Ein Glashaus für die Königin der Nacht Die Riesen-Seerose Victoria erhält im Sommer ein neues Zuhause
Die größte Attraktion des Botanischen Gartens der Technischen Universität Braunschweig, die Riesen-Seerose Victoria cruziana, wird ab diesem Sommer in einem neuen Gewächshaus blühen. Einen ersten Rundgang haben die Universität und ihr Garten jetzt für die Spenderinnen und Spender organisiert, mit deren Unterstützung der Neubau erst realisiert werden konnte.
Für das Gewächshaus wurden im Jahr 2015 in der bislang erfolgreichsten Spenden-Aktion der TU Braunschweig rund 530.000 Euro eingeworben. Die TU Braunschweig selbst steuerte weitere 240.000 Euro für die anspruchsvolle Gebäudetechnik bei. Der Neubau war notwendig geworden, weil das alte Gewächshaus trotz regelmäßiger Instandhaltung nicht mehr zu sanieren war.
Erst weiß und dann rosa
Der Botanische Garten wurde 1840 gegründet und zählt zu den ältesten Einrichtungen der TU Braunschweig. Seine größte Attraktion ist die Victoria cruziana, die dort seit über 60 Jahren kultiviert wird. Sie blüht ausschließlich an zwei aufeinander folgenden Nächten im Jahr. In der ersten Nacht ist ihre Blüte weiß, in der zweiten rosa.
Prof. Anke Kaysser-Pyzalla, die Präsidentin der Technischen Universität Braunschweig, dankte in einer kurzen Ansprache langjährigen und neuen Freunden und Förderern, die im Förderverein des Botanischen Gartens zusammengeschlossen sind. Auch die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, der Braunschweigische Hochschulbund und die Volksbank haben namhafte Beiträge zur Finanzierung geleistet. „Ebenso wichtig sind auch die Einzelspenden von engagierten Privatpersonen“, sagte die Präsidentin. „Sie reichten von kleinen Beträgen bis zu mehrstelligen größeren Summen. Mit dem Botanischen Garten hat die TU Braunschweig der Stadtgesellschaft etwas zu bieten. Und die Stadtgesellschaft dankt es ihrem Botanischen Garten, das haben Sie alle jetzt mit der Spendenaktion für das neue Victoria-Gewächsaus erneut bewiesen.“
Noch passt sie in ein Wasserglas
Der Leiter des Botanischen Gartens, Michael Kraft, präsentierte im Rahmen einer Führung auch Keimlinge der Riesenseerose in einem Wasserglas. In wenigen Monaten werden sie die typischen runden Blätter mit einem Durchmesser von etwa zwei Meter entwickeln. Durch ein Stützgewebe mit Luftpolstern auf der Blattunterseite können sie ein Gewicht von bis zu 35 Kilogramm tragen.