Sechs Studierende mit dem „Braunschweiger Bürgerpreis“ für herausragende Leistungen ausgezeichnet 16.000 Euro werden insgesamt ausgeschüttet
Hervorragende Studienleistungen und soziales Engagement zahlen sich für sechs Studierende der Technischen Universität Braunschweig aus. Sie erhielten traditionell am Nikolaustag, dem 6. Dezember, im Landesmuseum den Braunschweiger Bürgerpreis, der mit je 1.500 Euro dotiert ist.
Drei der sechs Auszeichnungen werden mit insgesamt 4.500 Euro aus den Erlösen der »Stiftung Braunschweiger Bürgerpreis für herausragende studentische Leistungen« finanziert. Sie wurde 1996 von der engagierten Braunschweigerin Lieselotte Alter gegründet, die 2011 92-jährig verstorben ist. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung mit einem Finanzvolumen von 7.000 Euro acht in Not geratene Studierende.
Drei weitere Bürgerpreise, die ebenfalls mit je 1.500 Euro dotiert sind, stellen der Soroptimist-Club Braunschweig, die Erich-Mundstock-Stiftung und Carl P. Langerfeldt zur Verfügung. Insgesamt werden in diesem Jahr 16.000 Euro vergeben.
Die Preisträgerinnen und Preisträger
Lukas Bollenbach ist ein herausragender Leistungsträger, der sich zudem vorbildlich sozial engagiert. Nach seiner Ausbildung zum Pharmakanten als bester Absolvent in Niedersachsen hat er das Studium der Pharmazie an der TU Braunschweig aufgenommen. Nach der Mindeststudienzeit erreichte er in der bundesweit durchgeführten Prüfung zum ersten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung den Notendurchschnitt 1,0. Dieses herausragende Ergebnis erzielten deutschlandweit von mehr als 1.200 Prüflingen nur drei weitere Studierende. Außerdem unterstützt er als Tutor im Fach Arzneistoffanalytik Studierende.
Die Studentin des Bauingenieurwesens Pauline Falkenrich hat sich insbesondere in der Hydromechanik und Küsteningenieurwesen am Leichtweiß-Institut als eine hochgradig engagierte und wissbegierige Studentin erwiesen. Sie erzielte exzellente Noten und zeigte großes Interesse an wissenschaftlichen Fragestellungen. Sozial engagierte sie sich im Verein „Ingenieure ohne Grenzen“, in einem Freiwilligenprojekt in Chile sowie durch ihr ehrenamtliches Wirken an der TU Braunschweig im Programm „S.O.S – Studieren ohne Sprachbarrieren“. Sie setzt sich mit viel Freude und sehr erfolgreich als Sprachcoach für ausländische Studierende ein, zuletzt mit fünf Geflüchteten aus Syrien und Afghanistan.
Antonie Huff weist als Studierende im 2-Fächer-Bachelor Darstellendes Spiel und Englisch fachliche Exzellenz und soziale Kompetenz auf. Sie hat bereits ein bemerkenswertes Portfolio in der Theaterpädagogik entwickelt und kann mehrere erfolgreiche Regiearbeiten vorweisen. Hervorzuheben sind ihre interkulturellen und sozialen Theaterprojekte mit Behinderten sowie für ganz junge und ganz alte Menschen. Außerdem leitete sie den Kinderjugendklub am LOT Theater in Braunschweig, gleichzeitig assistierte sie beim Seniorentheaterklub „Golden Gorkis“ in Berlin. Das Theaterprojekt „Ferien die schlauer machen“ realisierte sie im Rahmen der Ferienfreizeit des Jugendamts Braunschweig.
Der Student des Bauingenieurwesens Johannes Rathgen zeigt im Fachgebiet Massivbau exzellente Ergebnisse und fällt durch sein hohes Interesse an Fragestellungen des konstruktiven Ingenieurbaus auf. Bereits in seinem Studium leistet er einen wichtigen Forschungsbeitrag im Rahmen eines Graduiertenkollegs beim Aufbau und der Auswertung von Datenbanken sowie bei der Simulation von Bauteilversuchen. Seine Forschungsleidenschaft ist die Resttragfähigkeit von gealterten Brücken in Massivbauweise. Zudem begeistert er als Judotrainer Kinder und Jugendliche für Bewegung und wirkte beim Aufbau eines Sportangebots für geflüchtete Kinder und Jugendliche zusammen mit deutschen Schulpaten mit.
Corinna Karolin Schäfer studiert mit großem Erfolg im Masterstudiengang Physik. Sie zeichnet sich durch ausgezeichnete Leistungen aus und zeigt eine große Begabung für Fragen der theoretischen Physik. Auch in ihrem Nebenfach Elektrotechnik fällt sie durch ihr exzellentes Wissen und Verständnis auf und erzielte dort das beste Klausurergebnis zur Vorlesung Grundlagen der Elektrotechnik. Sie vertieft nicht nur ihr eigenes Verständnis komplexer physikalischer Vorgänge, sondern trägt auch zum besseren Lernerfolg ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen bei und zeigt didaktisches Geschick bei der Betreuung Studierender tieferer Semester in Übungen und Praktika.
Nils Wagner gehört zu den begabtesten und engagiertesten Studierenden der Pharmazie. Er legte das 1. Staatsexamen nach der Mindeststudienzeit von vier Semestern und einem Notendurchschnitt von 1,25 ab. Eine Leistung, die nur von wenigen Pharmaziestudierenden jedes Jahr bei der bundesweit einheitlichen Prüfung erreicht wird. Er hat über das Studium hinaus auch gesellschaftlich relevante Projekte im Blick. Unter anderem errichtete er nach dem Erdbeben in Haiti eine Zisterne für die dezentrale Trinkwassergewinnung für eine Schule und untersuchte in Ghana tropische Pflanzen, um mögliche Wirkstoffe zu finden.