Ressourcenschonenderes Bauen durch Instandsetzung Stefan Ullmann aus dem Graduiertenkolleg 2075 im Porträt
Wie schnell altert eine Brücke? Wann endet die Lebensdauer eines Tragwerks aus Beton? Im Graduiertenkolleg 2075 „Modelle für die Beschreibung der Zustandsänderung bei Alterung von Baustoffen und Tragwerken“ des Forschungsschwerpunkts „Stadt der Zukunft“ erforschen und entwickeln Nachwuchswissenschaftler*innen neue Methoden, um Alterungsprozesse an Bauwerken zu untersuchen. Einer der Doktorand*innen ist Stefan Ullmann. Er analysiert die „Alterung lebensdauerrelevanter Materialwiderstände instandgesetzter Betonbauteile in Abhängigkeit von mechanischen Kenngrößen“. Wir stellen Stefan Ullmann im Kurzporträt vor.
Wer sind Sie und woran forschen Sie?
Ich bin Diplom-Bauingenieur, Sachkundiger Planer für die Instandsetzung von Betonbauteilen und seit 2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz der TU Braunschweig. Seit 2018 forsche ich im Rahmen des Graduiertenkollegs 2075 daran, wie das Bauen mit Beton ressourcenschonender werden kann.
Welcher Fragestellung gehen Sie konkret nach?
Ressourcenschonendes Bauen können wir unter anderem dann erreichen, wenn wir vorhandene Bausubstanz schützen und instandsetzen können. Nicht nur werden durch den Erhalt der alten Bausubstanz ein potentieller Neubau und damit verbundene klimaschädliche Emissionen vermieden. Zudem wird die graue Energie, also die Energiemenge, die für die Herstellung des Gebäudes aufgewendet werden musste, konserviert. Konkret möchte ich im Rahmen meiner Forschungsarbeit klären, wie Materialien mit unterschiedlichen Steifigkeiten miteinander kombiniert werden sollten, um im Hinblick auf den Lastabtrag und die Lebensdauer möglichst effizient und materialsparend instand setzen zu können.
Was begeistert Sie an Ihrer Forschung?
Besonders begeistert mich der hohe Praxisbezug und die große Reichweite, die aufgrund des enormen Instandsetzungsbedarfes weltweit mit den entwickelten Ansätzen erreicht werden kann.
Welche Relevanz hat das Thema für die Stadt der Zukunft?
Die Stadt der Zukunft kommt an der Instandsetzung und der Instandhaltung der vorhandenen Infrastruktur nicht vorbei. Hierfür braucht es praxisnahe und leicht zu realisierende Konzepte, was für mich das Hauptaugenmerk bei der Entwicklung von Lösungsansätzen ist.
Was ist das Besondere, in dem Graduiertenkolleg „Modelle für die Beschreibung der Zustandsänderung bei Alterung von Baustoffen und Tragwerken“ mitzuwirken?
Ein starkes Wir-Gefühl und das Wissen, Teil eines großen, übergeordneten und zukunftsgerichteten Zieles zu sein.