NFL verleiht Forscherpreis und drei Nachwuchspreise 9. Forschungstag im Zeichen der Digitalisierung in der Luftfahrt
Mehr Flugsicherheit für Flugzeuge, Hubschrauber und Drohnen – vier Forschungsarbeiten auf verschiedenen Gebieten der Luftfahrtforschung leisten dazu einen Beitrag. Ausgezeichnet wurden sie mit dem mit 5.000 Euro dotierten Hermann-Blenk-Forscherpreis sowie mit den 1.000 Euro dotierten Karl-Doetsch-Nachwuchspreisen. Erstmals wurde in diesem Jahr der ebenfalls mit 1.000 Euro dotierte VDI Luft- und Raumfahrtpreis für herausragende studentische Arbeiten überreicht. Die Preise wurden im Rahmen des 9. Forschungstages des Niedersächsischen Forschungszentrums für Luftfahrt am 28. November 2018 verliehen. Rund 100 Expertinnen und Experten diskutierten über die Digitalisierung in der Luftfahrt.
Hermann-Blenk-Forscherpreis für Dr. Daniel Nonnenmacher
Ein automatisches Stabilisierungssystem für an Hubschraubern befestigte Außenlasten entwickelte Daniel Nonnenmacher vom Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt in Braunschweig im Rahmen seiner Doktorarbeit. Betreut wurde er am Institut für Flugsystemtechnik des DLR. Die Fachjury bescheinigt der Forschungsleistung von Daniel Nonnenmacher einen unmittelbaren Beitrag zur Steigerung der Sicherheit bei Hubschraubern im Rettungseinsatz. Das System wurde sowohl im Flugsimulator AVES als auch im realen Flugversuch erfolgreich validiert und hat bereits Eingang in einen seriennahen Airbushubschrauber gefunden. Daniel Nonnenmacher wurde mit seiner Arbeit „Automatische Stabilisierung von Hubschrauberaußenlasten an einer Rettungswinde“ im Jahr 2017 mit Auszeichnung zum Doktoringenieur promoviert, zuvor studierte er Luft- und Raumfahrt an der Technischen Universität München.
Karl-Doetsch-Nachwuchspreise für Yannic Beyer und Björn Brandt
Einen Beitrag zu neuartigen und leistungsfähigeren unbemannten Flugsystemen leistete Yannic Beyer vom Institut für Flugführung der TU Braunschweig. Beyer ist es im Rahmen seiner Masterarbeit gelungen, einen Flugregler einer Drohne mit einem Tandem-Kippflügel zu entwickeln und zu simulieren. Hierbei bildete er das komplexe Verhalten eines senkrechtstartenden ferngesteuerten Flugsystems nach. Er konnte zeigen, dass sowohl der Schwebe- als auch der Flächenflug sicher kontrolliert werden und somit Missionen mit einer hohen Anforderung an Reichweite und Flugzeit möglich werden können. Yannic Beyer studierte von 2015 bis 2017 Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Braunschweig.
Mit der Systemanalyse der Flugsteuerung eines autonom fliegenden Tragschraubers beschäftigte sich Björn Brandt vom Institut für Flugsystemtechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Braunschweig. Es gelang Brandt im Rahmen seiner Studienarbeit die Probleme der Flugstabilität zu identifizieren und anschließend einen Beitrag zu ihrer Beseitigung zu leisten. Hierbei verband er Modelle und reale Flugmessdaten miteinander, um so eine Grundlage für die Flugregelung autonomer Tragschrauber zu schaffen. Björn Brandt studiert seit 2015 im Masterstudiengang Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Braunschweig.
VDI Luft- und Raumfahrtpreis für Maximilian Pichler
Grundlegende Erkenntnisse zur Steuerbarkeit eines Flugzeugs mit aktivem Hochauftriebssystem hat Maximilian Pichler am Institut für Flugsystemtechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Braunschweig geschaffen. Pichler untersuchte in seiner Masterarbeit ein neuartiges Klappensystem, das Kontrolle in den besonders kritischen langsamen Flugphasen ermöglicht. Hierfür erhielt er den vom VDI gesponserten Luft- und Raumfahrtpreis. Von 2014 bis 2017 studierte er Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Braunschweig.