Sicherere Gebäude durch schnelle Brandsimulation Dr. Stephan Lenz aus dem Graduiertenkolleg 2075 im Kurzporträt
Der Zustand von Baustoffen und damit die Eigenschaften eines Bauwerks ändern sich im Laufe der Zeit. Das kann die Zuverlässigkeit und Qualität sowie die Sicherheit beeinträchtigen. Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler erforschen und entwickeln im Graduiertenkolleg 2075 „Modelle für die Beschreibung der Zustandsänderung bei Alterung von Baustoffen und Tragwerken“ des Forschungsschwerpunkts „Stadt der Zukunft“ der Technischen Universität Braunschweig neue Methoden, um diese Alterungsprozesse zu untersuchen. Dr. Stephan Lenz promovierte von April 2017 bis März 2020 im Graduiertenkolleg. „A gas kinetic scheme approach for modeling and simulation of fire on massively parallel hardware“ lautet der Titel seiner Dissertation. Wir stellen den Absolventen im Kurzporträt vor.
Wer sind Sie und woran haben Sie geforscht?
Ich habe an der TU Braunschweig Maschinenbau und Computational Sciences in Engineering studiert. Bereits im Bachelor habe ich mich besonders für mathematische Modellierung und Simulation interessiert. Im Master habe ich dann meinen Fokus auf die numerische Simulation von Strömungsphänomenen gelegt. In meiner Promotion habe ich mich mit der Entwicklung und Untersuchung eines alternativen Strömungslösers zur Brandsimulation beschäftigt.
Welcher Fragestellung sind Sie konkret nachgegangen?
Ich habe mich mit folgenden Fragen beschäftigt: Ist es möglich auf Basis kinetischer Methoden Brände zu simulieren? Ergibt sich durch die bessere Parallelisierbarkeit ein Rechenzeitgewinn bei vergleichbarer Genauigkeit?
Was begeisterte Sie an Ihrer Forschung?
In meinem Projekt habe ich eigenständig von Grund auf eine Software auf Basis innovativer Konzepte entwickelt. Dabei begeistert es mich, selbst etwas zu schaffen, das in der Lage ist, komplexe Probleme zu lösen.
Welche Relevanz hat das Thema für die Stadt der Zukunft?
Das Thema Brandschutz ist ein maßgeblicher Faktor beim Entwurf von Gebäuden. Schnelle Brandsimulationen können helfen, Gebäude sicherer und effizienter zu gestalten, speziell dann, wenn in der Stadt der Zukunft der begrenzte Raum effizient genutzt werden soll.
Was war das Besondere, in dem Graduiertenkolleg „Modelle für die Beschreibung der Zustandsänderung bei Alterung von Baustoffen und Tragwerken“ mitzuwirken?
Das Graduiertenkolleg hat mir als Fachfremdem spannende Einblicke in die Forschungsarbeit im Bauingenieurwesen gegeben. Darüber hinaus gibt es einen engen und regelmäßigen Austausch mit den anderen Doktorandinnen und Doktoranden, die an anderen und ähnlichen Themen arbeiten und damit neue Perspektiven auf die eigene Arbeit ermöglichen.
Wohin zieht es Sie nach Ihrem Abschluss an der TU Braunschweig?
Im Anschluss an meine Promotion werde ich als Softwareentwickler in einem Unternehmen für optische Messtechnik in Braunschweig weiterhin Ingenieurprobleme mit Hilfe von Software lösen.