30. Juni 2021 | Magazin:

Post aus … Braunschweig Dr. Aditya Thakur über seine Eindrücke und Erfahrungen als internationaler Wissenschaftler

Das mache ich in Braunschweig:

Ich forsche am Institut für Raumfahrtsysteme als Nachwuchsgruppenleiter. Mein Forschungsteam konzentriert sich auf die Erforschung und Formulierung von Technologien, die eine „Fertigung im Weltraum“ ermöglichen.

Mein Aufenthalt dauert insgesamt …

Ich werde insgesamt 4 Jahre lang hier sein.

Darum habe ich mich für die TU Braunschweig entschieden:

Die TU Braunschweig hat eine hochmoderne Forschungsinfrastruktur. Außerdem ist die Universität sehr praxisnah strukturiert. Zum Beispiel sind die Luft- und Raumfahrt bezogenen Institute rund um das Luftfahrt-Bundesamt und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in unmittelbarer Nähe zum Flughafen angesiedelt.

Was möchten Sie nach Ihrem Aufenthalt machen und können Sie sich vorstellen, in Braunschweig zu bleiben?

Ich bin zurzeit noch in einem frühen Stadium meiner Forschungskarriere. Die strategische Lage der Stadt Braunschweig und insbesondere die Reputation und das Netzwerk der TU Braunschweig sind definitiv förderlich für meine weitere Forschung. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, würde ich mich freuen, weiterhin in Braunschweig zu bleiben und mich hier weiterentwickeln zu können.

Dr. Aditya Thakur vom Institut für Raumfahrtsysteme. Bildnachweis: International House/TU Braunschweig

Leben vor Ort

Was unterscheidet das Forschen in Deutschland von dem in meiner Heimat?

Obwohl ich ursprünglich aus Indien stamme, habe ich den Großteil meiner akademischen Ausbildung und folglich auch meiner Forschungszeit in Großbritannien und den USA verbracht. Wenn ich Parallelen ziehe, stelle ich fest, dass die Forschungskultur hier in Deutschland viel offener ist. Das fördert den Austausch von Ideen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Gleichzeitig sind die Kurse in Großbritannien und den USA aber wesentlich besser strukturiert.

Was unterscheidet den Alltag in Deutschland von dem in meiner Heimat?

Im Vergleich zu den Ländern, in denen ich die meiste Zeit meines Lebens verbracht habe, sind das Gesundheitswesen und die Sicherheit (persönlich und finanziell) in Deutschland deutlich besser. Auf der anderen Seite haben Großbritannien und die USA ein viel entspannteres Verwaltungswesen, eine bessere Internet-Infrastruktur, besseren E-Commerce und auch einen besseren Kundenservice.

Das habe ich hier in den ersten drei Tagen gelernt:

Ich habe herausgefunden, dass ich in Deutschland „überleben“ kann, ohne Deutsch zu sprechen, aber um hier wirklich zu leben und mich weiterzuentwickeln, muss ich die Sprache lernen. Ich denke, dass es aufgrund der COVID-Beschränkungen etwas schwieriger als sonst war, Kontakte zu knüpfen und sich mit den Einheimischen zu unterhalten.  Aber es hat Spaß gemacht, erste Kontakte zu schließen und ich bin zuversichtlich, dass das in Zukunft noch einfacher wird.

Die bisher größte Herausforderung während meines Aufenthaltes war…

Es war eine ziemliche Herausforderung, sich in den oft verwirrenden bürokratischen Vorschriften zurechtzufinden. Allerdings war die Unterstützung durch das International House, insbesondere die Hilfe von Annika Ewe, großartig! Die Ratschläge und Hilfestellungen, die ich von ihr erhalten habe, nicht nur in Bezug auf die fachlichen Anforderungen, sondern auch im persönlichen Bereich, waren sehr hilfreich. Ohne diese Unterstützung wäre es wirklich schwierig gewesen.

Das nehme ich von hier mit nach Hause:

Ich denke, dass man viel von der deutschen Kultur und Arbeitsmoral lernen kann. Die Erfahrungen, die ich beim Leben und Arbeiten hier in Deutschland mache, werde ich mein ganzes Leben lang zu schätzen wissen und überall mit hin nehmen.

Gut zu wissen

Diesen Tipp möchte ich anderen internationalen Studierenden oder Wissenschaftler*innen geben, die einen Auslandsaufenthalt in Deutschland planen oder gerade absolvieren:

Mein Tipp ist, dass niemand Angst haben sollte, um Hilfe zu bitten, wenn man sie braucht. Schwierige Situationen sind – gerade wenn man in ein neues Land kommt – unvermeidlich, aber meine Erfahrung ist, dass die meisten Menschen (auch Fremde) sehr gerne helfen.

Das sollte man meiner Meinung nach in Braunschweig/Deutschland unbedingt ausprobieren:

Als Autoliebhaber empfehle ich ganz klar das Erlebnis, mal auf einer deutschen Autobahn zu fahren.

Das möchte ich noch hinzufügen:

Ich finde es wichtig, egal ob als Student*in, als Wissenschaftler*in, als Unternehmer*in oder als Angestellte*r eine gute Work-Life-Balance zu haben. Deshalb möchte ich hier ergänzen, dass ich es als beeindruckend empfunden habe, dass die TU Braunschweig es uns ermöglicht, diese Balance auch inmitten einer Pandemie zu finden.

Pandemie

So beeinflusst die Pandemie meinen Aufenthalt:

Die Pandemie hat generell die beruflichen Vernetzungsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Durch Online-Konferenzen, Meet-ups und Workshops hat man versucht, diese Einschränkungen zu minimieren, aber ein wirklicher Ersatz ist es aus meiner Sicht nicht.

So habe ich mir trotz dessen am liebsten die Zeit vertrieben:

In Braunschweig gibt es viele städtische Parks und Gewässer, die über die ganze Stadt verteilt sind. Ich habe die Zeit genutzt, um die tolle Natur zu erkunden und diese schönen Ecken der Stadt zu entdecken.

 

Hinweis: Der Fragebogen wurde im Original auf Englisch ausgefüllt. Bei der deutschen Variante handelt es sich um eine Übersetzung.