12. Mai 2014 | Presseinformationen:

DFG fördert Braunschweiger Graduiertenkolleg »NanoMet« Gemeinsame Presseinformation der Technischen Universität Braunschweig und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB)

Die Nanowelt wird in Zukunft auf das Genaueste vermessen – und zwar in Braunschweig. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat am 9. Mai 2014 die Förderung des Graduiertenkollegs „Metrology for Complex Nanosystems“ der Technischen Universität Braunschweig und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) beschlossen. Mit einer Gesamtfördersumme von rund 3,7 Millionen Euro werden zunächst für die kommenden viereinhalb Jahre die Forschungsprojekte von 26 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern im Bereich der genauen Messung von ultrakleinen und ultrapräzisen Objekten unterstützt. Unter der Leitfrage „Wie genau misst man Nanostrukturen?“, gilt das Hauptaugenmerk komplexen Nanoobjekten, wie hochintegrierten Chips, biologischen Nanostrukturen und Nanopartikeln für den medizinischen Einsatz.

Metrologie für komplexe Nanosysteme

Die Messung von Nanostrukturen ist jedoch keine Routineangelegenheit. „Viele sehr wichtige Messgrößen der Nanometrologie erfordern neue Herangehensweisen“, so der Sprecher des neuen Graduiertenkollegs, Prof. Meinhard Schilling vom Institut für Elektrische Messtechnik und Grundlagen der Elektrotechnik der TU Braunschweig. Aus diesem Grund werden die TU Braunschweig und die PTB mit dem Graduiertenkolleg „Metrology for Complex Nanosystems“ (NanoMet) gemeinsam neue Ansätze zur Metrologie in komplexen Nanosystemen untersuchen. Das wissenschaftliche Lehrprogramm des Graduiertenkollegs wird sowohl physikalische als auch biologische Systeme sowie Quantensysteme in den Blick nehmen und prinzipiell einen interdisziplinären Ansatz verfolgen.

„Ich gratuliere der Technischen Universität Braunschweig zu ihrem Erfolg. Von der Deutschen Forschungsgemeinschaft aus einer Vielzahl von hochwertigen Anträgen ausgewählt zu werden, ist ein starker Beleg für die herausragende Qualität der Konzepte zur erfolgreichen Nachwuchsförderung in Niedersachsen“, sagte die niedersächsische Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić.

„Dieses Projekt ist durch die lange vertrauensvolle und sehr erfolgreiche Zusammenarbeit der Forscher aus Physik, Elektrotechnik, Maschinenbau und Lebenswissenschaften an der TU Braunschweig mit den Kollegen an der PTB möglich geworden“, erklärt Prof. Schilling. Die gemeinsamen Aktivitäten in der „Braunschweig International Graduate School of Metrology (B-IGSM)“ haben im Jahr 2013 zur Gründung der „Metrologie-Initiative Braunschweig (MIB)“ geführt und beinhalten auch den Forschungsneubau LENA (Laboratory for Emerging Nanometrology), für den die Grundsteinlegung noch in diesem Jahr erfolgen soll. Mit diesem neuen Forschungszentrum ist auch die Beschaffung moderner Forschungsgeräte verbunden, die auch dem Graduiertenkolleg „NanoMet“ zur Verfügung stehen werden. Im Rahmen der Metrologie-Initiative Braunschweig wird zum Wintersemester 2014 zudem ein neuer interdisziplinärer Masterstudiengang „Messtechnik und Analytik“ für Bachelor-Absolventen der Studiengänge Maschinenbau, Elektrotechnik, Physik und Chemie an der TU Braunschweig angeboten, in den die PTB eingebunden ist.