9. Juli 2021 | Presseinformationen:

5,7 Millionen für Weiterentwicklung der digitalen Lehre „Stiftung Innovation in der Hochschullehre“ fördert zwei TU-Projekte

Die neue Stiftung Innovation in der Hochschullehre fördert das Projekt „ProDiGI“ der Technischen Universität Braunschweig sowie das gemeinsam mit der Leibniz Universität Hannover und der Georg-August-Universität Göttingen beantragte Projekt „Co³Learn“ über eine Laufzeit von drei Jahren mit insgesamt 5,7 Millionen Euro. Beide Projekte beginnen am 1. August 2021 und haben das Ziel, die digitale Lehre weiterzuentwickeln, die während der Corona-Pandemie stark an Bedeutung gewonnen hatte.

„Dass gleich zwei Projekte von der TU Braunschweig von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert werden, freut mich sehr. So können wir unsere Angebote in der digitalen Lehre nachhaltig und zukunftsorientiert weiterentwickeln“, betont Professor Knut Baumann, Vizepräsident für Studium und Lehre.

Co³Learn

Bei dem Verbundprojekt, das die TU Braunschweig gemeinsam mit der Leibniz Universität Hannover und der Georg-August-Universität Göttingen umsetzt, sollen Lösungen entwickelt werden, die die Zusammenarbeit von Studierenden über digitale Angebote ermöglichen und ausbauen. „Co³Learn“ wird mit insgesamt 3,4 Millionen Euro gefördert.

„Wir möchten Lösungen in Form von digitalen Tools und Konzepten für die Zusammenarbeit erproben, begleitend evaluieren und in Fächern verankern. So soll ein Werkzeugkasten für kooperatives und digitales Lehren und Lernen entstehen“, erklärt Julius Othmer, einer der drei Projektleiter von Co³Learn und Leiter des Projekthauses der TU Braunschweig.

„Das Vorhaben ermöglicht uns, gemeinsam mit Studierenden innovative Tools zur Kollaboration zu identifizieren und hochschulübergreifend zum Einsatz zu bringen“, ergänzt Cornelis Kater, der Projektleiter von der Leibniz Universität Hannover. Es schließe wichtige Lücken in der digitalen Zusammenarbeit. „Wir erproben es im Verbund an den drei beteiligten Hochschulen und wollen es später an allen niedersächsischen Hochschulen im Rahmen der Dachinitiative Hochschule.digital Niedersachsen zur Verfügung stellen“, so Kater.

Dr. Dirk Lanwert, Leiter Digitales Lernen und Lehren der Universität Göttingen, betont, dass die Studierenden und Lehrenden von Anfang an umfassend und verantwortlich eingebunden werden sollen. Deren Anforderungen seien das zentrale Element für die Steuerung des Projekts. „Die Studierenden als Partner*innen in dem Projekt haben unglaublich viel zu bieten. Wir setzen darauf, dass es uns gemeinsam gelingt, das Feuer der digitalen Kollaboration an allen niedersächsischen Hochschulen anzufachen. Ein Highlight ist dabei der geplante Studierendenkongress im nächsten Jahr“, sagt Lanwert.

Professorin Lysann Zander vom Institut für Erziehungswissenschaft der Leibniz Universität Hannover wird das Projekt wissenschaftlich begleiten. „Jenseits der Frage danach, ob der entwickelte digitale Werkzeugkasten die Entstehung von Kooperationsnetzwerken zwischen Studierenden tatsächlich fördert, werden wir uns genauer anschauen, wie Studierende die Arbeit mit dieser Toolbox erleben, ob alle oder nur bestimmte Studierende davon profitieren sowie welche Rahmenbedingungen und Methoden der Lehrenden entscheidend sind, damit sie in der Lehre sinnvoll zum Einsatz kommt“, so Zander.

ProDiGI: Promoting Digital education through Global Interconnection

Die bislang gesammelten umfangreichen Erfahrungen im Bereich der digitalen Lehre an der TU Braunschweig sollen in dem Projekt „Promoting Digital education through Global Interconnection“ (ProDiGI) nachhaltig nutzbar gemacht werden – insbesondere in der internationalen englischsprachigen Lehre. Es hat ein Fördervolumen von 2,3 Millionen Euro.

Vom Projekthaus der TU Braunschweig wird ein „Digital Incubator“ etabliert, der als physische und virtuelle Anlaufstelle, Impulsgeber und Verteiler die Entwicklung eines zukunftsorientierten Studienangebots befördern soll. Kern ist die Durchführung von Projekten in den Fakultäten und Fächern zum Auf- und Ausbau von digitalen internationalen englischsprachigen Modulen und Studiengängen.

„Darüber hinaus wollen wir eine umfassende Vernetzungs- und Supportstruktur schaffen, die aus verschiedenen Vernetzungsformaten, einem Think Tank für neue Studiengänge und einem Qualifizierungsangebot für Lehrende besteht“, so Projektleiterin Katharina Zickwolf.

Stiftung Innovation in der Hochschullehre

Die „Stiftung Innovation in der Hochschullehre“ unter dem Dach der Toepfer Stiftung gGmbH hat die Aufgabe, Innovationen in Studium und Lehre zu fördern, relevante Akteure zu vernetzen und den Wissenschaftstransfer zu unterstützen. Sie wurde von Bund und Ländern 2019 im Rahmen der Vereinbarung „Innovation in der Hochschullehre“ auf den Weg gebracht. Jährlich werden auf Dauer 150 Millionen Euro bereitgestellt. In der ersten Förderrunde wurden insgesamt 264 Anträge eingereicht, darunter 216 Einzel- und 48 Verbundanträge. Der Ausschuss zur Projektauswahl stufte 115 Einzel- und 24 Verbundanträge als förderwürdig ein.