Musik studieren mit dem „Bach-Buddy“ Studierende entwickeln KI-gestützten Learning Companion

Wie kann Künstliche Intelligenz das Musik-Studium unterstützen? Wäre nicht ab und zu ein digitaler Lernbegleiter hilfreich? Im Projekt „MuKKi“, kurz für „Musikalischer Kompetenzerwerb mithilfe von KI“, haben Masterstudierende aus den Instituten für Wirtschaftsinformatik und für Musik und ihre Vermittlung der TU Braunschweig gemeinsam genau das entwickelt: einen auf Künstlicher Intelligenz basierenden Study-Buddy, der das Erlernen musikalischer Kompetenzen unterstützt.

Das MuKKi-Team (v.l.): Paula Germann, Marie Pickavé, Lena Brandes, Merle Nehrhoff, und Tina Omeragic. Michaela Görg fehlt auf dem Foto. Bildnachweis: Benjamin Knorn/TU Braunschweig

Das im Rahmen der TU-internen Ausschreibung „Interdisciplinary Collaboration“ gestartete Projekt „MuKKi“ geht davon aus, dass Künstliche Intelligenz das Erlernen von Musikstilen und das Erkennen einzelner Komponist*innen oder Interpretationen fördern kann. Dazu sollte eine App oder Software entwickelt werden, die charakteristische Merkmale einzelner Stilrichtungen, Komponist*innen oder Interpret*innen besonders deutlich hervorhebt. So werden beispielsweise, um eine Epoche zu erkennen, den Lernenden Musikstücke präsentiert, die bestimmte charakteristische Strukturen oder Instrumentierungen in klar zu erkennender Form beinhalten.

Digitaler Lernbegleiter

Ganz konkret ging es darum, einen digitalen Learning Companion zum Erkennen der Musik von Johann Sebastian Bach zu entwickeln – und zwar über Fachgrenzen hinweg. An dem interdisziplinären Projekt beteiligten sich sechs Masterstudierende: vier Lehramtsstudentinnen mit dem Fach Musik, eine Studentin der Wirtschaftsinformatik und eine Studentin der Wirtschaftsingenieurwesen/Bauingenieurwesen.

Am Anfang des Projekts stand eine umfangreiche Recherche: Wie und in welchem Umfang wird KI im Musikbereich bereits eingesetzt? Anschließend sammelten die Musik-Studierenden alle relevanten Informationen zur Musik von Johann Sebastian Bach, während die Wirtschaftsinformatik-Studierenden den Chatbot entwickelten. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist der „Bach-Buddy“, ein KI-gestützter Lernbegleiter, der Musikstudierenden dabei hilft, die typischen Merkmale der Musik Bachs zu erlernen und Hörbeispiele korrekt in musikalische Gattungen einzuordnen.

Nicht nur für Musikstudierende interessant

„Der ‚Bach-Buddy‘ ist nicht nur für Musikstudierende ein wertvoller Lernbegleiter, sondern auch für alle Musikinteressierten, die die Musik von Bach in musikalische Gattungen einordnen und ihre charakteristischen Merkmale kennenlernen möchten“, ist sich das „MuKKi“-Team einig. Noch ist es ein erster Prototyp, der im Verlauf des Forschungsprojekts ausgebaut, erweitert und verbessert werden soll.

Neben der Entwicklung des Study-Buddys stand für die Studierenden die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Fokus: „Die unterschiedlichen Expertisen ergänzten sich hervorragend und wir erhielten Einblicke in das jeweils andere Studienfach. Professorin Susanne Robra-Bissantz und Professor Bernhard Weber ließen uns außerdem viel Freiraum, sodass wir ganz individuell an dem Forschungsprojekt arbeiten konnten.“

Die Präsentation des Projektes findet am 11. Juli 2024 um 13:15 Uhr im Großen Musiksaal des Instituts für Musik und ihre Vermittlung statt. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich selbst ein Bild von der Arbeit der Studierenden und dem Potenzial des „Bach-Buddy“ zu machen.