Hochrangige Delegation aus Mexiko zu Gast Universidad Nacional Autónoma de México besucht TU Braunschweig
Seit mehr als 15 Jahren kooperieren die Technische Universität Braunschweig und die Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) in der Forschung und in der Studierendenmobilität. Beim Delegationsbesuch am 1. Februar 2023 wurden Möglichkeiten erörtert, die Partnerschaft weiter auszubauen und die Zusammenarbeit zu stärken.
Mit über 350.000 eingeschriebenen Studierenden ist die Universidad Nacional Autónoma de México die größte Universität Lateinamerikas. Ihre Gründung im Jahr 1551 macht sie zudem zur ältesten Universität des amerikanischen Kontinents. Der Hauptcampus der UNAM befindet sich in Mexiko City und wurde 2007 zum Weltkulturerbe erklärt.
Schon seit dem Jahr 2008 empfängt die TU Braunschweig regelmäßig Austauschstudierende und Doktorand*innen der UNAM und entsendet im Gegenzug Masterstudierende und Doktorand*innen, insbesondere aus den Bereichen Biotechnologie und Geophysik, nach Mexiko. Auch in der Forschung, etwa im Forschungsprojekt EXCEED (Excellence Center for Development Cooperation Sustainable Water Management in Developing Countries), arbeiten beide Universitäten zusammen. „Die langjährige Partnerschaft mit der Universidad Nacional Autónoma de México ist für die TU Braunschweig von enormer Bedeutung und soll in Zukunft stärker ausgebaut werden. Deshalb haben wir uns sehr über den Besuch der Verantwortlichen aus Mexiko gefreut“, sagte Professorin Tatjana Schneider, Vizepräsidentin für Internationales und Regionale Verankerung der TU Braunschweig.
Die hochrangige dreiköpfige Delegation aus Mexiko bestand aus Prof. Dr. Francisco Trigo, Vize-Provost für internationale Angelegenheiten, Prof. Dr. Patricia Dávila, Vizepräsidentin für Hochschulentwicklung und Dr. Alejandro Velázquez, Direktor der UNAM-Zentrale in Deutschland. Nach der Begrüßung der Gäste durch TU-Präsidentin Professorin Angela Ittel und Vizepräsidentin Professorin Tatjana Schneider stand ein Austausch mit Professor Manfred Krafcyzk, Vizepräsident für Digitalisierung und Nachhaltigkeit, auf dem Programm.
Gemeinsames Promotionsprogramm geplant
Anschließend besuchten die Gäste das Department Mathematik in der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät. Seit über zehn Jahren forschen Professor Miguel Ballesteros von der UNAM und TU-Professor Volker Bach an Fragen der Mathematischen Physik. Im Rahmen ihrer Forschungsprojekte haben sie mehrere Studierende und Promovierende beider Universitäten gemeinsam betreut. Die Gespräche mit der Delegation der UNAM brachten die Verhandlungen über ein gemeinsames Promotionsprogramm bis zur Vertragsreife, der offizielle Vertragsabschluss soll in Kürze erfolgen. „Dies ist das erste gemeinsame Promotionsprogramm der UNAM mit einer deutschen Universität. Der Vertragsabschluss hat deshalb Pilotfunktion und wird deutschlandweit mit großem Interesse verfolgt“, hob Bach hervor.
Weiter ging es im Institut für Geophysik und Extraterrestrische Physik (IGEP). Professor Matthias Bücker (AG Urbane Geophysik) und Dr. Liseth Pérez vom Institut für Geosysteme und Bioindikation (IGeo) haben selbst einige Jahre in Mexiko-Stadt gelebt und geforscht.
Die Verbindung erhalten sie seitdem lebendig, indem sie gemeinsam mit der UNAM geowissenschaftliche Forschungsprojekte in Mexiko umsetzen, Aufenthalte von Studierenden und Promovierenden beider Institutionen unterstützen sowie Exkursionen und Studienreisen organisieren. So traf die Delegation hier auch auf zwei mexikanische Doktoranden, die derzeit am IGeo promovieren, sowie zwei hiesige Doktoranden, die an Austauschprogrammen mit der UNAM teilgenommen haben. Professor Ferdinand Plaschke (AG Weltraumphysik und -technik) berichtete von seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Forschenden der UNAM im Rahmen des International Space Science Institute (ISSI), die er in Zukunft gerne intensivieren möchte. „Wir sind heute in unseren Bemühungen um eine langfristige Zusammenarbeit mit unseren mexikanischen Partner*innen sehr bestärkt worden und haben konkrete Unterstützungsangebote bekommen. Das motiviert uns sehr, an diesem tollen Kooperationsprojekt weiterzuarbeiten“, sagte Bücker über das Ergebnis des Gesprächs.
Partnerschaftsabkommen unterschrieben
Mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding und eines Erasmus+-Abkommens hielten beide Universitäten am Ende des Besuchs auch vertraglich die Absicht fest, zukünftig noch enger zusammen zu arbeiten.
„Insbesondere für unsere Studierenden und Lehrenden aus den Fachrichtungen Physik, Mathematik, Umwelt- und Naturwissenschaften und Verfahrenstechnik sind durch die Unterzeichnung dieser Verträge noch attraktivere Austauschmöglichkeiten entstanden. Das ist ein wichtiger Schritt “, freut sich Vizepräsidentin Prof. Tatjana Schneider.