28. April 2020 | Magazin:

Studierende zeigen Maske Plattform wirbt für mehr Akzeptanz und zeigt, wo lokal Masken erhältlich sind

Wie kann ich helfen? Eine Frage, die sich viele Menschen in Zeiten von Corona stellen. Antworten und unterstützenswerte Projekte stellt der Sandkasten der Technischen Universität Braunschweig vor. Wir sprechen mit den Organisatorinnen und Organisatoren und berichten über ihr Engagement. In diesem Beitrag über die Plattform BraunschweigZeigtMaske.

Wo bekomme ich einen Behelfsmundschutz?

Seit Samstag (25.04.2020) gilt in Braunschweig die sogenannte „Maskenpflicht“. Bürgerinnen und Bürger müssen in Geschäften sowie in Bussen und Bahnen dann einen „Behelfsmundschutz“ tragen.
Die Nachfrage ist groß. Nur: Wo bekomme ich einen Behelfsmundschutz, wenn ich nicht selber nähen kann? Genau diese Frage haben sich auch sechs Studierende des 4. Semesters im Bachelor Wirtschaftsinformatik gestellt. Und eine Antwort darauf gefunden. „Wir schaffen ein Web-Interface, mit dem Leute sehen, wo sie in Braunschweig vor Ort Masken kaufen können“, sagt Benedikt Winter. Er gehört zum Team des Sandkasten-Projekts „BraunschweigZeigtMaske“, das gemeinsam eine Plattform zu diesem Thema für die Region Braunschweig entwickelt hat.

In privaten Haushalten wurden viele Nähmaschinen nach langer Zeit hervorgeholt. Zahlreiche Nähanleitungen für die eigene Masken sind im Internet zu finden, auch die Stadt Braunschweig hat passend dazu eine veröffentlicht. Behelfsmundschutze werden nicht nur für die eigenen Familie und den Freundeskreis genäht, sondern auch gespendet. Das Projekt behelfs.mundschutz.fuer.braunschweig koordiniert zum Beispiel mit der Bürgerstiftung Braunschweig und dem lokalen Stoffgeschäft „Schickliesel“ die Verteilung selbstgenähter, wiederverwendbarer Behelfsmasken an Einrichtungen in der Region.

Die Website braunschweigzeigtmaske.de

Bildnachweis: BraunschweigZeigtMaske/TU Braunschweig

Auf der Website braunschweigzeigtmaske hat das Team Schneidereien und Stoffläden gelistet, die in und um Braunschweig die gefragten Behelfsmundschutze nähen und verkaufen. „Wir wollen zeigen, dass man auch ‚um die Ecke’ eine Maske bekommen kann und gleichzeitig die ‚locals’ unterstützt“, erklärt Johannes Weinert. „Unser Anliegen ist es, damit die lokalen Betriebe zu unterstützen“, ergänzt Benedikt Winter. „Gleichzeitig möchten wir eine Alternative zu den medizinischen Masken bieten, die den Einrichtungen im Gesundheitswesen vorbehalten bleiben sollen.“ Darüber hinaus stehen Informationen zum richtigen Tragen und Benutzen von Behelfsmasken bereit.

Unterstützung lokaler Schneidereien und Läden

Der Impuls für das Projekt kam von der Leiterin des Instituts für Wirtschaftsinformatik-Informationsmanagement, Professorin Susanne Robra-Bissantz. Per E-Mail wurden Vorschläge und Ideen von Studierenden für die Unterstützung lokaler Betriebe gesucht, die durch die Corona-Pandemie mit starken, finanziellen Herausforderungen kämpfen. Ein Team von sechs Personen entwickelte gemeinsam die Plattform, kontaktierte lokale Schneidereien und Läden und sammelte die Adressen und Informationen auf der Website. Ein Teil des Teams gestaltete den Auftritt in den sozialen Medien. „Wir sind bereits bei Instagram und Facebook vertreten“, erklärt Franziska Bloch.

Das Team von BraunschweigZeigtMaske

Das Team von BraunschweigZeigtMaske: Marcel Tschada, Tina Omeragic, Bana Ahmed, Benedikt Winter, Johannes Weinert. Nicht auf dem Foto: Franziska Bloch. Bildnachweis: BraunschweigZeigtMaske/TU Braunschweig

Behelfsmundschutze für Privatpersonen

Das Projekt kommt gut an und die Website funktioniert: „Die Zahl der Zugriffe steigt, immer mehr Leute besuchen die Seite“, berichtet Johannes Weinert. Auch die Resonanz und das Feedback der beteiligten Schneidereien und Läden sind positiv. Einige haben keine eigene Website, über die Plattform sind sie jetzt im Internet vertreten und werben so für ihr Geschäft. BraunschweigZeigtMaske bringt sie mit zukünftigen Kunden zusammen, die einen Behelfsmundschutz „nebenan“ kaufen möchten. Auch die Mitglieder des Projektteams setzen auf den Behelfsmundschutz und tragen natürlich beim Einkauf oder in Bussen und Bahnen inzwischen Maske. „Indem wir uns damit beschäftigen, ist auch bei uns das Bewusstsein gestiegen. Man schützt andere damit“, sagt Johannes Weinert. „Und wenn jeder den anderen schützt, schützt sich jeder auch selbst“, fährt der Student fort.

#SmileThroughTheMask

Professorin Anke Kaysser-Pyzalla, Präsidentin der TU Braunschweig, mit Behelfsmundschutz. Bildnachweis: Nicola Starke/TU Braunschweig

Der Name des Projekts ist zugleich ein Appell an die Öffentlichkeit und die Menschen in Braunschweig. Das Team möchte nicht nur lokale Produzenten vermitteln, sondern auch für das Tragen einer wiederverwendbaren Mund-Nasen-Bedeckung werben. Dafür haben sie sich gemeinsam eine Aktion auf Social Media ausgedacht. Unter dem Hashtag „SmileThroughTheMask“ können Unterstützerinnen und Unterstützer Beiträge zum Thema posten. Besonders Fotos, die Personen mit einer Behelfsmaske zeigen, wünscht sich das Team. Professorin Anke Kaysser-Pyzalla, Präsidentin der TU Braunschweig, hat bereits ein Foto gepostet.