Yevheniia Berchul wird Forschungsstipendiatin am Institute for Sustainable Urbanism Architektin aus der Ukraine forscht zu Auswirkungen des Krieges auf die Umwelt
Große Freude am ISU – Institute for Sustainable Urbanism! Die ukrainische Architektin Yevheniia Berchul ergänzt demnächst das Team des SpACE Lab am ISU. Im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ausgelobten Sonderprogramms für ukrainische Nachwuchswissenschaftler*innen hat sie ein Fellowship für einen Forschungsaufenthalt an der TU Braunschweig erhalten.
Yevheniia Berchul ist Absolventin der National Academy of Fine Arts and Architecture in Kyiw (Kiew) sowie des Strelka Institute for Media, Architecture and Design in Moskau. Während ihres Forschungsaufenthalts wird sie an verschiedenen Forschungsprojekten des SpACE Labs am ISU mitwirken und ihr Promotionsprojekt „Umweltschäden in zerstörten ukrainischen Gebieten“ vorantreiben.
In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit der nachhaltigen Transformation urbaner Räume. Im Fokus stehen die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die natürliche und gebaute Umwelt sowie Möglichkeiten eines nachhaltigen Wiederaufbaus ukrainischer Kriegsgebiete.
„Das Fellowship-Programm bietet eine einmalige Gelegenheit, mit einem multidisziplinären Team im SpACE Lab zusammenzuarbeiten“, ist sich Yevheniia Berchul sicher. „Mein Hauptaugenmerk liegt auf den Zerstörungen der natürlichen und gebauten Umwelt in der Ukraine in Folge des Krieges. Außerdem möchte ich untersuchen, wie Design eingesetzt werden kann, um Umweltveränderungen und Umweltschutz zu befördern. Um die durch den Krieg in der Ukraine entstandenen Umweltschäden zu untersuchen, werde ich verschiedene Methoden untersuchen und anwenden.“
Vielfältige Erfahrungen in der Stadtforschung
Institut, Team, Campus und Stadt lernte die Architektin vor Kurzem bei ihrem ersten Besuch der TU Braunschweig kennen. Institutsleiterin Professorin Vanessa Miriam Carlow freut sich darauf, Yevheniia Berchul ab September in ihrem Team begrüßen zu dürfen.
„Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat mich, wie viele Menschen, tief erschüttert“, sagt Professorin Carlow. „Das Förderprogramm der DBU schafft die Möglichkeit zur konkreten Unterstützung, in einer Zeit, in der vielleicht viele von uns substantiell helfen möchten, aber nicht wissen wie. Dafür danke ich der DBU ausdrücklich!“
Dass Yevheniia Berchul demnächst im SpACE Lab forschen wird, sieht die ISU-Leiterin als Bereicherung. „Sie ist eine sehr talentierte Architektin. Für ihre Forschungsarbeit hat Yevheniia ein tolles Exposé vorgelegt. Sie greift auf vielfältige Erfahrungen im Bereich der Stadtforschung zurück. Das gesamte ISU-Team ist froh, Yevheniia für unser Institut gewonnen zu haben. Mit ihr wird unser Team noch internationaler, klüger und bunter. So können wir in unserer Forschung von den jeweiligen Erfahrungen und Talenten anderer noch besser profitieren. Ich persönlich freue mich, neben den Erkenntnissen aus der gemeinsamen Forschungsarbeit, von Yevheniia vielleicht ein paar ukrainische Vokabeln zu lernen, ca. 27 Jahre nach meiner letzten Russischprüfung.“
SpACE Lab
Das SpACE Lab – Spatial Analytics and Crossdisciplinary Experimentation Lab am ISU – Institute for Sustainable Urbanism der TU Braunschweig unter Leitung von Professorin Vanessa Miriam Carlow ist ein Kompetenzzentrum für multidisziplinäre Stadtforschung, das Architektur, Städtebau und Planung mit einer Vielzahl anderer Disziplinen verbindet. Das Team möchte mit seiner Forschung eine auf den Menschen zentrierte, wissensbasierte Planung und Gestaltung nachhaltiger Städte und Stadtregionen fördern. Es ist Gründungsmitglied des Leibniz WissenschaftsCampus Postdigitale Partizipation Braunschweig und entwickelt neue Methoden, die Bürger*innen befähigt, an der Gestaltung und Planung der Stadt mitzuwirken.