Post aus … Braunschweig Austauschstudentin Shakunthala Natarajan aus Indien berichtet über ihr Austauschsemester an der TU Braunschweig
Allgemeine Informationen
Das mache ich in Braunschweig:
Ich bin Austauschstudentin an der TU Braunschweig und bin hier, um meine Masterarbeit zu schreiben. Meine Heimatuniversität ist das Indian Institute of Technology in Madras in Indien. Ich schreibe meine Arbeit am Institut für Pflanzenbiologie der TU Braunschweig bei Professor Boas Pucker. Das Austauschprogramm wurde durch das DAAD KOSPIE-Programm ermöglicht, das den akademischen Nachwuchs in fortgeschrittenen Entwicklungsländern unterstützt und einen besonderen Fokus auf Ingenieur- und Naturwissenschaften hat. Insgesamt werde ich sieben Monate hier in Braunschweig sein.
Darum habe ich mich für einen Aufenthalt an der TU Braunschweig entschieden:
Im Rahmen des KOSPIE-Programms des DAAD müssen sich die Studierenden bei Professor*innen von TU9-Universitäten bewerben und eine Zusage für das Dissertationsprojekt bei ihnen erhalten. Da mein potenzielles Dissertationsthema gut zu dem Forschungsgebiet meines Betreuers an der TU Braunschweig passte, nahm ich Kontakt zu ihm auf und wurde glücklicherweise angenommen. Ich bin sehr froh, dass ich hier an der TU Braunschweig, einer TU9-Universität, meine Arbeit schreiben kann. Das war auch die Hauptmotivation für meine Bewerbung.
Leben vor Ort
So wohne ich in Braunschweig:
Ich wohne in einer Einzelwohnung in einem der Studentenwohnheime hier in Braunschweig.
Was unterscheidet das Studieren bzw. Forschen in Deutschland von dem in meiner Heimat?
Die Forschungsatmosphäre hier in Braunschweig ist ganz anders als in meinem Heimatland Indien. Hier hat man viel mehr Freiheit und Flexibilität, vor allem als Forschungsstudierende. Außerdem gibt es hier eine gute Work-Life-Balance, die ich in meiner Heimat nicht unbedingt finden konnte.
Was unterscheidet den Alltag in Deutschland von dem in meiner Heimat?
Die Arbeitszeiten in Deutschland sind gut geregelt und strukturiert. In Indien ist die Grenze zwischen Arbeitszeit und Freizeit nicht so deutlich. Auch die Wochenenden sind hier in Deutschland recht ruhig und die meisten Leute bleiben zu Hause, da die Geschäfte geschlossen sind. In Indien sind die Wochenenden meistens viel lebhafter als die Wochentage. Die meisten Menschen ziehen es vor, am Wochenende auszugehen und Zeit mit Reisen und Einkaufen zu verbringen.
Das habe ich hier in den ersten drei Tagen gelernt:
- Man muss immer den Wohnungsschlüssel mitnehmen, wenn man das Zimmer verlässt. Das Schlüsselsystem hier war völlig neu für mich und ich habe mich direkt an meinem ersten Tag aus meinem Zimmer ausgesperrt! Aber zum Glück haben mir einige gute Freunde in meinem Wohnheim geholfen.
- Begrüße eine Person immer, wenn du sie triffst, und verabschiede dich, wenn du wieder gehst.
- Pünktlichkeit ist wirklich ein Teil der deutschen Kultur. Vom Bus bis hin zum Unterricht und zu Besprechungen – die Deutschen sind immer pünktlich oder der Zeit voraus!
Die bisher größte Herausforderung während meines Aufenthaltes war …
Ich war vorher noch nie außerhalb Indiens, und das hier ist meine erste Erfahrung fernab von meiner Familie und meinem Zuhause. Deshalb hatte ich in den ersten Tagen hier extremes Heimweh. Selbst jetzt fällt es mir manchmal schwer, an Festtagen und in den Ferien von meiner Familie getrennt zu sein. Aber meine Freund*innen und Professor*innen hier sind sehr nett und ich fange langsam an, mich hier in Braunschweig zu Hause zu fühlen.
Das nehme ich von hier mit nach Hause:
Meine Freund*innen in Indien mögen Schokolade sehr gerne, deshalb plane ich, einige schöne Schokoladensorten von hier mitzunehmen. Außerdem möchte ich ein bisschen von der deutschen Pünktlichkeit und Höflichkeit mit nach Hause nehmen. Und natürlich meine Deutschkenntnisse – auch wenn es bis jetzt erst Grundkenntnisse sind.
Gut zu wissen
Diesen Tipp möchte ich anderen internationalen Studierenden oder Wissenschaftler*innen geben, die einen Auslandsaufenthalt in Deutschland planen oder gerade absolvieren:
Versucht, Euch mit der deutschen Sprache vertraut zu machen. Das ist hier notwendig. Es gibt Deutschkurse, die von den Universitäten selbst als Teil ihrer Summer- oder Winter-Schools angeboten werden. Diese Programme beginnen hier vor dem Semesterbeginn. Wenn Ihr die Möglichkeit habt, meldet Euch für solche Kurse an. So erhaltet Ihr einen guten Überblick über die Universität und die Stadt, in der Ihr leben und studieren werdet. Außerdem lernt man dabei viele internationale Studierende kennen, die auch hier studieren und forschen. Ich habe mich für die Summer School der TU Braunschweig eingeschrieben und es hat mir sehr viel Spaß gemacht!
Das sollte man meiner Meinung nach in Deutschland unbedingt ausprobieren:
Versucht, viel zu entdecken und zu reisen. Die TU-Card ist super für Entdeckungstouren in Niedersachsen. Außerdem kann ich ein Grillen mit Freund*innen sehr empfehlen. Das deutsche Barbecue war ein besonderes Erlebnis und für mich völlig neu. Ich habe hier mit meinen Kommiliton*innen zum ersten Mal gegrillt. Es hat Spaß gemacht!
Das möchte ich noch hinzufügen:
Mein Tipp an alle: Macht das Beste aus den Möglichkeiten, die man bei einem Auslandsaufenthalt hier hat. Die Universitätsbibliotheken sind zum Beispiel wahre Fundgruben. Versucht doch mal, den Besuch in der Bibliothek zur Gewohnheit zu machen und dabei Euren Horizont zu erweitern.