3. Mai 2016 | Presseinformationen:

Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Christoph Jacob Moleküle und Materialien aus dem Computer: Wie theoretische Methoden die Chemie verändern

Professor Christoph Jacob, Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Technischen Universität Braunschweig, hält seine Antrittsvorlesung „Moleküle und Materialien aus dem Computer: Wie theoretische Methoden die Chemie verändern“ am

Mittwoch, 11. Mai 2016, um 17.00 Uhr
in der Aula, Haus der Wissenschaft, Pockelsstr. 11, 38106 Braunschweig.

Die Chemie ist heutzutage keine reine experimentelle Wissenschaft mehr, sondern theoretische Methoden und Computersimulationen sind aus der Chemie nicht mehr wegzudenken. Insbesondere ist es mit den Methoden der Quantenchemie im Prinzip möglich, die Eigenschaften von Molekülen und Materialien ausgehend von den physikalischen Gesetzen der chemischen Elementarteilchen (Elektronen und Atomkerne) zu berechnen. Während in der Vergangenheit in Computersimulationen die Erklärung von experimentellen Ergebnissen im Vordergrund stand, sind die Methoden der theoretischen Chemie mittlerweile auch in der Lage, zuverlässige Vorhersagen für unbekannte Moleküle und Materialien zu machen. Damit eröffnet sich die Möglichkeit für den nächsten großen Schritt: Das Design von neuen Molekülen und Materialien mit gewünschten Eigenschaften mit Hilfe von Computersimulationen mit quantenchemischen Methoden. In der Antrittsvorlesung werden die methodischen Entwicklungen skizziert, die diese neuen Perspektiven für die Chemie eröffnen (werden).

Zur Person

Christoph Jacob studierte von 1998 bis 2003 Chemie und Mathematik an den Universitäten Marburg und Karlsruhe. Nach einer Diplomarbeit in anorganischer Chemie lernte er im Rahmen eines Auslandsaufenthaltes an der Auckland University die theoretische Chemie kennen. Er arbeitete dann von 2004 bis 2007 an der Vrije Universiteit Amsterdam an seiner Promotion über die Entwicklung von quantenchemischen Einbettungsverfahren. Im Anschluss daran war er zwei Jahre als Postdoc an der ETH Zürich und leitete dann von 2010 bis 2014 eine Nachwuchsgruppe am Karlsruher Institut für Technologie bevor er im Oktober 2014 auf die Professur für theoretische Chemie an der TU Braunschweig berufen wurde.

Schwerpunkte seiner Forschung sind die Entwicklung von quantenchemischen Methoden für die Vorhersage der Eigenschaften von komplexen Molekülen und Materialien. Außerdem arbeitet er mit seiner Arbeitsgruppe an der Nutzung von 3D-Druck und Virtual Reality für den Einsatz in der Lehre. Daneben ist er als Mitglied des Kuratoriums des Fördervereins Chemie-Olympiade e.V. und als Kursleiter bei der Deutschen SchülerAkademie in der Förderung von chemiebegeisterten Schülern aktiv.