16. November 2022 | Magazin:

TU-Radel-Team fährt voran Mit neuen Bestmarken wieder auf dem ersten Platz

„Wir waren noch besser als im vergangenen Jahr“, dieses Fazit zum diesjährigen Braunschweiger Stadtradeln trifft auf das Team der Technischen Universität Braunschweig umso mehr zu. Beim sechsten Braunschweiger Stadtradeln fuhren 341 TU-Angehörige innerhalb von drei Wochen mit 62.648 Kilometer 1,5-mal klimafreundlich um die Erde und leisteten gemeinsam einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Damit errang das Team nicht nur nach dem letzten Jahr erneut den ersten Platz, sondern stellte gleich mehrere neue Bestmarken auf. Auch bei der Einzelwertung konnte die TU Braunschweig punkten: Olaf Fechtner, Werkstattleiter am Institut für Hochfrequenztechnik, und Informatikstudent Lukas Cronauer belegten die Plätze zwei und drei.

Beitrag zum Klimaschutz

Das Team der TU Braunschweig konnte sich zum Vorjahr noch mal erheblich steigern. Nach Platz 7 im Jahr 2020 mit 153 Radelnden siegte das TU-Team im letzten Jahr mit 39.900 Kilometern, die von 224 Aktiven zurückgelegt wurden. In diesem Jahr stellen 343 Radelnde in 23 Unterteams mit 62.648 Kilometern neue Bestmarken auf. Das Team der TU Braunschweig unterstützt mit der erfolgreichen Teilnahme das Bestreben um ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit und setzt ein Zeichen für mehr klimafreundliche Mobilität, Klimaschutz und Lebensqualität an der Hochschule. Als Gewinn stellt die Stadt Braunschweig allen TU-Teammitglieder einen Gutschein für den Weihnachtsmarkt sowie einen 100 Euro Gutschein für die Selbsthilfewerkstatt des AStA zur Verfügung.

Tolle Team- und Einzelleistungen im Stadtradeln. v. l. Susanne Frühling, Lukas Cronauer, Olaf Fechtner und Sándor Fekete. Bildnachweis: Fechtner/TU Braunschweig

„Herzlichen Glückwunsch und einen ganz herzlichen Dank an alle Aktiven, die mit großem Engagement an der Aktion teilgenommen haben. Die vielen Radelnden haben gemeinsam einen tollen Beitrag für den Klimaschutz geleistet und uns bei unseren Nachhaltigkeitszielen unterstützt. Jeder Kilometer, der mit dem Rad statt mit dem PKW zurückgelegt wird, zahlt auf dieses Ziel ein. Die große Teilnehmer*innenzahl in diesem Jahr ist auch ein Ansporn für noch mehr nachhaltige Mobilität an der TU Braunschweig“, freut sich TU-Präsidentin Prof. Angela Ittel über den Erfolg des Teams.

Ob extreme Bikepacking-Tour oder die tägliche Fahrt zur Uni

Über die vielen guten Gründe Radzufahren und an dem Wettbewerb teilzunehmen, berichten stellvertretend die Teammitglieder, die an der Siegerehrung, die jetzt im Haus der Kulturen stattfand, teilnahmen. Sportliche Herausforderung und Nachhaltigkeit stehen für Olaf Fechtner vom Institut für Hochfrequenztechnik im Vordergrund. Er belegte bei der Gesamteinzelwertung mit 1.843 Kilometern den zweiten Platz. „Ich mache fast mein ganzes Leben lang schon Sport und bin bereits als Kind Radrennen gefahren. Auch an Triathlon-Wettkämpfen und MTB-Rennen habe ich teilgenommen. Mittlerweile lasse ich es mit meinen 58 Jahren etwas ruhiger angehen.“ Ganz ohne Ehrgeiz geht es bei Olaf Fechtner dann aber doch nicht. „Ich habe für mich Bikepacking-Rennen entdeckt. Das sind sehr lange Strecken auf Zeit und ohne fremde Hilfe. Wir schlafen bei dem Wettkampf in der Regel draußen und das Gepäck ist auf ein Minimum beschränkt. Die Streckenlänge der Rennen, an denen ich teilnehme, variiert von 500 bis 1.600 Kilometer. Meine längste Strecke am Stück waren einmal 500 Kilometer mit 15 Minuten Powernapping auf einer Parkbank. Aber ich reise auch gerne ohne Zeitdruck mit dem Rad. So bin ich in diesem Jahr von Basel zum Cap Arkona auf Rügen gefahren. Einen Teil der Tour konnte ich für das Stadtradeln geltend machen.

Aber auch Nachhaltigkeit spielt beim Radfahren für ihn eine große Rolle: „Unsere ganze Familie versucht, nachhaltig zu leben. Dazu gehört viel Radfahren, auch im Urlaub, und wenn möglich Bahnfahren. Das Auto nutzen wir nur, wenn es nicht anders geht. Zur Arbeit fahre ich ausschließlich mit dem Rad.“

Als Tipp, um noch mehr Studierende und Beschäftigte für das Radfahren zu begeistern, rät er: „Einfach mal ausprobieren, um zu merken, wie viel Spaß es macht. Kein Stress im Verkehr und viel frische Luft. Über das Ringgleis kann man super abseits der Autos fahren. Es tut unheimlich gut, schon morgens etwas Sport zu machen.“

Starker Teamgeist

Der Teamgeist war für den Informatikstudenten Lukas Cronauer, der in der Einzelwertung der Stadt Braunschweig mit 1.836 Kilometern Dritter wurde, eine zusätzliche Motivation. Vom diesjährigen Stadtradeln hatte er über die Mailingliste seines Studiengangs erfahren. Da er in der vorlesungsfreien Zeit eine längere Radtour geplant hatte, fand er es gut, mit seinen gefahrenen Kilometer das TU-Team zu unterstützen. „Im Alltag nutze ich das Fahrrad ebenfalls viel, da es in der Stadt schneller als die anderen Verkehrsmittel ist und mehr Spaß macht. Außerdem parkt man mit dem Rad meistens direkt vor dem Eingang.“

Die Studentin der Elektrotechnik Susanne Frühling ist mit 1.009 Kilometern die meisten Kilometer aller TU-Teilnehmerinnen gefahren: „Für mich ist Fahrradfahren der ideale Ausgleich zum Studium. Es hilft mir, nach einem Tag am Schreibtisch den Kopf frei zu bekommen. Ich nutze mein Fahrrad nicht nur im Alltag und für Tagestouren, sondern auch für mehrtägige Fahrradurlaube. Diese Art zu reisen erlaubt es, einen viel tieferen Einblick in die Region zu bekommen, in der man gerade unterwegs ist.“

Für den Captain des TU-Teams, Professor Sándor Fekete, vom Institut für Institut für Betriebssysteme und Rechnerverbund steht neben der nachhaltigen Mobilität der Teamgeist im Vordergrund. „An Universitäten ist es wichtig talentierten Menschen, die bereit sind, sich anzustrengen, die Gelegenheit zu geben, gemeinsam mehr zu erreichen als alleine. Das macht Radfahren und gerade das Stadtradeln so wertvoll: Es geht nicht um geistige, sondern um körperliche Anstrengung, ganz ohne formale Hierarchien oder äußere Vorgaben – und es ist klar, dass Einzelne zwar besondere Leistungen beisteuern können, aber nur das ganze Team über alle Grenzen hinweg vorankommen kann. So freue ich mich sehr, dass wir in diesem Jahr so viele Aktive gewinnen konnten. Ich bin mir sicher, dass wir in den kommenden Monaten nicht nur symbolisch zeigen können, dass man auch aus eigener Kraft weit kommen kann, sondern aus dem Schwung der Gemeinsamkeit auch weitere gemeinsame Energie und Teamgeist gewinnen können!“

Braunschweig landesweit auf Platz 3

Stadtradeln ist eine bundesweite Aktion für bessere Luft, weniger Autos, mehr Fitness und Klimaschutz. In Braunschweig verzeichnete der Wettbewerb, der vom 4. bis zum 24. September stattfand, mit 8.185 Aktiven und 1.332.200 geradelten Kilometern gleich zwei neue Rekorde. Insgesamt konnten 205 Tonnen CO2 gegenüber dem PKW vermieden werden. Niedersachsenweit belegte Braunschweig den 3. Platz, bundesweit von 2.472 teilnehmenden Kommunen Platz 24.