„Braunschweiger Bürgerpreis“ an sechs Studierende für herausragende Leistungen und Engagement vergeben Insgesamt 13.500 Euro ausgeschüttet
Bereits zum 29. Mal sind sechs Studierende der Technischen Universität Braunschweig für herausragende Studienleistungen und ihr soziales Engagement mit dem Braunschweiger Bürgerpreis 2024 ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand traditionell am 6. Dezember statt.
Vier der sechs mit jeweils 1.500 Euro dotierten Preise werden aus den Erlösen der „Stiftung Braunschweiger Bürgerpreis für herausragende studentische Leistungen“ finanziert. Diese wurde 1996 von der engagierten Braunschweigerin Lieselotte Alter gegründet, die 2011 mit 92 Jahren verstorben ist. Der Soroptimist-Club Braunschweig und Carl Peter Langerfeldt stellen für die Preisträger*innen jeweils einen weiteren Bürgerpreis mit je 1.500 Euro zur Verfügung. Außerdem werden aus Stiftungsmitteln drei bedürftige Studierende der TU Braunschweig mit insgesamt 4.500 Euro unterstützt.
Die Preisträger*innen
Die Masterstudentin der Biologie Ronja Friedhoff zeichnet sich durch ihre außergewöhnliche Motivation und Begeisterung für die Forschung aus. Bereits während ihres Bachelorstudiums veröffentlichte sie Forschungsergebnisse als Erstautorin in der renommierten Fachzeitschrift PLOS ONE. Als treibende Kraft des iGEM-Teams 2023 Teams wurde sie beim Finale des größten internationalen Wettbewerbs für Synthetische Biologie in Paris mehrfach ausgezeichnet. Ihr Engagement zeigt sich auch in der ehrenamtlichen Unterstützung des aktuellen SynBio2024-Teams und in der aktiven Mitgestaltung der Fachgruppe Biologie. Darüber hinaus hat sie mit ihrer Forschung zur Sequenzierung medizinisch relevanter Pflanzen bereits zu sechs Publikationen beigetragen und wurde dazu zu einem Vortrag nach London eingeladen.
Die Masterstudentin im Verkehrsingenieurwesen Lisa-Marie Jalyschko verbindet wissenschaftliche Innovation mit bürgerschaftlichem Engagement und bringt sich aktiv in die Gestaltung ihrer Stadt ein. In ihrer Bachelorarbeit gelang es ihr verkehrswissenschaftliche Erkenntnisse mit Erfahrungen aus der kommunalpolitischen Arbeit zu verbinden. Sie entwickelte eine GIS-basierte App zur Optimierung der Parkhausauslastung in Innenstädten. Die App wird der Öffentlichkeit auf Open-Source-Basis zur Verfügung gestellt und soll die Nutzung des öffentlichen Raums verbessern. Darüber hinaus ist die Mutter eines Sohnes als ehrenamtlich gewähltes Ratsmitglied und Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Braunschweig kommunalpolitisch engagiert.
Luca M. Nieding beeindruckt mit zwei hervorragenden Bachelor-Abschlüssen in Physik und Mathematik. Besonders hervorzuheben ist ihre praxisrelevante und interdisziplinäre Mathematik-Bachelorarbeit über die Modellierung von Waldbränden, die zu einer internationalen Einladung an eine spanische Universität und zu studentischen Konferenzen führte. Ihr gelingt es sehr gut fundierte theorie-nahe mathematische und physikalische Kenntnisse mit anwendungsorientierten Fähigkeiten zu verbinden. Darüber hinaus kann sie diese durch ihre besondere Begabung im Präsentieren sehr gut vermitteln. Dies stellt sie bei der Durchführung von Saalübungen der Vorlesung Ingenieurmathematik vor mehreren hundert Studierenden unter Beweis. Außerdem ist sie in der studentischen Selbstverwaltung aktiv, organisiert den Austausch mit Studierenden anderer Universitäten und teilt ihre Begeisterung für MINT-Fächer mit Schüler*innen anhand eines Podcastprojekts.
Larissa Ornat zeichnet sich durch ihre wissenschaftliche Neugier, ihre exzellenten Leistungen und ihr starkes Engagement in der Erinnerungskultur aus. Neben ihrer Doppelbelastung aus Master of Education und Fachmaster Geschichte, die sie mit hervorragenden Leistungen meistert, übernimmt sie verantwortungsvolle Aufgaben als studentische Hilfskraft an zwei verschiedenen Lehrstühlen. Besonders bemerkenswert ist ihr Einsatz in der Gedenkstättenarbeit: Nach einem Praktikum in der JVA Wolfenbüttel betreut sie ehrenamtlich Angehörige von NS-Opfern, unterstützt durch Übersetzungen, Korrespondenzen und einfühlsame Begleitung. Ihr Engagement schlägt Brücken zwischen deutscher und polnischer Erinnerungskultur und verbindet historische Sensibilität mit wissenschaftlicher Arbeit.
Mit großer Leidenschaft verbindet Nele Rosenkranz im Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau Technik und Wirtschaft. Bereits im gleichnamigen Bachelorstudiengang beeindruckte sie als erste Studierende ihrer Familie mit Bestnoten in dem anspruchsvollen Studium. In ihrer mit Auszeichnung bewerteten Bachelorarbeit beschäftigte sie sich mit nachhaltigen Kreislaufstrategien für Lithium-Ionen-Batterien. Nebenbei verantwortet sie das Business Development eines Start-ups im Health-Tech-Bereich und treibt die Entwicklung von Lösungen für Angststörungen und Phobien voran. Ehrenamtlich setzt sie sich als Nachhilfelehrerin für benachteiligte Schüler*innen ein.
Georg Schewtschuk machte durch herausragende Leistungen während seines Pharmaziestudiums auf sich aufmerksam. Als Jahrgangsbester absolvierte er als einziger in Niedersachsen, das erste Staatsexamen mit der Bestnote 1,0 – eine Leistung, die bundesweit nur fünf Studierende erreichten. Neben seinen akademischen Erfolgen engagiert er sich in vorbildlicher Weise für seine Kommiliton*innen, unter anderem durch Tutorien, Nachhilfeunterricht und die Förderung des sozialen Zusammenhalts. Auch sportlich ist er erfolgreich: Als Kapitän der Uni–Fußballmannschaft und ehemaliger Leistungssportler im Volleyball steht er für Fleiß, Resilienz und Teamgeist.