Spotlight: Fakultätsbesuche 6 – Die Zukunft des Lernens Themen und Termine der Präsidentin
Strahlender Sonnenschein am Campus Nord: Meine letzte Fakultätstour führte mich am 15. September zur Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften. Hier erwarteten mich keine Großgeräte, aber ein spannender Austausch über Forschung und Lehre mit Professor*innen, Postdocs, Doktorand*innen und Studierenden, die die Fakultät mit ihrem „Medium“, dem geschriebenen und gesprochenen Wort, präsentierten, so die Dekanin Professorin Stefanie Hartz in ihrer herzlichen Begrüßung. Technikfern ist die Arbeit an der Fakultät aber ganz und gar nicht. So durfte ich einen spannenden virtuellen Blick in die digital unterstützte Zukunft des Unterrichts werfen.
Die TU Braunschweig ist stark in der Ausbildung unserer zukünftigen Lehrkräfte. Einen Überblick über das vielfältige Spektrum unserer Lehramtsstudiengänge – von English Studies und Germanistik über Sport und Musik bis Physik und Biologie – gab mir Studiendekan Professor Christian Kehrt. Sehr gut vernetzt ist die Fakultät mit dem Georg-Eckert-Institut – Leibniz Institut für internationale Schulbuchforschung, dem Herzog Anton-Ulrich-Museum (HAUM) und der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK), mit der es über einen Kooperationsverbund möglich ist, u.a. Darstellendes Spiel zu studieren. Besonders freue ich mich, dass die Fakultät eine Kombination der MINT-Fächer Chemie, Physik und Mathe mit Kunstpädagogik anbieten wird. Das ist eine fantastische und sehr zeitgemäße Entwicklung, die ich sehr gern unterstützen werde! Der Bedarf ist riesig.
Wie vernetzt sowie fächer- und fakultätsübergreifend die Wissenschaftler*innen hier arbeiten, machen auch die Masterstudiengänge Kultur der technisch-wissenschaftlichen Welt und Organisation, Governance, Bildung, die Junior Research Group „Communicating Scientists: Challenges, Competencies, Contexts (fourC)“ sowie zwei neue beeindruckende Forschungsinitiativen deutlich, die jetzt SeedMoney des Forschungsschwerpunkts „Stadt der Zukunft“ erhalten. In „Rest und Ressource – Chrono-Topographien des Abfalls“ (Prof. Franziska Neumann) arbeiten u.a. Historiker*innen, Anglist*innen und Forschende aus der Gewässermorphologie zusammen, in „Soziale Ungleichheit und Stadt“ (Prof. Stefanie Hartz) Expert*innen aus Bildungswissenschaft, Soziologie und Architektur. Ebenso engagiert sich die Fakultät mit dem Forschungsclub changING und den QuantumFrontiers MasterClasses für Schülerinnen und Schüler in unseren beiden Exzellenzclustern, berichtete Professor Rainer Müller.
Vor dem Rundgang über den Nord-Campus zeigte mir Dr. Konrad Schäfer, Geschäftsführer der Fakultät 6, die städtebaulichen Ideen zum CoLiving Campus. In der Zukunft könnten durch das Projekt Forschung und Lehre, Arbeiten und Wohnen, Freizeit und Kultur verknüpft sowie Uni und Stadt näher zusammenrücken und damit auch der Campus lebendiger werden.
In die Zukunft ging es auch im Institut für Fachdidaktik der Naturwissenschaften. Ausgerüstet mit einer Mixed Reality-Brille, konnte ich mir selbst ansehen, welche neuen Möglichkeiten des Lernens Augmented und Virtual Reality bieten. Dazu hatte Physik-Juniorprofessor Oliver Bodensiek einen Stromkreis aufgebaut, an dem die Studierenden verschiedene Probleme lösen sollen. Ich bin mir sicher, dass sie von dieser Art des Lernens hellauf begeistert sind.
Da digitale Kompetenzen immer wichtiger werden, sollen diese mit dem Projekt „DiBS – Digitale Kompetenzen für die Lehrkräftebildung an der TU Braunschweig“ systematisch in der Lehrer*innenbildung verankert werden. Ein bedeutendes Projekt für die Ausbildung der zukünftigen Lehrkräfte.
Wie wichtig die Forschung im Bereich der Schul- und Unterrichtsforschung ist, macht auch das Research Institute of Teacher Education deutlich, das die Forschungsaktivitäten koordiniert und vorantreiben soll. Mit dem Kompetenzzentrum für Lehrkräftefortbildung stellte Professor Jan Standke einen entscheidenden Baustein in der Qualifizierung niedersächsischer Lehrer*innen vor. Als eins von zwölf Zentren im Land ist es für 370 Schulen und rund 10.500 Lehrkräfte zuständig. Beeindruckt hat mich, dass das Angebot während der Pandemie sogar noch ausgebaut werden konnte.
Zum Abschluss konnte ich mich noch mit Studierenden, Doktorand*innen und Postdocs austauschen, die mir ihre Campus-„Stimmen“, die sie zuvor eingesammelt hatten, mit auf den Weg gegeben haben. Eine tolle Idee! Beeindruckt hat mich, dass der wissenschaftliche Nachwuchs die Wichtigkeit des interdisziplinären Arbeitens und die herzliche und persönliche Atmosphäre der Fakultät hervorgehoben hat.
Ich freue mich sehr auf den weiteren Austausch und die stärkere Integration der sozial- und geisteswissenschaftlichen Fächer in Vorhaben, die die großen Fragen der Zukunft beantworten. Vielen Dank an Professorin Stefanie Hartz, Professorin Barbara Thies, Professor Christian Kehrt und Dr. Konrad Schäfer sowie allen weiteren Beteiligten der Fakultät für die Organisation und die interessanten Einblicke.