Rückenwind für die Meeresforschung Deutsche Allianz Meeresforschung unter Beteiligung des Forschungszentrums Küste erhält Bestnoten
Gemeinsame Pressemitteilung der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover
Die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) hat sich als Kompetenzzentrum und zentrale Plattform der Meeresforschung in Deutschland etabliert – das bestätigt eine unabhängige Evaluationskommission mit einer durchweg positiven Bewertung. Entscheidend für diesen Erfolg ist die Beteiligung führender wissenschaftlicher Einrichtungen wie dem Forschungszentrum Küste (FZK) der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover, das einen maßgeblichen Beitrag zum Gelingen der Forschungsmissionen der DAM leistet. Dabei steht vor allem eines im Mittelpunkt: praxisnahes Wissen für den Schutz unserer Meere und Küsten bereitzustellen.
„Ein Beispiel für die einzigartige Wirkung, die vernetzte, gebündelte und sich befruchtende Zusammenarbeit der Einrichtungen der Deutschen Allianz Meeresforschung bewirken kann, ist die derzeitige Forschung zu den Auswirkungen der intensiven Nutzung der Nordsee, zum Beispiel für die Windenergie, im Rahmen der Mission ‚sustainMare‘. Eine so herausfordernde gesellschaftliche Aufgabe wie die Erzeugung von klimaneutraler Energie auf dem Meer braucht fundiertes Handlungswissen für die Politik. Balancierte Antworten auf unsere drängenden Fragen gibt es nur im Konzert von Natur-, Gesellschafts- und Ingenieurwissenschaften“, sagt Professor Nils Goseberg, derzeitiger Leiter des Forschungszentrums Küste und geschäftsführender Leiter des Leichtweiß-Instituts für Wasserbau an der TU Braunschweig.
Gesellschaftlich relevante Forschung für den Schutz von Mensch und Umwelt
Das Forschungszentrum Küste bringt seit 2020 seine besondere Kompetenz im Bereich Küsteningenieurwesen mit einer einzigartigen Forschungsinfrastruktur in die Allianz ein. Neben dem Großen Wellenströmungskanal (GWK+) werden unter dem Dach des FZK kleine und mittelgroße Wellenkanäle und -becken sowie für die Küstenforschung relevante Versuchsstände betrieben.
Die Wissenschaftler*innen in Braunschweig und Hannover forschen unter anderem zu nachhaltigem Küstenschutz, den Auswirkungen von Sturmfluten und Tsunamis sowie zur Offshore-Windenergie. In Zeiten zunehmender Extremwetterereignisse, steigendem Meeresspiegel und wachsendem Nutzungsdruck auf Küstenräume entsteht hier Handlungswissen für die Gesellschaft, das die Küsten sicherer macht.
Beteiligung an Forschungsmissionen der DAM
Das Forschungszentrum Küste ist an allen drei großen Forschungsmissionen der Deutschen Allianz Meeresforschung beteiligt: Die Bandbreite der Forschung reicht von nachhaltiger Nutzung der Meeresressourcen in der Nord- und Ostsee über ein Risikomanagement gegen marine Extremereignisse bis hin zur Rolle des Meeres als Kohlenstoffspeicher.
Professor Torsten Schlurmann von der Leibniz Universität Hannover erläutert den Beitrag seines Instituts zu den Forschungsaktivitäten: „Das Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau und Ästuar- und Küsteningenieurwesen wird in allen drei DAM-Forschungsmissionen gefördert und steuert die ingenieurwissenschaftliche Perspektive in der Meeres- und Küstenforschung bei. Als Sprecher der DAM-Forschungsmission mareXtreme möchte ich mit meinem Team zu einem verbesserten Risikomanagement im Bereich mariner Extreme und Naturgefahren beitragen und den Wissens- und Technologietransfer in den Kommunen an Nord- und Ostsee und in der Ägäis fördern.“
Das Leichtweiß-Institut für Wasserbau der TU Braunschweig koordiniert in der Mission „mareXtreme“ das Verbundprojekt „MetaScales“. Ziel ist es, Risiken durch Sturmfluten und Hochwasser besser zu verstehen, langfristige Auswirkungen auf marine Ökosysteme und Küstengemeinden zu erforschen und so angepasste Küstenschutzsysteme zu entwickeln und das Risikomanagement zu verbessern. Dieses Wissen kommt direkt Kommunen und Küstenbewohner*innen zugute – es schafft konkrete Handlungsoptionen für Politik und Katastrophenschutz.
Zukunftsfähige Meeresforschung mit starken Akteuren
Die DAM wurde 2019 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit den fünf norddeutschen Küstenländern gegründet. Ziel ist es, die deutsche Meeresforschung strategisch zu vernetzen und international sichtbarer zu machen. Die nun veröffentlichte Evaluation unterstreicht, dass dies mit beeindruckendem Tempo gelungen ist und die stärkere Bündelung von Know-how Erfolge zeige. Der Allianz wird als zentrale Plattform für die deutsche Meeresforschung ein Alleinstellungscharakter in der deutschen Forschungslandschaft bescheinigt.