Post aus … Kristiansand Studentin Lisa Bittner berichtet aus Norwegen
Hier lebe ich momentan:
In Kristiansand, Norwegen.
Das mache ich in Kristiansand:
Ich verbringe in Kristiansand das fünfte Semester meines Bachelorstudiums und belege Kurse, die ich mir an der TU Braunschweig anschließend für meinen Studiengang anrechnen lassen kann. Das sind „Public Administration and Management“, „Research Methods in Social Sciences” und “Communication, Media and Planning”.
Mein Aufenthalt dauert insgesamt:
Insgesamt verbringe ich hier 4 1/2 Monate. Begonnen hat mein Aufenthalt am 08. August 2019 und endet offiziell am 20. Dezember 2019.
Darum habe ich mich für einen Auslandsaufenthalt entschieden:
Ich sammle zum einen viele neue Erfahrungen, die sowohl meine Selbstständigkeit als auch mein Selbstbewusstsein stärken. Zusätzlich war ich sehr daran interessiert, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben und Kontakte knüpfen zu können. In Kristiansand befinden sich jedes Jahr bis zu 385 Austauschstudierende, die aus vielen Teilen der Welt stammen. Hinzu kommt, dass ich durch diesen Auslandaufenthalt auch meine Englischkenntnisse verbessern kann, was für mich ein wichtiger Faktor für ein Auslandssemester ist.
Leben vor Ort
So wohne ich in Kristiansand:
Ich wohne in einer WG mit sieben anderen Austauschstudierenden direkt auf dem Campus. Zur Uni brauche ich deshalb nur circa drei Minuten zu Fuß. Ich teile mir ein Zimmer mit einer anderen deutschen Austauschstudentin. Die drei restlichen Zimmer sind von anderen Austaustudenten belegt. Zwei von ihnen kommen aus Deutschland, zwei weitere stammen aus den USA, einer aus der Ukraine und einer aus Tschechien. Während wir zu zweit jeweils ein Badezimmer teilen, benutzen wir die Küche zu acht.
Was unterscheidet das Studieren in Norwegen von dem in Deutschland?
In Deutschland ist es üblich, dass Klausuren oder Hausarbeiten am Ende des Semesters oder nach dem Semester fällig sind. Hier in Norwegen gibt es „Mid-Terms“, was bedeutet, dass manche Kurse schon in der Mitte des Semesters mit einer Klausur enden. Das ist zwar bei mir nicht der Fall, dennoch muss ich während des Semesters pro Kurs zwischen drei und fünf Assignments abgeben, sowohl individuell als auch in der Gruppe. Diese müssen eingereicht und bestanden werden, um an der Klausur teilnehmen zu dürfen und zählen teilweise auch in die Endnote.
Besonders typisch für mein Aufenthaltsland ist:
Typisch für Norwegen ist, dass hier im Vergleich zu Deutschland vieles deutlich teurer ist. Manchmal kein gravierender Unterschied, manchmal jedoch so viel, dass man sich drauf freut, wieder Zuhause essen und einkaufen zu gehen. Süßigkeiten und auch alkoholische Getränke liegen deutlich über den Preisen, die in Deutschland üblich sind. Möchte man in der Stadt essen gehen, kostet die Standardpizza oder der Standardburger in einem Restaurant deutlich mehr, als man es vielleicht gewöhnt ist. Dank wöchentlicher Angebote kann man trotzdem gut ausgehen.
Das habe ich hier in den ersten drei Tagen gelernt:
In den ersten drei Tagen habe ich gelernt, wie herzlich und freundlich die Menschen in Norwegen sind. Überall wurden wir nett begrüßt und oft gab es Veranstaltungen, auf denen es kleine Geschenke und Essen umsonst gab.
Die bisher größte Herausforderung während meines Aufenthaltes:
Die größten Herausforderungen sind die Koordination der vielen verschiedenen Gruppenarbeiten und das Zusammenleben mit mehreren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern.
Das nehme ich von hier mit nach Hause:
Abgesehen von vielen unvergesslichen Erfahrungen, nehme ich Kleinigkeiten mit nach Hause, wie die Servietten aus einem Restaurant, wo ich mit meinen Mitbewohnern gegessen habe, die Eintrittskarte für das Fußballstadion, das wir Austauschstudierende gemeinsam besucht haben, oder das Ticket für die Fähre, mit der ich mit meinen Eltern hergekommen bin. Diese Mitbringsel rufen mir auch in Zukunft schöne Erinnerungen hervor.
Gut zu wissen
Diese landestypische Speise sollte man unbedingt probieren:
Ein traditionelles Gericht in Norwegen ist „Labskaus“, das ich zwar selbst nicht probiert habe, aber das hier sehr beliebt ist. Zusätzlich gibt es in jedem Supermarkt „Grandiosa“. Das ist eine Tiefkühlpizza, die so beliebt ist, dass manche Familien sie sogar an Heiligabend essen. Die Meinungen über diese Pizza sind aber sehr unterschiedlich: Ein paar Norweger, mit denen ich gesprochen habe, mögen sie überhaupt nicht.
Welches Fettnäpfchen sollte man in Norwegen vermeiden?
Trotz intensiven Nachdenkens fällt mir nichts Spezifisches ein.
Diesen Tipp gebe ich anderen Studierenden, die ins Ausland gehen möchten:
Ich kann auf jeden Fall empfehlen, in eine größere WG zu ziehen, wenn es möglich ist. Auch ich musste mich erst mit dem Gedanken anfreunden, mir ein Zimmer teilen zu müssen und die Wohnung mit sieben anderen zu nutzen. Im Endeffekt war es jedoch das Beste, was ich machen konnte. So hatte ich vor allem in den ersten Wochen immer die Möglichkeit, mich mit jemand zu unterhalten oder etwas zu unternehmen.