TU Braunschweig eröffnet Forschungspräsenz in Singapur Internationale Forschungspräsenz in Singapur ist Plattform für multidisziplinäre Forschung mit Partner*innen in der Region
Der Fokus liegt zunächst in den Bereichen intelligente und urbane Fertigung, urban-industrielle Symbiose, zirkuläre Produktion und nachhaltige Stadtplanung. Mit dieser Gründung verfolgt die TU Braunschweig das Ziel, ihre internationale Zusammenarbeit auszubauen, um die drängenden globalen Herausforderungen anzugehen.
Die Etablierung der Forschungspräsenz in Singapur wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt. Die Eröffnung fand in Anwesenheit von Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, statt: „Singapur ist eines der innovativsten Länder der Welt. Für uns als Bundesregierung ist es wichtig, die bilateralen Beziehungen zu stärken und Forschungskooperationen zwischen unseren Forschungseinrichtungen zu fördern. Die Einrichtung dieser Forschungspräsenz in Singapur ist daher ein wichtiger Meilenstein für die internationale Sichtbarkeit der deutschen Forschung. Sie zeigt, wie wichtig die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit für die Lösung wichtiger Fragen unserer Zeit ist. Ich freue mich, bei der Eröffnung der Forschungspräsenz persönlich anwesend zu sein. Ich wünsche der deutsch-singapurischen Partnerschaft viel Erfolg bei der gemeinsamen Forschung.“
Meilenstein in der Geschichte der Universität
Die Präsidentin der TU Braunschweig, Prof. Dr. Angela Ittel, bezeichnet die Gründung der Forschungspräsenz als wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Universität: „Unsere Verknüpfung mit der dynamischen Forschungslandschaft Singapurs ist ein konsequenter Schritt für die Erweiterung unserer globalen Forschungsinitiativen und Sichtbarkeit. Wir werden gemeinsam mit unseren Partner*innen in Singapur nachhaltige Innovationen und Lösungen vorantreiben für einige der drängendsten globalen Herausforderungen.“
Die Zusammenarbeit mit dem Singapore Institute of Manufacturing Technology (SIMTech) geht auf eine seit 2002 bestehende Kooperation mit dem Lehrstuhl für Nachhaltige Produktion & Life Cycle Engineering des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF) der TU Braunschweig unter Leitung von Prof. Dr. Christoph Herrmann zurück. Diese wurde schrittweise intensiviert. So konnte 2018 gemeinsam eine Modellfabrik eröffnet werden. Die TU Braunschweig verfügt mit der Lernfabrik am IWF bereits über eine etablierte Lern- und Forschungsumgebung zur Fabrik der Zukunft. Forscher*innen beider Standorte arbeiten gemeinsam an neuen Technologien im Bereich Industrie 5.0 sowie an energie- und ressourceneffizienten Fabriken.
Der Aufbau der Forschungspräsenz wurde auch durch das BMBF mit insgesamt 650.000 Euro im Zuge des von von 2017-2024 geförderten Projektes „Industrial Symbiosis and Urban Factories Hub“ (ISUrF-Hub) des IWF und Institute for Sustainable Urbanism (ISU) unter Leitung von Prof. Dr. Vanessa Carlow. Neben dem Aufbau deutscher Forschungspräsenzen im Asiatisch-Pazifischen Forschungsraum steht hier die Erforschung urban-industrieller Symbiose und nachhaltiger Stadtentwicklung zentral.
Singapur als Reallabor für urbane Produktion und nachhaltige Stadtentwicklung
Mit ihrer Forschungspräsenz TU BS Singapore baut die TU Braunschweig eine Plattform für multidisziplinäre Forschung zunächst in den Bereichen intelligente und urbane Fertigung, urbane industrielle Symbiose, zirkuläre Produktion und nachhaltige Stadtplanung auf. Der im Präsidium für das Projekt zuständige Vizepräsident für Technologietransfer und Innovation der TU Braunschweig, Professor Arno Kwade, ist eine der treibenden Kräfte hinter diesem Projekt: „Die TU Braunschweig ist führend in der Erforschung effizienter, ökologisch nachhaltiger und wirtschaftlich tragfähiger urbaner Produktionsprozesse. Gemeinsam mit unseren lokalen Partnern SIMTech und ARTC werden wir Wissenschaft, Industrie und Forschung zusammenbringen.
Im Kontext planetarer Grenzen ist eine Transformation zur nachhaltigen Produktion und Stadtentwicklung essentiell. Wissenschaftler*innen aus Braunschweig und Singapur nutzen Singapur als Reallabor, um Technologien und Methoden für die urbane Produktion zu entwickeln. Sie untersuchen die Wechselwirkungen und Potenziale in diesem Kontext. Durch die Schaffung einer gemeinsamen Forschungsgruppe wird in den Bereichen Nachhaltige Städte, Energieeffizienz in der Produktion sowie Umwelt- und Wassertechnologien bedeutende Forschungsarbeit geleistet. Für den Transfer von aktuellem Wissen und Forschung werden gemeinsame Ausbildungskonzepte entwickelt, die es Studierenden, Vertreter*innen der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung ermöglichen, Kurse in Deutschland und Singapur zu besuchen.