Nachwuchsforschungstalente treffen Nobelpreisträger*innen Chemie-Doktorand Moritz Wolff für Lindau Nobel Laureate Meetings ausgewählt
Moritz Wolff ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Technischen Universität Braunschweig und arbeitet in der Arbeitsgruppe von Professorin Stefanie Tschierlei. Sie hatte ihn für die Teilnahme an der Nobelpreisträgertagung in Lindau vorgeschlagen. Vom 29. Juni bis 4. Juli 2025 treffen sich dort über 30 Nobelpreisträger*innen zum diesjährigen Schwerpunkt Chemie mit mehr als 630 Nachwuchswissenschaftler*innen aus aller Welt. Moritz Wolff wurde nominiert und hat das Auswahlverfahren erfolgreich durchlaufen.

Moritz Wolff. Bildnachweis: Studioline Wolfsburg/Moritz Wolff
„Die Teilnahme ist eine große Ehre und eine hohe Auszeichnung für mich. Die Lindau Nobel Laureate Meetings sind sehr angesehen und werden dem Namen entsprechend von vielen Nobelpreisträger*innen getragen. Für mich ergibt sich somit eine einmalige Möglichkeit, die wichtigsten Forschenden der letzten Jahre und Jahrzehnte an einem Ort zu treffen“, sagt Moritz Wolff von der TU Braunschweig. Besonders interessiere ihn die Forschung von Professor Moungi Bawendi, da den von ihm untersuchten Quantenpunkten in der Photochemie eine wichtige Rolle zukommt. Der deutsche Nobelpreisträger Benjamin List hat vor kurzem ein großes Projekt zur Photochemie gestartet. Dabei geht es um einen Ansatz zum Erreichen der Spaltung von CO2. „Daher wäre er für mich tatsächlich ein weiterer interessanter Gesprächspartner auf der Tagung.“
Promotion zu Photochemie
Moritz Wolff beschäftigt sich in seiner Promotion mit der Photochemie von Übergangsmetallkomplexen. „Diese Moleküle ermöglichen durch den Einsatz von Licht sonst unzugängliche Reaktionen, die zudem umweltfreundlich bei milden Bedingungen ablaufen. Im Hinblick auf den Klimawandel ist der Heilige Gral der Photochemie die künstliche Photosynthese, bei der allein mit Licht aus CO2 oder Wasser sogenannte solare Treibstoffe hergestellt werden könnten.“ Bei seiner Forschung handele es sich überwiegend um Grundlagenforschung, sagt Wolff.
Die Lindauer Nobelpreisträgertagungen sind seit über 70 Jahren ein einzigartiges Forum für den Austausch zwischen Nobelpreisträger*innen und Nachwuchswissenschaftler*innen. Jeden Sommer werden mehr als 600 der talentiertesten Nachwuchswissenschaftler*innen der Welt und mehr als 30 Nobelpreisträger*innen nach Lindau auf der deutschen Seite des Bodensees eingeladen, um eine Woche voller Inspiration und wissenschaftlicher Begegnungen zu verbringen. 2024 war Laura Patzke, Masterstudentin der Theoretischen Physik an der TU Braunschweig, zu Gast bei der Tagung in Lindau.
Über die Lindauer Nobelpreisträgertagungen
Seit 1951 fördern die Lindauer Nobelpreisträgertagungen den Austausch zwischen Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Generationen, Kulturen und Disziplinen. Jedes Jahr bildet abwechselnd eine der drei naturwissenschaftlichen Nobelpreis-Disziplinen einen Schwerpunkt. Alle fünf Jahre vereint eine interdisziplinäre Tagung die drei Naturwissenschaften – also zusätzlich Chemie und Physik. Darüber hinaus findet alle drei Jahre eine Tagung der Wirtschaftswissenschaften statt. Organisiert und ausgerichtet werden die Nobelpreisträgertagungen von zwei Institutionen: einem Kuratorium und einer Stiftung. Viele der Veranstaltungen sind öffentlich.