Indonesische Delegation besucht die TU Braunschweig Gespräche über Kooperation in Halbleiterforschung
Am 20. September 2024 besuchte eine sechsköpfige Delegation um den indonesischen Botschafter H.E. Arif Havas Oegroseno die Technische Universität Braunschweig. Anlass des Besuchs waren Gespräche über Kooperationsmöglichkeiten mit der TU Braunschweig in Forschung, Lehre und in der Ausbildung – ein besonderes Interesse lag hier im Bereich der Halbleitertechnik.
Erste Station des Delegationsbesuchs war ein Gespräch mit TU-Präsidentin Angela Ittel sowie Professoren Daniel Prades und Tobias Voss vom Institut für Halbleitertechnik und Margarethe Schuseil, stellvertretende Leiterin des International House. Neben einem Kennenlernen und Kooperationsmöglichkeiten im Bereich Halbleitertechnik, waren Studienaufenthalte von indonesischen Studierende an der TU Braunschweig Thema. „Die TU Braunschweig wird international als wichtige Kooperationspartnerin wahrgenommen, die hiesige Forschung hat großes Renommee und internationalen Impact“, so Präsidentin Ittel.
Im Anschluss besuchte die Delegation gemeinsam mit den Professoren Prades und Voss das Laboratory of Emerging Nanotechnologies Research Center (LENA). Beim dortigen Rundgang erhielten die Gäste von Dr. Thorben Dammeyer, Geschäftsführer des LENA, und Professor Meinhard Schilling, Leiter des Instituts für Elektrische Messtechnik und Grundlagen der Elektrotechnik, Einblicke in aktuelle Forschungsvorhaben der TU Braunschweig. Außerdem berichteten Nachwuchsgruppenleiterin Dr. Rany Miranti-Augustin sowie PostDoc Agus Budi Dharmawan, die beide aus Indonesien stammen und als Forschende an der TU Braunschweig tätig sind, über ihre Erfahrungen.
Vorgestellt wurden aktuelle Forschungsthemen, das Exzellenzcluster „Quantum Frontiers“, fachbezogene Studienmöglichkeiten an der TU Braunschweig sowie die Kooperationspartner in der Forschungsregion Braunschweig. Die Gäste zeigten sich beeindruckt von der einzigartigen Forschungsinfrastruktur des LENA und bekundeten besonderes Interesse an englischsprachigen Masterangeboten wie dem Masterstudiengang „Quantum Technologies in Electrical and Computer Engineering“. Ein weiterer vielversprechender Anknüpfungspunkt ist die Einrichtung eines neuen englischsprachigen Masterstudiengangs im Bereich der Mikroelektronik an der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik im Jahr 2025.
In einer abschließenden Gesprächsrunde wurden die nächsten Schritte zum Aufbau einer möglichen Kooperation diskutiert, die in den kommenden Wochen weiter konkretisiert werden sollen.
Neue Halbleiterstrategie der indonesischen Regierung
Anlass des Besuches ist eine Strategie zum Aufbau einer landeseigenen Siliziumindustrie der indonesischen Regierung, unter der Führung des indonesischen Ministeriums für Industrie, die das Ziel hat, sogenannte Silizium-Wafer – die grundlegenden Bauteile für Mikrochips – künftig selbst zu produzieren. Bereits aufgesetzt ist ein dabei ein umfangreiches Stipendienprogramm, das indonesischen Studierenden ermöglichen soll, im Ausland die notwendigen Kompetenzen im Bereich Halbleitertechnik zu erwerben.