15. Oktober 2024 | Magazin:

Honorarprofessur für Dr. Claudia Stern Ausgezeichnet für hervorragende Forschung und Lehre in der Luft- und Raumfahrtmedizin

Claudia Stern wurde am 11. Oktober 2024 zur Honorarprofessorin der Fakultät für Maschinenbau bestellt. Damit würdigt die Fakultät ihre hervorragende Expertise im Bereich der Luft- und Raumfahrtmedizin. An der Technischen Universität Braunschweig wird sie Impulse aus der Forschungspraxis des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in die TU Braunschweig tragen und dazu beitragen, neue Forschungsfelder gemeinsam zu erschließen. Damit wird nicht nur die langjährige enge Kooperation zwischen der TU Braunschweig und dem DLR weiter gestärkt, sondern auch das entsprechende Forschungsgebiet an der TU weiterentwickelt.

Geehrt mit einer Honorarprofessur der TU Braunschweig: Dr. Claudia Stern vom DLR in Köln. Bildnachweis: Silja Klemenz/TU Braunschweig

Professorin Stern ist eine international anerkannte Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Luft- und Raumfahrtmedizin. Sie leitet im DLR die Abteilung Klinische Luft- und Raumfahrtmedizin und erforscht die medizinische Diagnostik sowie die Überwachung von Augenveränderungen, um die Gesundheit von Menschen im Weltraum und auf der Erde zu verbessern. Daneben betreibt sie ophthalmologische, also die Augen betreffende Forschung und ist an der Untersuchung von Astronaut*innen, Luftfahrtpersonal und Testpersonen beteiligt.

„Prof. Dr. Claudia Stern ist eine herausragende Wissenschaftlerin, deren innovative Forschung und leidenschaftliches Engagement für die Förderung von Frauen in der Wissenschaft sie zu einem inspirierenden Vorbild für weibliche Studierende machen“, sagt Prof. Peter Hecker, Leiter des Instituts für Flugführung und Vizepräsident für Forschung an der TU Braunschweig.

Sie hat sich dabei nicht nur auf dem Gebiet der Raumfahrtmedizin wesentliche Verdienste erworben, sondern ist auch eine international ausgewiesene Wissenschaftlerin in der Erforschung der Wahrnehmungsphysiologie in der Luftfahrt. So ist sie, zum Beispiel, Direktorin der European Society of Aerospace Medicine Academy, Fellow der Aerospace Medical Association und gewähltes Mitglied der International Academy of Aviation and Space Medicine, sowie Pastpräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin.

Dieses Wissen vermittelt Frau Prof. Stern den Studierenden der Luft- und Raumfahrttechnik der TU Braunschweig langjährig in Vorlesungen. Sie bietet dabei nicht nur eine ausgezeichnete fachspezifische Lehre, sondern verbindet diese auch mit praktischem Anwendungswissen in dem höchst relevanten und spannenden Bereich der Ausbildung und Untersuchung von Luft- und Raumfahrtpersonal wie Fluglots*innen, Pilot*innen und Astronaut*innen.

Damit leistet Prof. Stern einen wichtigen Beitrag im Curriculum der Luft- und Raumfahrt der TU Braunschweig. Sowohl in der Lehre wie auch in der Forschung spielen neue Methoden der Mensch-Maschine-Interaktion, neue innovative Ansätze der Cockpitgestaltung sowie die Entwicklung neuer Pilotenassistenzfunktionen für zukünftige Luftfahrtsysteme eine wichtige Rolle. Sie finden unmittelbar Eingang in den einschlägigen Forschungsprojekten des Instituts für Flugführung (IFF) der TU Braunschweig sowie weiteren Instituten der Luft- und Raumfahrt.

TU-Präsidentin Angela Ittel, Honorarpofessorin Dr. Claudia Stern und Prof. Peter Hecker, Leiter des Instituts für Flugführung und Vizepräsident für Forschung an der TU Braunschweig. Bildnachweis: Silja Klemenz/TU Braunschweig

Zur Person

Dr. med. Claudia Stern, absolvierte nach dem Humanmedizin-Studium an der Universität Bonn eine Gebietsweiterbildung in Augenheilkunde an den Universitätskliniken Bonn und Hamburg. Parallel dazu begann sie ihre flugmedizinische Ausbildung, auf die sie sich bereits während des Studiums vorbereitet hatte, am Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe. Zwischen 1990 und 1993 betreute sie ein Experiment auf der ersten deutschen MIR-Mission und der deutsch-amerikanischen D2-Mission und nahm in diesem Rahmen an diversen Parabelflügen teil. 1995 folgte ein wissenschaftlicher Forschungsaufenthalt am Human System Center der Air Force in San Antonio, Texas. 1996 promovierte sie zum Thema „Visuelle Anforderungen am Arbeitsplatz: Experimentelle Untersuchungen zur Sehschärfe von Fluglotsen“. Seitdem ist sie am beim DLR in Köln tätig und leitet am Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin die Abteilung für Klinische Luft- und Raumfahrtmedizin.

Seit 2015 ist sie sowohl als Dozentin an der International Space University, Straßburg, als auch als Lehrbeauftragte für die TU Braunschweig tätig und hält Vorlesungen zur Luft- und Raumfahrtmedizin. Seit 2017 lehrt sie an der Universität der Bundeswehr München.