Mehr Sicherheit in Stadien durch künstliche Intelligenz EXIST-Gründerstipendium fördert Team von der TU Braunschweig
Eine Software für mehr Sicherheit in Stadien entwickeln vier Absolventen des Studiengangs Informatik der Technischen Universität Braunschweig. Gefördert wird das Team nun mit einem EXIST-Stipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWI). Unterstützt werden die Gründer zudem durch das Institut für Informationssysteme und der Technologietransferstelle der TU Braunschweig.
Das Thema Sicherheit in deutschen Stadien hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Trotz Videoüberwachung und einer hohen Zahl von Ordnern und Einsatzkräften der Polizei kommt es dort immer wieder zu Ausschreitungen. Hier setzt die Software des Teams „BrainPlug“, das aus Dr. Silviu Homoceanu, Niklas Kiehne, Dennis Klose und Felix Geilert besteht, an. Durch automatisierte Bilderkennung soll die Sicherheit erhöht werden. Ihre Software basiert auf Verfahren der künstlichen Intelligenz wie des Machine Learning und Deep Learning. Sie ist in der Lage, Objekte auf Videostreams zu erkennen und eine Einschätzung der Situation vorzunehmen. Auf diese Weise wird das Risiko verringert, dass Objekte oder Handlungen in der Flut der Bilddaten übersehen werden.
Genutzt werden hierzu Kameras, die bereits in den Stadien installiert sind. Die Software soll zukünftig insbesondere aggressive Verhaltensmuster von Personen auf den Bildern erkennen und auf die Gefahr aufmerksam machen. Sie könnte so das Sicherheitspersonal vor Ort, das oft viele Kameras gleichzeitig im Blick haben muss, unterstützen. „Unser System soll außerdem Emotionen und unerwünschte Objekte, wie abgestellte Taschen, auf den Bildern erkennen“, erklärt Felix Geilert. „Wir sehen ein hohes Interesse an unserer Software, das über unser aktuelles Einsatzfeld in Stadien weit hinaus geht.“
Ausgezeichnet wurde die Idee bereits mit mehreren Preisen, unter anderem gewann das Team den Gründungswettbewerb „start2grow“ der Wirtschaftsförderung Dortmund. Die nächsten Schritte der vier Absolventen sind die Gründung ihres Unternehmens, die im Februar ansteht, sowie ein Test des Systems in einem niedersächsischen Stadion. Zudem steht das BrainPlug-Team im engen Austausch mit Datenschützern und der Polizei. Unterstützt werden sie über den gesamten Förderungszeitraum von Professor Wolf-Tilo Balke vom Institut für Informationssysteme, der dem Team als Mentor zur Seite steht.