Sprachen lernen im Tandem Erweitertes Angebot für Mitarbeitende und Studierende der TU Braunschweig
Das Prinzip beim Sprachtandem ist einfach: Zwei Personen mit unterschiedlicher Muttersprache bringen sich gegenseitig die jeweils andere Sprache bei. Die Idee dahinter: Eine Sprache lernt man am besten, indem man sie regelmäßig spricht. Beim Sprachtandem steht genau das im Mittelpunkt. TU-Mitarbeitende können dies ab sofort in einem neuen Programm ausprobieren.
Das Sprachtandemprogramm der TU Braunschweig steht allen Interessierten offen. Auch Externe können daran teilnehmen und nach erfolgreichem Abschluss ein Tandem-Zertifikat erhalten. Das Programm erfreut sich seit 2014 großer Beliebtheit. Nese Yobas aus dem International House ist verantwortlich für die Organisation des Programms und kennt das Erfolgsrezept: „Sprachen lernen im Tandem macht einfach Spaß. Man lernt neue Menschen kennen, erfährt mehr über die Kultur und Geschichte eines anderen Landes und bildet sich gleichzeitig fort“, hebt sie hervor.
Internationalität und interkulturelle Kompetenzen stärken
Ab dem Sommersemester 2023 wird das erfolgreiche Sprachtandemprogramm erweitert: TU-Mitarbeitende können sich ab sofort für ein Programm anmelden, das sich ausschließlich an Mitarbeitende, Lehrende, Postdocs und Doktorand*innen der TU Braunschweig richtet. „Wir möchten damit zur stärkeren Internationalisierung der TU Braunschweig beitragen und den Beschäftigten eine weitere Möglichkeit zum interkulturellen Austausch geben“, sagt Yobas. Außerdem seien eine gemeinsame Erfahrungsbasis und eine ähnliche Alltagsstruktur der beiden Tandempartner*innen wichtige Faktoren für ein erfolgreiches Tandem, ergänzt sie.
Die TU-Mitarbeiterinnen Mara Ruth Wesemüller und Danielle Zvengrowski haben das Mitarbeiter*innen-Tandem im Wintersemester schon ausprobiert. Für beide war es ein voller Erfolg: „Ich habe eine größere Natürlichkeit dabei entwickelt, auf Englisch zu sprechen und finde es toll, dass man gleichzeitig auch Kolleg*innen aus anderen Bereichen der Universität kennenlernt“, sagt Wesemüller. Für sie ist das Tandem-Programm Vorbereitung auf einen Erasmus Staff-Aufenthalt an der University of Strathclyde in Schottland im Mai, aber auch wichtig für den Arbeitsalltag: „Bei unserer Arbeit im Team Wissenstransfer im Transfer- und Kooperationshaus haben wir immer mehr Berührungspunkte mit internationalen Partnern. Dafür möchte ich meinen aktiven Sprachschatz verbessern und sicher auf Englisch kommunizieren.“
Das Tandemprogramm als aktive Sprachpause
Wesemüllers Sprachtandempartnerin Danielle Zvengrowski kommt aus den USA und ist seit 2020 Englisch-Lehrkraft im International House. Ihr hilft das Sprachtandem vor allem im Alltag: „Für mich ist das ein sehr guter Weg, um Deutsch als Alltagssprache zu lernen. Außerdem lässt sich eine Tandemeinheit perfekt in der Mittagspause unterbringen – sozusagen als aktive Sprachpause.“ Die beiden TU-Mitarbeiterinnen nutzten die Flexibilität des Tandemprogramms und trafen sich entweder in Cafés, im Büro oder online. Jeweils eine Stunde dauerten die Treffen, jede Sprache wird dreißig Minuten gesprochen. Die Themen waren dabei ganz unterschiedlich: „Wir haben uns beispielsweise gegenseitig die Webseiten unserer Einrichtungen gezeigt oder über E-Mail-Floskeln gesprochen. Mal haben wir das Thema im Vorfeld des Treffens festgelegt und häufig aber auch ganz spontan einfach losgelegt“, beschreibt Zvengrowski.
Das Sprachenzentrum unterstützt die Tandempaare durch einen vorgegebenen Rahmen innerhalb des Programms: Mindestens zehn Treffen à 60 Minuten sind Pflicht. Die Treffen müssen in einem kurzen Lerntagebuch festgehalten werden. Nach dem dritten Treffen tauscht sich Nese Yobas mit den Teilnehmenden in einer kurzen Reflexionseinheit aus, um Ziele und Erwartungen an das Tandem zu überprüfen. Darüber hinaus gibt es eine Abschlussveranstaltung, in der sich alle Tandempaare der vergangenen zwei Semester vernetzen und austauschen können. „Mitarbeitende, die das Tandemprogramm erfolgreich absolviert haben, können sich außerdem drei Punkte für das Zertifikat für interkulturelle Kompetenz anrechnen lassen“, erklärt Yobas. Mara Ruth Wesemüller und Danielle Zvengrowski ziehen ein positives Fazit unter ihren Sprachaustausch und können sich vorstellen, die Treffen nach dem offiziellen Ende des Tandemprogamms fortzuführen. „Uns macht das Tandem viel Spaß und wir freuen uns sehr, dass ein festes Angebot für Mitarbeitende ins Leben gerufen wurde. Wir empfehlen allen, es einfach mal auszuprobieren“, motiviert Wesemüller andere TU-Angehörige.
Studierende können ab sofort Leistungspunkt erwerben
Nicht für Mitarbeitende, sondern auch für Studierende gibt es ab dem Sommersemester Neuerungen im Tandem-Programm: Im Tandem+-Programm können TU-Studierende ab sofort einen Leistungspunkt für die erfolgreiche Teilnahme am Sprachtandem erhalten. Voraussetzung ist, dass sich die Sprachpartner*innen mindestens zehn Mal innerhalb eines Semesters treffen und die Treffen in einem Tandemportfolio dokumentieren