Neue Anforderungen an Stromnetze TU Braunschweig forscht mit Partnern auf dem Gebiet der Spannungsqualität
Der zunehmende Anstieg von Elektrofahrzeugen, Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen stellt neue Anforderungen an die Stromnetze. Genau hier setzt das Forschungsprojekt U-Quality an. Das Institut für Hochspannungstechnik und Elektrische Energieanlagen (elenia) der Technischen Universität Braunschweig und weitere Projektpartner forschen auf dem Gebiet der Spannungsqualität nach Lösungen, um unter anderem mehr Elektroautos in den Stromnetzen laden zu können.
„Das Projekt liefert einen wichtigen, technischen Beitrag zur Umsetzung der Elektromobilität und der Energiewende in den Niederspannungsnetzen“, sagt Projektkoordinator Professor Bernd Engel, Leiter des elenia an der TU Braunschweig. Das Forschungsteam untersucht, welche Auswirkungen der zukünftige Einsatz von Photovoltaik-Anlagen, Heimspeichersystemen, Power-to-Heat-Anwendungen sowie die Elektromobilität auf die Spannungsqualität im Niederspannungsnetz hat.
Die Spannungsqualität im Verteilungsnetz ist abhängig von den im Netzgebiet angeschlossenen Erzeugern und Verbrauchern. Die aktuellen Veränderungen durch Energie-, Mobilitäts- und Wärmewende haben somit einen großen Einfluss auf die Spannungsqualität. Diese aufrechtzuerhalten, ist eine der zentralen Aufgaben für Verteilnetzbetreiber.
Im Projekt U-Quality untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beispielsweise, welche Komponenten, Technologien und Verfahren dazu beitragen, die Spannungsqualität sicherzustellen. Zudem werden Verfahren und Komponenten so angepasst und weiterentwickelt, dass sie die Spannungsqualität nicht nur hinsichtlich der statischen Spannungshaltung verbessern, sondern auch hinsichtlich Unsymmetrien, elektrischen Spannungsschwankungen, sogenannten Flickern, und Oberschwingungen.
Das Forschungsteam wird Handlungsempfehlungen für Verteilnetzbetreiber und Hersteller erarbeiten sowie für die Überarbeitung von Normen, Anwendungsregeln und Prüfvorschriften. „Die Ergebnisse aus dem Projekt helfen Verteilnetzbetreibern bei der effizienten und kostengünstigen Integration zukünftiger Erzeuger und Verbraucher in das Stromnetz“, sagt Engel.
Durch die Mitarbeit der Projektpartner in Normungsgremien finden die Ergebnisse direkten Eingang in Normen und Richtlinien. Zudem ist geplant, dass im Projekt erworbene Know-how in Kooperationen und Beratungstätigkeiten mit Industriepartnern und Verteilnetzbetreibern einfließen zu lassen.
Über das Projekt U-Quality
Das Forschungsprojekt U-Quality mit einer Laufzeit von drei Jahren wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit ca. 2,34 Millionen Euro gefördert und vom Projektträger Jülich betreut. Das Projektkonsortium setzt sich zusammen aus vier Forschungsinstituten sowie sechs Verteilnetzbetreibern und vier Industriepartnern.
Weitere Informationen unter www.u-quality.de und Forschung-Stromnetze.info