KAUF-AUS: Neue Ideen für alten Kaufhof Ausstellung zeigt Entwürfe für Leerstand in Heidelberg
Was tun mit einem leerstehenden Warenhaus mitten in der Stadt? Diese Frage stellt sich nicht nur Braunschweig, sondern auch Heidelberg. Das ehemalige Galeria Kaufhof-Gebäude am zentral gelegenen Bismarckplatz steht seit einem Jahr leer. Durch Architekturstudierende der Technischen Universität Braunschweig erhält das Gebäude nun neue Aufmerksamkeit. In einer Ausstellung präsentieren sie ihre Ideen zur Zukunft nach dem Leerstand.

„KAUF-AUS – Chance für die Heidelberger Stadtkultur“ heißt das Projekt des Instituts für Entwerfen und Raumkomposition (IAD). Bildnachweis: Simon Banakar/TU Braunschweig
Im Rahmen des Projekts „KAUF-AUS – Chance für die Heidelberger Stadtkultur“ des Instituts für Entwerfen und Raumkomposition (IAD) in Kooperation mit den Vereinen „Neckarorte“ und „Urban Innovation“ werden 13 Masterarbeiten, die sich mit der Nachnutzung des Kaufhauses befassen, auf großformatigen Planen präsentiert. Montiert sind die 20 von Instituts-Mitarbeiterin Ann-Kathrin Lepke-Jensen gestalteten Banner an den Bauzäunen rund um das Kaufhaus.
Die Studierenden hatten die Aufgabe, das baukulturell und städtebaulich bedeutsame Gebäude neu zu denken: Wie kann das leerstehende Warenhaus zur Aufwertung des Bismarckplatzes als verkehrsberuhigter Raum und zur besseren Einbindung des Neckarufers in das Stadtgefüge beitragen? Dabei sahen sich die Studierenden auch mit grundlegenden Fragen zur Umgestaltung von Gebäuden konfrontiert: Was sind die substanziellen Elemente des Bestands? Wie muss es umgebaut werden, um zukunftsfähig zu sein? Wie erscheint das Alte im Neuen?
Von Stadtbibliothek bis Pop-up-Stores
Die rund 12.000 Quadratmeter große Fläche sollte für öffentliche, kulturelle, gewerbliche und private Nutzungen entwickelt werden. Die Arbeiten reichen von einer Zweigstelle der Stadtbibliothek über Ausstellungsflächen für das Stadtmuseum und ein Stadtmodell bis hin zum Bürgerservice. Als mögliche gewerbliche Nutzungen wurden eine Kleinmarkthalle mit Verkaufsständen, Gastronomie und Pop-up-Stores vorgeschlagen. Weitere Optionen waren Raumangebote für die Kreativwirtschaft sowie für Wohnen und Arbeiten. Das Gebäude sollte als offenes Haus und Treffpunkt für die Stadtgesellschaft gestaltet werden.
Bei der Eröffnungsmatinee stellten die Institutsleiter Bernhard Ax und Dr.-Ing. Simon Banakar sowie die mit ihren Entwürfen beteiligten Alumni Timm Brinsa und Elitsa Paskaleva die Arbeiten vor und diskutierten im Anschluss angeregt mit Bürger*innen. Viele von ihnen zeigten sich dankbar für die Anregungen der Projekte und für das Format im öffentlichen Raum. Die Ausstellung bringt Menschen, die an dem markanten Gebäude vorbeigehen, über dessen Zukunft miteinander ins Gespräch.
Noch bis Ende August haben Passant*innen am Heidelberger Bismarckplatz Gelegenheit, die Entwürfe zu betrachten und sich ein Bild davon zu machen, wie aus einem Leerstand ein lebendiger Ort der Begegnung werden könnte.