2. August 2019 | Presseinformationen:

Lurchi im Fokus – Wo sind Feuersalamander von der „Salamanderpest“ betroffen? Forschungsprojekt untersucht Ausbreitung der Tierseuche Bsal

Feuersalamander sind durch einen sich ausbreitenden Pilz stark bedroht. Es handelt sich um den vermutlich aus Asien stammenden Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans, kurz Bsal. Die Ausbreitung der Salamanderpest in Deutschland und die langfristigen Folgen werden derzeit in einem Verbundprojekt der Technischen Universität Braunschweig, der Universität Leipzig,  der Universität Trier sowie der Biologischen Stationen Aachen und Düren erforscht. Das Forschungsteam bittet die Bevölkerung um Mithilfe: Wer hat tote oder kranke Feuersalamander gesehen?

Der Amphibien-Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans, kurz Bsal, wurde vermutlich aus Asien eingeschleppt. Er stellt, so Vanessa Schulz, Biologin aus dem Braunschweiger Team, eine neue, nicht einzuschätzende Gefahr für die mitteleuropäischen Schwanzlurche, wie Molche und Salamander dar. Dieser Pilz befällt die äußerst sensible und überlebenswichtige Haut der Lurche und führt insbesondere beim Feuersalamander zu äußerlich sichtbaren Läsionen in der Haut. „Betroffene Tiere sterben in der Regel innerhalb weniger Wochen, in einigen Fällen wurden regelrechte Massensterben beim Feuersalamander beobachtet“, berichtet Vanessa Schulz. Einst entdeckt in den Niederlanden, ist Bsal mittlerweile in Belgien und in Deutschland, sowohl in der Eifel als auch im Ruhrgebiet, nachgewiesen.

Das Forscherteam sieht in der Verhinderung der Ausbreitung des Pilzes eine hohe Verantwortung, denn das Zentrum der Verbreitung des Feuersalamanders liegt in Deutschland. Zudem ist nicht nur der Feuersalamander gefährdet, sondern der Pilz infiziert auch andere Salamander- und Molcharten, die eine wichtige Rolle in den Ökosystemen spielen.

Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist es nun, herauszufinden, wie weit Bsal bereits in Deutschland verbreitet ist, wie schnell sich das Pathogen ausbreitet und was mit betroffenen Populationen passiert. Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollen mögliche Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung ergriffen werden.

Wer tote oder kranke Feuersalamander entdeckt, melde sich bitte beim Projektteam Vanessa Schulz (vanschul@tu-braunschweig.de) oder Dr. Norman Wagner (wagnern@uni-trier.de) mit einem Foto des Tiers und den Koordinaten des Fundortes.

Das vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderte Forschungsprojekt „Monitoring und Entwicklung von Vorsorgemaßnamen zum Schutz vor der Ausbreitung des Chytridpilzes Batrachochytrium salamandrivorans („Bsal„) im Freiland“ ist 2018 für drei Jahre gestartet.