25. April 2017 | Magazin:

„Vielfalt ist bereichernd!“ Forschungsprojekt „Inklusion durch Bewegungsbeziehungen“ gestartet

Wie kann man durch Bewegung den Umgang mit Verschiedenheit verbessern? Dieser Frage gehen deutsche, spanische und portugiesische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen des vierten „Hochschuldialogs mit Südeuropa“ nach. Vom 23. bis zum 28. April sind 12 Studierende und 6 Dozentinnen und Dozenten von der spanischen Universität Valladolid und der portugiesischen Universität Castello Branco zu Gast am Institut für Sportwissenschaft und Bewegungspädagogik der Technischen Universität Braunschweig. Die Projektwoche bildet gleichzeitig den Startschuss für das Forschungsprojekt „Inklusion durch Bewegungsbeziehungen“.

Die Gruppe aus spanischen und portugiesischen Gästen sowie den Braunschweiger Studierenden steht zum Gruppenfoto vor dem Institutsgebäude.

Zum vierten „Hochschuldialog mit Südeuropa“ sind erstmals Gäste aus Spanien und Portugal für eine Woche zu Gast am Institut für Sportwissenschaft und Bewegungspädagogik. Bildnachweis: Jonas Vogel/TU Braunschweig.

Das Forschungsprojekt läuft über einen Zeitraum von zwei Jahren und wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit einer Summe in Höhe von 20.000 Euro finanziert. Inklusion bedeutet Akzeptanz von Vielfalt. Sie betrachtet die Verschiedenheit aller Menschen als normal. Dieses Denken soll als Lernprozess im Rahmen des Forschungsprojektes angestoßen werden. Institutsleiter Professor Reiner Hildebrandt-Stramann erläutert: „Inklusion ist ein wichtiges Bildungsthema, aber die praktische Durchführung in Schulen ist zurzeit noch sehr unbefriedigend. Unser Ziel ist es, dass durch Bewegung der Umgang mit Verschiedenheit verbessert werden kann.“

Die Studierenden und Wissenschaftler sitzen an Gruppentischen und hören dem Redner zu.

Begrüßung im Institut für Sportwissenschaft und Bewegungspädagogik der TU Braunschweig. Bildnachweis: Jonas Vogel/TU Braunschweig

Wie dieses Vorhaben umgesetzt werden kann, ist eines der Themen, die im Rahmen der Projektwoche nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch behandelt werden. So finden in drei Braunschweiger Schulen Praxiseinheiten statt, beispielsweise Sportunterricht mit unterschiedlichen Altersgruppen. „Verschiedenheit ist ein Merkmal unserer Gesellschaft, das wir nicht verstecken sollten. Im Gegenteil – Vielfalt ist bereichernd!“, betont Hildebrandt-Stramann und erklärt weiter: „Das Lernen in unterschiedlichen Altersgruppen sorgt dafür, dass Kinder miteinander in Beziehung treten. Der „Gordische Knoten“ ist beispielsweise ein hervorragendes Gruppenspiel, das alle Kinder vor die gleiche Aufgabe stellt und sie miteinander kommunizieren lässt.“

Begrüßt wurden die spanischen und portugiesischen Gäste am Montagabend durch den Dekan der Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften,  Professor Rainer Müller, sowie von Anne-Kathrin Kaiser, die am International Office der TU Braunschweig Austauschstudierende betreut. Ein Gegenbesuch Braunschweiger Studierender und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist bereits im Mai geplant.