Infrastrukturen und repräsentiert sehr unterschiedliche städtebauliche Entwicklungsschritte. Besonders hervorzuheben ist die Integration der Bürgerinnen und Bürger, die ab der zweiten Jahreshälfte 2025 durch verschiedene Beteiligungsformate wie ein BAHNSTADT-Showroom, digitale Partizipationsmöglichkeiten und regelmäßige Quartierswerkstätten aktiv in das Projekt eingebunden werden sollen.
Die Stadt Braunschweig wird das Forschungskonsortium unter anderem durch die Bereitstellung von Datengrundlagen, Unterstützung bei baulichen Maßnahmen und Bauleitplanung sowie durch aktive Kommunikation des Projekts in die Bürgerschaft, die Fachwelt und die betroffenen Branchen unterstützen.
Das Projekt C2T wird von einem breiten Konsortium getragen, zu dem neben dem SIZ energieplus als Koordinator auch mehrere Institute der TU Braunschweig, das Institut für Software Engineering der RWTH Aachen, die Stadt Braunschweig, BS|Energy, die synavision GmbH, die CUBOS GmbH, die MBS GmbH und die Ochsner Process Energy Systems GmbH gehören.
Ziele von C2T:
- Schwerpunkt FastTrack: Aufbau einer digitalen Plattform zur Integration verschiedener Technologien, Einsatz innovativer Effizienzprodukte bis 2027, Digitale Verknüpfung und Evaluation
- Schwerpunkt LongTrail: Entwicklung eines langfristigen Energieversorgungskonzepts für die Bahnstadt, simulative Demonstration innovativer Wärme- und Kälteversorgung im Reallabor, Konkrete Vorbereitung der Umsetzung ab 2028
- Schaffung übertragbarer Lösungen für andere Städte
Projektdaten:
Das Projekt „Connect2Transform (C2T) – Die BAHNSTADT Braunschweig als Demonstrator für die modulare Transformation der Wärme- und Kälteversorgung“ startete im Februar 2025 und wird mit 3,4 Millionen Euro vom Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Die zunächst auf drei Jahre angelegte Konzeptphase des Projekts ist Teil des 7. Energieforschungsprogrammes des BMWK. Es wird im Rahmen des Förderaufrufs „Klimaneutrale Wärme und Kälte“ gefördert.
Koordiniert wird C2T vom Steinbeis-Innovationszentrum energieplus, einem An-Institut der TU Braunschweig mit rund 30 wissenschaftlichen Mitarbeitern. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf Energie- und Qualitätsmanagement sowie der Konzeptionierung von Versorgungssystemen. Das Institut führt die erfolgreiche Arbeit des Instituts für Gebäude- und Solartechnik fort und bringt umfangreiche Erfahrung aus zahlreichen Forschungsprojekten ein.