23. September 2021 | Magazin:

Schäden an Bauwerken durch Schwingungen erkennen Lukas Outzen aus dem Graduiertenkolleg 2075 im Porträt

Wie können Alterungsprozesse an Bauwerken vorhergesagt und überwacht werden? Im Graduiertenkolleg 2075 „Modelle für die Beschreibung der Zustandsänderung bei Alterung von Baustoffen und Tragwerken“ des Forschungsschwerpunkts „Stadt der Zukunft“ erforschen und entwickeln Nachwuchswissenschaftler*innen neue Methoden, um das zu untersuchen. Lukas Outzen, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Akustik, promoviert im Graduiertenkolleg zur „Zustandsüberwachung von schwingenden Strukturen mittels datenbasierter Modellierung“. Wir stellen den Doktoranden im Kurzporträt vor.

Lukas Outzens Forschung soll dazu beitragen, möglichst früh Schäden an Bauwerken zu erkennen. Bildnachweis: Lukas Outzen/TU Braunschweig

Wer sind Sie und woran forschen Sie?

Ich komme ursprünglich aus Flensburg und habe an der TU Braunschweig Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Maschinenbau studiert. Während meines Studiums habe ich durch Auslandssemester und Praktika bereits viele interessante Erfahrungen in unterschiedlichen Forschungsbereichen sammeln können. Das Thema der datengetriebenen Modellierung, mit dem ich mich in meiner Masterarbeit am Institut für Akustik beschäftigt habe, hat mich besonders fasziniert. Am Graduiertenkolleg forsche ich nun daran, diesen Modellierungsansatz zur Zustandsüberwachung von Bauwerken zu nutzen.

Welcher Fragestellung gehen Sie konkret nach?

Ich versuche eine Vorgehensweise im Bereich des maschinellen Lernens zu entwickeln, mit der anhand der Schwingungen einer Struktur möglichst frühzeitig auf Zustandsänderungen oder Beschädigungen geschlossen werden kann.

Was begeistert Sie an Ihrer Forschung?

Mich begeistert es, ein so praxisrelevantes Thema mit so großen methodischen Freiheiten untersuchen zu können. Die Kombination aus rechnerunterstützten Methoden und experimentellen Untersuchungen ermöglicht mir Einblicke in unterschiedliche spannende Bereiche und macht meine Forschung sehr abwechslungsreich.

Welche Relevanz hat das Thema für die Stadt der Zukunft?

Eine zuverlässige Erkennung von Schädigungen in Bauwerken vor dem Versagen kann katastrophale Auswirkungen verhindern. Je frühzeitiger die Zustandsänderungen detektiert und resultierende Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden, desto länger kann der sichere Betrieb gewährleistet werden. Dies trägt zur Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der Stadt der Zukunft bei.

Was ist das Besondere, in dem Graduiertenkolleg „Modelle für die Beschreibung der Zustandsänderung bei Alterung von Baustoffen und Tragwerken“ mitzuwirken?

Der Austausch mit anderen Doktorandinnen und Doktoranden des Graduiertenkollegs, die ganz unterschiedliche Aspekte der gleichen Grundproblematik untersuchen, ist sehr hilfreich für das eigene Forschungsvorhaben. Vor allem mit meinem Maschinenbauhintergrund ist es wichtig und spannend, Einblicke in die diversen Bereiche des Bauingenieurwesens zu bekommen.