Kulturpreis für Professorin Elisabeth Endres Ingrid zu Solms-Stiftung zeichnet Leiterin des Instituts für Bauklimatik und Energie der Architektur aus
Cellistinnen, Komponistinnen und Dirigentinnen – in diese Reihe fügt sich jetzt Professorin Elisabeth Endres. Als erste Frau aus dem Bereich der Architektur hat die Leiterin des Instituts für Bauklimatik und Energie der Architektur (IBEA) kürzlich den Kulturpreis der Ingrid zu Solms-Stiftung erhalten. Vorgeschlagen wurde sie vom Bundesverband des Bunds Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA).
„Es ist mir eine große Ehre, aus dem Netzwerk des BDA heraus empfohlen worden zu sein und ich freue mich riesig über die Auszeichnung“, sagt Professorin Elisabeth Endres. „Es ist wunderbar für die Tätigkeit, die man gerne und mit vollem Herzblut macht, eine Auszeichnung und damit Anerkennung zu erhalten.“
Mit ihrer Stiftung zeichnet Dr. Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels seit vielen Jahren „Frauen mit Elitepotential“ aus unterschiedlichen Disziplinen aus. Der Kulturpreis soll laut Stiftung an Frauen aus Kultursparten vergeben werden, in denen sie in Führungspositionen unterrepräsentiert sind, zum Beispiel in der Musik, der bildenden Kunst, der Filmbranche und auch in der Architektur.
Immerhin: Im Department Architektur der TU Braunschweig ist das Geschlechterverhältnis in der Professor*innenschaft seit Kurzem ausgeglichen: Acht Professorinnen und acht Professoren lehren und forschen im Bereich der Architektur. „Dies ist leider jedoch eine Ausnahme, blickt man vor allem in die Führungsetagen der Büros und Konzerne“, so Professorin Endres.
„Weg von der Technikversessenheit“
Auf klimaneutrales Bauen, LowTech-Konzepte, die Energie von Baustoffen sowie robuste und nachhaltige Gebäude fokussiert Professorin Elisabeth Endres ihre Forschung am IBEA. „Die Maxime heute sollte lauten: langlebig, reparierbar, recycelbar! Die heranwachsende Generation von Planer*innen braucht Professor*innen und Forscher*innen an der Spitze, die diesen klimaneutralen Ansatz vertreten“, betont dann auch Marie-Theres Deutsch, Architektin BDA, in ihrer Laudatio zur Preisverleihung. „Der Ansatz von Professorin Endres ist lobenswert: Weg von der Technikversessenheit – hin zu kompakten, wandelbaren, einfachen Gebäuden.“
Sowohl Professorin Endres als auch sie seien in der Nähe von Trier aufgewachsen. Die Faszination von 2.000 Jahre alten Gebäuden, die in den Jahrhunderten ihrer Nutzungsdauer immer wieder verwandelt worden seien, haben hier vermutlich ihren Niederschlag im Denken gefunden, so die Laudatorin. „Menschen wie Elisabeth Endres machen sich sehr verdient damit, der Technikversessenheit unserer Gesellschaft mit intelligenten Forschungsansätzen zu begegnen, die sich auch in der Praxis gut anwenden lassen. Ihr Verdienst ist nichts Geringeres, als sich der hohen Verschuldung der Klimaerwärmung durch die Bauindustrie entgegenzustellen. Die Ehrung der Ingrid zu Solms-Stiftung an Frau Professorin Elisabeth Endres unterstützt somit einen hohen Grad an Verantwortung für unsere Zukunft.“