Virtuelle Meetings: Es klappt auch digital Vizepräsidentin Prof. Katja Koch berichtet über digitale Gremienarbeit
Senat, Fakultätsrat, Präsidium, Institutsbesprechungen: Wie hat sich der Arbeitsalltag in Zeiten von Corona bei Gremienmitgliedern der TU Braunschweig verändert: Wie arbeitet man zusammen, wie tauscht man sich aus, was klappt, was nicht so gut. Wir haben die Vizepräsidentin für Lehrer*innenbildung und Wissenstransfer und Leiterin der Abteilung für Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik im Instituts für Erziehungswissenschaft Professorin Katja Koch gefragt, wie ihr Arbeitsalltag aussieht.
Pünktlich ist sie jetzt. Professorin Katja Koch muss jetzt nicht mehr von ihrem Institut am Campus Nord zu den Gremiensitzungen in den Zentralbereich wechseln. Sie bleibt an einem Ort, in der Arbeitsecke im häuslichen Schlafzimmer. „Dies ist ein positiver Nebeneffekt“, führt sie aus. Ausgestattet mit einem über 30 Jahre alten Schreibtischstuhl aus ihrer Studienzeit und einem kleinen Tisch. Home-Office und Home-Schooling sind angesagt. „Wir sind in unserer großen Wohnung privilegiert. Jeder hat einen eigenen Bereich. Mein Mann arbeitet ebenfalls im Home-Office. Die Kinder beschäftigen sich selbst.“
Termine verdichten sich
Auch in der analogen Welt bestand der Arbeitstag der Vizepräsidentin und Institutsleiterin aus vielen Sitzungen. Seit Mitte März hat sich die Zahl allerdings noch einmal erhöht. „Das Präsidium, die Dekanerunde und das Projekt „We Care“ tagen teilweise täglich.“ Dies führe zu einer Verdichtung von Terminen. „Ich musste mich neu organisieren“, erzählt sie. „Vorher war ich von Montag bis Dienstag für das Institut tätig, Mittwoch und Donnerstag war für Gremienarbeit reserviert. Freitags habe ich meine Aufgaben abgearbeitet“, so Koch. Zu Beginn des Semesters wird allerdings die Taktung wieder runter gefahren, dann stehen zusätzlich die Lehrveranstaltungen an.
Am Anfang seien die Videokonferenzen schon anstrengender gewesen, weil auch ungewohnt, berichtet sie. Mittlerweile ist es ok. In Videokonferenzen könne man ebenso gut diskutieren und Entscheidungen treffen. „Die Themen, die anstehen, sind in der Regel sehr gut vorbereitet, alle Unterlagen stehen in einer Cloud.“ Das ist in den Gremien auch bereits in vor Coronazeiten so üblich gewesen. Die Technik ist manchmal etwas schwierig. „Besonders wenn ich von zu Zuhause an den Videokonferenzen teilnehme. Auch dies ist inzwischen besser geworden.“ Es habe sich alles gut eingependelt. Aber etwas wünscht sie sich noch für die Videokonferenzen: „Ein Tool mit dem ich mir einen anderen Hintergrund zaubern kann.“
Virtuelles Kaffeetrinken in der Küche
Was ihr fehlt, sind die Gespräche zwischen Tür und Angel: Sich schnell mal austauschen, vor und nach den Sitzungen, auf dem Flur, auf dem Weg über den Campus. „Ich schreibe gerade viel mehr Mails und telefoniere mehr“, sagt sie. „Ich habe auch schon überlegt, ob ich in der Abteilung ein virtuelles Kaffeetrinken einführe. Nach dem Motto: Ich bin in der Küche, wer möchte, schaltet sich einfach per Video dazu: ein ganz entspanntes Treffen.“
Wissen, wie es digital funktioniert
Zum Teil wird sich auch in der Nach-Coronazeit bei Sitzungen etwas verändern, ist sie sicher. „Wir haben jetzt die Erfahrungen gemacht. Es geht auch gut, wenn nicht alle Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmer am gleichen Ort sind.“ Gerade Treffen mit Drittmittelpartnern außerhalb der TU Braunschweig kann sie sich weiterhin gut als Videokonferenz vorstellen. Aber auch die ersten Sitzungen von Berufungskommissionen mit Teilnehmenden anderer Einrichtungen kann sie sich erst mal als Videokonferenz vorstellen.
Weiterhin analog sollten die lokalen Gremientermine wie Senat, Fakultätsratssitzungen, Abteilungssitzungen und das Präsidium stattfinden. „Es ist sehr angenehm sich nach der Sitzung informell auszutauschen.“ Auch in der Lehre kann sich sie zukünftig mehr digitale Formate und Blending-Formate vorstellen. „Unsere Erfahrungen zeigen, die Technik funktioniert und es klappt auch digital, wenn man die Didaktik entsprechend anpasst.“