29. Juli 2024 | Presseinformationen:

Mit Feinstaub-Vorhersagen den Verkehr besser steuern und das Klima schonen Braunschweig: Kombinierte Untersuchung von Feinstaub und Mobilität (KoFeMo) an Forschungskreuzung gestartet

Feinstaub gilt als Luftschadstoff mit den größten Auswirkungen auf unsere Gesundheit und zudem auch als klimaschädlich. In einem Forschungsprojekt untersucht die Technische Universität Braunschweig die zeitliche und räumliche Feinstaubbelastung und ihre Dynamik an der DLR-Forschungskreuzung in Braunschweig und dem angrenzenden Stadtquartier. So können Methoden zur verbesserten Beschreibung der Luftqualität in urbanen Regionen entwickelt und Maßnahmen zur Verbesserung über intelligente Verkehrsflusssteuerungen abgeleitet werden.

Auch wenn aktuell gültige Feinstaubgrenzwerte (PM 10/ PM 2,5) innerhalb Deutschlands überwiegend eingehalten werden, so sind Feinstaub und Ultrafeinstaub diejenigen Luftschadstoffe mit der größten Auswirkung auf unsere Gesundheit und haben in Stadtgebieten großen Einfluss auf die Luftreinheit. Kraftfahrzeuge sind mit ihren Emissionen durch Abgase, Bremsen und Reifen ein Hauptverursacher für die Feinstaubbelastung, die zudem durch Umweltfaktoren wie Wind, Temperaturschichtung, Niederschlag etc. beeinflusst wird. Es besteht also großer Bedarf, diese Feinstaubbelastung zu erfassen und in Abhängigkeit von Verkehr und Wetter vorhersagen zu können.

An der TU Braunschweig entwickeln Wissenschaftler*innen zusammen mit Kolleg*innen vom DLR und mit Industriepartnern daher eine verbesserte räumlich und zeitlich aufgelöste Beschreibung der Luftqualität in urbanen, belasteten Regionen mit Bezug zu den Emissionsquellen des Straßenverkehrs. Das Projekt „KoFeMo“ wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 2.930.803 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Basierend auf skalierbaren und mobilen Luftqualitätsmesssystemen werden horizontale und vertikale Messungen zur Feinstaubbelastung und beeinflussender Umweltfaktoren durchgeführt. Mit einem parallel entwickelten Simulationsframework sollen so die Feinstaubdynamik vorhergesagt und zusammen mit der Verkehrsflussmodellierung an der DLR-Forschungskreuzung effiziente Maßnahmen zur Verkehrsflusssteuerung abgeleitet werden. Die aufgenommenen und erzeugten Daten werden frei verfügbar auf öffentlich zugänglichen Plattformen, z.B. der Mobilithek, abgelegt.

Projektdaten

Das Forschungsverbundprojekt „Kombinierte Untersuchung von Feinstaub und Mobilität“ (KoFeMo) startete am 1. Juli 2024 und endet am 30. Juni 2027 und wird vom Institut für Partikeltechnik der TU Braunschweig koordiniert. Zum Projektteam gehören außerdem folgenden Einrichtungen: TU Braunschweig – Institut für Flugführung und Institut für Rechnergestützte Modellierung im Bauingenieurwesen, DLR – Institut für Verkehrssystemtechnik, Füllner & Partner GmbH, Novel Sense UG, Industrieelektronik Brandenburg GmbH und IAV GmbH.

Über den mFUND des BMDV

Im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND fördert das BMDV seit 2016 datenbasierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die digitale und vernetzte Mobilität der Zukunft. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und durch die Bereitstellung von offenen Daten auf der Mobilithek. Weitere Informationen finden Sie unter www.mFUND.de.