Neues vom Audimax und vom Tentomax Sanierung dauert länger
Dort, wo eine Glasfassade war, hat sich ein Mantel aus Metall gelegt. Mal schauen, was sich dahinter tut. Seit dem Ende des Wintersemesters wird das Audimax saniert. Wir haben einen Rundgang auf der Baustelle gemacht und einen Blick auf die Sanierung geworfen.
Mit Sicherheitssschuhen und Helm ausgerüstet, dürfen wir die Baustelle betreten und schauen mal, was sich so tut. Es ist ruhig geworden. Die lärmintensiven Arbeiten standen gleich zu Beginn der Sanierung an. Im Innern des Gebäudes und an der Außenfassade sehen wir, dass mehrere Gewerke aktiv sind. Was wir vom Universitätsplatz nicht sehen konnten: Die Glasfassaden auf der Süd- und auf der Nordseite sind zurzeit komplett abgehängt. Der Wind weht durch das ganze Audimax, bis die Fassade wieder eingesetzt wird. Die Metallprofile der Fassade stehen unter Denkmalschutz und müssen erhalten bleiben. Sie sind gerade beim Fensterbauer, der sie reinigt und aufarbeitet. Die Verglasung wird komplett erneuert. Die Profile erhalten ein mehrschichtiges und energetisches Glas. Auf der Hörsaalseite zusätzlich mit einem Sicherheitsglas verstärkt.
Schäden nach Abhängen der Fassade
Was seit dem Abhängen der Glasfassaden zu sehen ist, ist nicht so schön. „Nach der Abnahme der Bauteile haben wir erhebliche Schäden am Beton festgestellt, die vorher nicht absehbar waren“, erklärt uns Jörg Jaspers, der Leiter des Gebäudemanagements. Feuchtigkeit ist an die Stahlversteifung gelangt, so dass der Sichtbeton beschädigt ist. „Er muss jetzt erneuert werden, und das kostet mehr Zeit“, so Jaspers. Wir schauen auf die verrosteten Punkte am Fußboden, auf denen die Profile der Fassade auflagen. Sie weisen Korrosionen auf und müssen durch Auflagelagepunkte in Edelstahl ersetzt werden. Zuvor muss auch noch eine Schadstoffbelastung im Putz der Fassade, die ebenfalls erst nach dem Abhängen sichtbar wurde, entfernt werden. All dies kostet Zeit. Zeit, die nicht eingeplant war. So werde die Sanierung des Audimax nicht wie geplant zu Beginn, sondern erst im oder gegen Ende der Vorlesungszeit des Sommersemesters 2020 abgeschlossen, berichtet uns Jörg Jaspers.
Dadurch verschiebt sich die Sanierung der beiden Hörsäle PK 2.1. und 2.2. am Okerufer, erfahren wir. Diese stehen im Sommersemester noch komplett für die Lehrveranstaltungen zur Verfügung.
Zurück zur Sanierung des Audimax. Bereits abgeschlossen sind die Erneuerung der Regenentwässerung des Daches sowie der Stromverkabelung. Dazu sind alle Decken abgehängt und ein Deckengerüst im Hörsaal aufgestellt worden. Wir nutzen die einmalige Möglichkeit, laufen auf den Gitterrosten einmal quer durchs Audimax. Schauen nach unten auf den Hörsaal, dort wo einmal die neue Decke eingehängt werden soll und werfen einen Blick nach oben, wo die Lüftung und die Technik untergebracht sind.
Die Stühle bleiben rot
Nicht nur die Fassade des Audimax auch Inneneinrichtung und Farbgebung stehen unter Denkmalschutz. Deshalb bleibt die Bestuhlung im Hörsaal soweit wie möglich erhalten: Dort wo Studierende seit 60 Jahren Vorlesungen gehört oder Klausuren geschrieben haben, sehen wir nur die verbliebenen Gestelle für die Sitze und Tische, die wie ein umgedrehtes „L“ aussehen und interessante Muster ergeben.
Bevor die Tische und die neu aufgepolsterten und bezogenen Sitze wieder eingebaut werden, erhalten sie neue Scharniere und Gelenke. Der Stoff und die Polsterung sind bereits ausgesucht und die ersten Stühle beim Polsterer in Arbeit. Es bleibt beim roten Farbton. Eine Farbe aus einem anderen Farbspektrum ist aus denkmalschutzrechtlichen Gründen nicht möglich. Wir lassen uns die Stoffmuster zeigen und stellen fest: Die Sitze werden erheblich robuster und etwas farbintensiver. Uns gefällt es, es ist peppiger. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.
Neues vom Tentomax
Natürlich interessiert uns auch, gibt es etwas Neues vom Tentomax? War es im Sommersemester bis zum Einbau der Kühlung eher zu warm, wollen wir natürlich wissen: Wie gut kann das Tentomax im Wintersemester beheizt werden? „Wir haben die Heizung, Lüftung und Kühlung jetzt besser im Griff“, verrät uns Jörg Jaspers. Die Heizung sei vor der Weihnachtspause auf Fernwärme umgestellt worden und biete so mehr Versorgungssicherheit. So erhöhe sich die Konstanz der Wärmeleistung.
Die Kühlungsanlage wird im Winter zur Heizung, mit der warme Luft eingeblasen wird. „Wir können jetzt an zehn Stellen ins Zelt Luft einblasen. So verteilt sich die Luft besser und die Luftzirkulation wird geringer“, so Jaspers. Falls es mal zu Ausfällen kommt: Die Ölheizung bleibt als Backup erhalten. Wir sind gespannt: Ein Zelt ist kein festes Gebäude und ein warmer Pullover in der Vorlesung kann wahrscheinlich nicht schaden.