Post aus … Irvine Fünf Tage Summer School in Kalifornien
Ein Auslandsaufenthalt muss nicht immer bedeuten, dass man für Monate in einem anderen Land studiert oder arbeitet. Viele Universitäten weltweit bieten sogenannte Summer Schools an. Diese meist einwöchigen Intensivkurse können zur fachlichen, sprachlichen und interkulturellen Weiterbildung genutzt werden. Die TU-Studierenden Alexander Tank, Lara Jüschke, Daniel Tappe und Tobias Rönnicke haben genau das gemacht und eine Woche im kalifornischen Irvine verbracht.
Hier haben wir unseren Aufenthalt verbracht:
Wir waren an der University of California Irvine (UCI) – im Center for Embedded & Cyber-Physical Systems.
Das haben wir in Irvine gemacht:
In Irvine fand ein einwöchiges Programm im Rahmen des BaCaTeC (Bavaria California Technology Center) unter dem Format „The Wolfgang Hillen Summer School on Modeling and Design of Next Generation Self-X MPSoC Platforms“ statt. Die Summer School bestand aus Vorträgen und Workshops.
Der erste Tag begann mit spannenden Vorträgen rund um das IPF 2.0 (Information Processing Factory Projekt). Das Projekt greift die Idee auf, dass (zukünftige) komplexe mikroelektronische und eingebettete Systeme einer Fabrik ähneln, in der alle Prozesse und Komponenten ineinandergreifen. Dieses Paradigma lässt sich auf diverse autonome elektronische Systeme anwenden, wie z. B. autonomes Fahren. Im Rahmen von IPF2.0 wird dieses Paradigma auf verteile Systeme, z. B. autonome Trucks beim Platooning erweitert. So hatten viele der Vorträge einen Bezug zu diesem Thema. Die Vorträge haben das autonome Fahren aus unterschiedlichen Forschungsbereichen beleuchtet, u. a. Machine Learning und Resource Management im Fahrzeug. Letzteres ist Forschungsgegenstand des Instituts für Datentechnik und Kommunikation (IDA) an der TU Braunschweig und befasst sich mit dem effizienten Datenmanagement bei steigernder Datenrate. Zum Abschluss des ersten Tages wurden alle Teilnehmer*innen zu einem BBQ auf die „University Hills“, einem Wohnviertel der Professor*innen mit eigenem Pool und Park, eingeladen.
In den folgenden Tagen haben wir an Workshops teilgenommen. Insgesamt wurden drei Workshops für die Studierenden der UCI, der TU München und der TU Braunschweig angeboten:
- Truck Platooning
- Machine Learning Controller + FPGA ML
- Distributed Data Management
Lara, die im Master Elektrotechnik studiert, hat an dem Truck Platoon Workshop teilgenommen. Ziel des Workshops war es mit dem Zusammenbau und der Implementierung eines Truck Platoons im verkleinerten Maßstab zu beginnen. Das Platoon soll dazu dienen im folgenden Projektverlauf Algorithmen und Applikationen für autonome Truck Platoons zu testen. Während des Workshops wurden zu diesem Zweck die Trucks zusammengebaut, Sensorik (Camera, LIDAR) und Rechner eingebaut und mit einer Software-Lösung, die für die tatsächliche Fahrfunktion zuständig ist, kombiniert. Am Ende des Workshops stand damit ein erster fahrfähiger Prototyp-Truck, der alle Hardware- und Software-Komponenten integriert, bereit.
Alexander, Daniel und Tobias, die im Master Elektronische Systeme in Fahrzeugtechnik, Luft- und Raumfahrt studieren, haben an dem Workshop Distributed Data Management teilgenommen. Ziel dieses Workshops war es, praktische Erfahrungen im Umgang mit Netzwerkstrukturen in Fahrzeugen, sowie deren Auslegung und Konfiguration zu sammeln. Die Arbeit im Workshop ermöglichte Einblicke in aktuelle Forschungsthemen aus dem Bereich der Fahrzeugnetze.
Abseits des Workshops gab es Möglichkeiten sich mit Studierenden der UCI und TUM auszutauschen, beispielweise bei einem gemeinsamen Strand- oder Restaurantbesuch.
Unser Aufenthalt dauert insgesamt:
Unser Aufenthalt dauerte insgesamt fünf Tage und fand über das Kooperationsprogramm BaCaTeC im Rahmen des IPF 2.0 Projekts, an dem das IDA beteiligt ist, statt.
Darum haben wir uns für eine Teilnahme an der Summer School entschieden:
Ausschlaggebend waren für diese Entscheidung sowohl die interessanten technischen Themen als auch die Möglichkeit des Austauschs mit Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen aus den USA. Außerdem haben die Summer School-Workshops die Themen der Masterarbeiten von Lara und Daniel aufgegriffen und der Aufenthalt war ein guter Abschluss des Studiums für Lara.
Leben vor Ort
Im Fokus unseres Aufenthaltes stand:
Im Fokus unserer kurzen Zeit vor Ort standen die Workshops, die ja auch der Grund für unseren Aufenthalt waren. Am ersten Tag haben wir Vorträge zu Themen aus Industrie und Forschung gehört. In den darauffolgenden Tagen haben wir in kleineren Gruppen Aufgabenstellungen zu den Themen der Workshops behandelt.
Was unterscheidet das Studieren/Forschen in Irvine von dem in Deutschland?
Aufgrund unserer kurzen Zeit an der University of California Irvine können wir hierzu keine ausführliche Antwort geben. Aufgefallen ist uns aber, dass das Studieren sehr viel teurer ist als an deutschen Universitäten. Das spiegelt sich unter anderem an dem Campus wider. Er ist riesig und an einem Ort in Irvine zentriert. Tatsächlich ist er so groß, dass es sinnvoll ist, mit dem Auto oder Fahrrad unterwegs zu sein. Er umfasst neben den universitären Gebäuden, Parkhäuser, Wohnungen bzw. Häuser für Studierende, Mitarbeiter*innen und Professor*innen, einen Park und Restaurants wie Taco Bell und In’n’Out Burger.
Die größte Herausforderung während unseres Aufenthaltes:
Den Inhalten und Aufgabenstellungen des Workshops vollständig zu folgen, da sie sehr komplex und fachlich weit aufgeteilt waren.
Das haben wir gelernt bzw. das nehmen wir mit nach Hause:
Zuerst einmal haben wir auf der fachlichen Seite Einiges dazugelernt, was natürlich den Workshops selbst geschuldet war. Auf der persönlichen Seite nehmen wir vor allem die Art und Weise des Studierendenlebens im Ausland mit. Unter anderem das Leben direkt auf dem Campus ist etwas, was man vom Studium in Deutschland so nicht kennt.
Diesen Tipp geben wir anderen Studierenden/Forschenden, die ins Ausland gehen möchten:
Wenn sich die Möglichkeit ergibt, solltet ihr die Chance auf jeden Fall ergreifen. Man lernt neue Gesichter kennen, sammelt viele neue Eindrücke und es ergibt sich einfach eine Abwechselung zu dem Studierendenleben, das wir aus Deutschland kennen.