30. September 2025 | Magazin:

Post aus … Tampere TU-Mitarbeiterin Eileen Witlake berichtet über ihren Kurzaufenthalt in Finnland.

Allgemeine Informationen

Darum habe ich mich für einen Auslandsaufenthalt entschieden:

Da ich mich sehr für interkulturelle Kommunikation sowie für andere Arbeitsprozesse von unseren Partneruniversitäten interessiere, habe ich mich entschlossen meine Sprachkenntnisse mit einem Auslandsaufenthalt anzuwenden und zu vertiefen.

Wie lange dauerte der Aufenthalt und mit welchem Programm wurde er durchgeführt:

An der TU Braunschweig arbeite ich im Immatrikulationsamt und habe mich für eine Förderung für die Erasmus+ Staff Mobility beworben. Im Rahmen dieser Förderung konnte ich eine Staff Week an der Tampere University Finnland verbringen. Einen Tag lang durfte ich zudem eine Mitarbeiterin im Immatrikulationsamt begleiten.

So habe ich den Auslandsaufenthalt organisiert:

TU-Kolleg*innen, die schon im Ausland gewesen sind, haben mir einige nützliche Tipps für meinen Aufenthalt gegeben. Des Weiteren war die Organisation der Staff Week sehr gut. Neben einer kurzen Einführung in die finnische Sprache, konnten sich alle Teilnehmer*innen in einem Onlinemeeting kennenlernen. Außerdem habe ich mich inhaltlich auf die unterschiedlichen Workshop-Themen vorbereitet. Das Hauptthema der Staff Week war übrigens Nachhaltigkeit an Hochschulen.

Diese Herausforderungen oder besonders positive Erlebnisse gab es bei der Organisation:

Durch die gute Organisation und die finnische Gastfreundschaft konnte ich meinen Aufenthalt sehr genießen und eine Woche fühlte sich viel zu kurz an. Ich hätte mir eine weitere Woche mit englischsprachigen Workshops und dem spannenden Austausch untereinander sehr gut vorstellen können.

Hier seht ihr mich in direkter Umgebung des Campus Pori der Tampere University. Bildnachweis: Eileen Witlake/TU Braunschweig

Die Innenstadt in Tampere - übrigens die drittgrößte Stadt in Finnland. Bildnachweis: Eileen Witlake/TU Braunschweig

Wenn man die Natur liebt, gibt es in Tampere jede Menge tolle Ecken zu entdecken. Bildnachweis: Eileen Witlake/TU Braunschweig.

Finnland hat ca. 180.000 Seen und Tampere liegt zwischen zwei Seen, dem Näsijärvi und dem Pyhäjärvi. Bildnachweis: Eileen Witlake/TU Braunschweig

Vom Näsinneula-Aussichtsturm in Tampere hat man einen tollen Blick über die Stadt. Bildnachweis: Eileen Witlake/TU Braunschweig.

Abend in Finnland. Ganz dunkel wird es im Sommer nicht - darauf sollte man sich einstellen. Bildnachweis: Eileen Witlake/TU Braunschweig.

Leben vor Ort

So habe ich in Tampere gewohnt:

Ich habe in einem Appartement im 13. Stock gewohnt. Das Gebäude lag fußläufig zum Bahnhof sowie zur Tampere Universität und hatte einen schönen Ausblick über die Stadt.

Wie unterscheidet sich der Arbeitsalltag in Finnland von dem in Deutschland?

Ein großer Unterschied ist, dass es im finnischen Arbeitsalltag mehr flache Hierarchien gibt. Beispielsweise haben wir uns alle untereinander mit Vornamen angesprochen und geduzt.

Wie sah der Feierabend in Tampere aus?

Der Feierabend war sehr abwechslungsreich. An einem Abend konnte ich die finnische Sauna mit einer Abkühlung im See genießen. An den anderen Abenden bin ich Essen gegangen und habe bei langen Spaziergängen Land und Leute kennengelernt.

Die größte Herausforderung während meines Aufenthaltes:

Da ich es nicht gewöhnt bin als Allergikerin in Restaurants oder Supermärkten viele gute Alternativen zu haben, war meine größte Herausforderung auf der einen Seite nicht zu viel zu essen und auf der anderen Seite nicht so viel einzukaufen. Denn ich war mit leichtem Gepäck unterwegs und mein kleiner Koffer wurde bei der Rückreise gut ausgenutzt.

Gut zu wissen

Diese landestypische Speise sollte man unbedingt probieren:

Es gibt viele landestypische Spezialitäten, aber mein Favorit sind die Finnischen Krapfen. Diese waren sehr saftig und in Kombination mit einem Kaffee konnte ich die Seele baumeln lassen. Da diese leider nicht handgepäcktauglich waren, durfte finnische Lakritz im Koffer zum Verschenken nicht fehlen.

Besonders typisch für mein Aufenthaltsland ist:

Die Finn*innen sind sehr aufgeschlossen und hilfsbereit. Mit ein paar Worten finnisch und guten Englischkenntnissen war es kein Problem, sich zurecht zu finden.

Welches Fettnäpfchen sollte man in Finnland vermeiden?

Ein Fettnäpfchen kann auch positiv sein. In einem Restaurant wurde mir ein Platz an der Theke angeboten. Da es sehr voll war, gab es nicht die Möglichkeit, einen Platz neben den anderen Gästen frei zulassen. Das sorgte für Gelächter, als eine Frauengruppe die Rechnung verlangte und ich ebenfalls eine bekam – in Finnland ist es unüblich, so dicht nebeneinander zu sitzen, wenn man sich nicht kennt. So begann mein Mittagessen allein und endete in geselliger Runde.

Fazit

Wie helfen Ihnen die im Ausland erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen in Ihrer aktuellen Position an der TU Braunschweig?

Durch die zunehmende Internationalisierung und Digitalisierung sowie die steigende Zahl englischsprachiger Studiengänge an der TU Braunschweig kann ich meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Staff Week gut in meine tägliche Arbeit einbringen. Neue Denkansätze helfen dabei, den Blick für Verbesserungen im eigenen Arbeitsumfeld zu schärfen.

Das hat mir der Auslandsaufenthalt persönlich gebracht:

Der Auslandsaufenthalt war für mich persönlich eine sehr bereichernde Erfahrung. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, einen Einblick darin zu gewinnen, wie Hochschulen in verschiedenen Ländern das Thema Nachhaltigkeit leben – wie ähnlich manche Ansätze sind, aber auch, wie unterschiedlich sie sich in der Praxis gestalten. Besonders inspirierend war der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kulturen, durch den ich viele neue Denkansätze und Ideen mitnehmen konnte. Ich konnte nicht nur fachlich dazulernen, sondern auch wertvolle internationale Kontakte knüpfen, die meine tägliche Arbeit bereichern. Dieser interkulturelle Austausch hat meinen Blick erweitert und mir gezeigt, wie wichtig es ist, Herausforderungen gemeinsam aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Dadurch haben sich auch neue persönliche und berufliche Ziele ergeben, die ich nun mit großer Motivation verfolge.

Das nehme ich von hier mit nach Hause:

Als Andenken an diese schöne Zeit habe ich mir die finnische Ruhe mitgebracht. Das Gefühl, sich zwischendurch mal auf eine Bank zu setzen, in die Ferne zu schauen, sich zu entspannen und einfach die Ruhe zu genießen. Dieses kleine Ritual lässt sich sehr gut in den Arbeitsalltag miteinbauen, wenn man sich eine kurze Bildschirmpause gönnt. In meinem Koffer waren außerdem neben internationalen Delikatessen auch finnische Süßigkeiten. Sie erinnern mich immer wieder daran, wie leicht es in Finnland ist, trotz Allergie essen zu gehen, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, ob man etwas findet.

Diesen Tipp gebe ich anderen Mitarbeitenden, die ins Ausland gehen möchten:

Es ist sehr hilfreich, mit Kolleg*innen Kontakt aufzunehmen, die bereits eine Staff Mobility erlebt haben. Bei so einem Erfahrungsaustausch hat man auch die Möglichkeit, wertvolle Reisetipps zu erhalten und neue Kontakte zu knüpfen. Ich würde jedem anraten, sich ein Appartement zu mieten, anstatt in einem Hotel zu wohnen. Das ist meiner Meinung nach die beste Möglichkeit, um mehr über Land und Leuten zu erfahren. Ein zweiter wichtiger Tipp ist, dass man einige Wörter der Landessprache lernt und sich nach traditionellen Gepflogenheiten erkundigt.

Eine gute Vorbereitung ist das A und O und dann fehlt nur noch ein Lächeln im Gepäck, um sich, gepaart mit ein bisschen Abenteuerlust, auch einfach mal treiben zu lassen und unbekannte Wege auszuprobieren. Dank dieser Einstellung habe ich viel von Tampere gesehen. Ein Highlight, an das ich gern zurückdenke, war der Moment, als ich auf meinem Weg zu einem Aussichtsturm auf einen internationalen Markt mit kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt stieß und dort viele interessante Gespräche führte.

Und noch ein Tipp: Eine Kleinigkeit, die nicht im Koffer fehlen darf, ist eine Schlafmaske, da ich wirklich unterschätzt habe, wie hell es auch nachts in Finnland sein kann.