Herzlichen Glückwunsch, Studentenwerk! 100 Jahre Studentenwerk OstNiedersachsen
„Wir haben Geburtstag und ihr bekommt die Geschenke!“ – Das Studentenwerk hat in diesem Jahr bereits mit einigen Aktionen seinen runden Geburtstag gefeiert. 1922 wurde es als Wirtschaftsamt, damals noch der Technischen Hochschule Braunschweig, und in Clausthal-Zellerfeld als Clausthaler Studentenhilfe gegründet. In den vergangenen 100 Jahren hat sich die gemeinnützige Einrichtung stetig weiterentwickelt. Sie kümmert sich um unterschiedlichste Bedürfnisse der Studierenden und unterstützt sie in ihrem Alltag. Seit 2011 trägt es den heutigen Namen „Studentenwerk OstNiedersachsen“.
Der neue Name entstand, nachdem 2007 die Studentenwerke Braunschweig und Clausthal fusionierten. Seinen Hauptsitz hat das Studentenwerk OstNiedersachsen in Braunschweig. Es erleichtert hier und an seinen neun weiteren Standorten Buxtehude, Clausthal-Zellerfeld, Hildesheim, Holzminden, Lüneburg, Salzgitter, Suderburg, Wolfenbüttel und Wolfsburg den Alltag von insgesamt rund 60.000 Studierenden. „Das Studentenwerk ist eine tolle Einrichtung! Es ist zwar schon ziemlich alt, hält sich aber jung durch immer wieder neue Studierende. Partner der Studierenden zu sein, bleibt unsere Kernkompetenz, auch wenn wir unsere Leistungen an die sich ändernden Anforderungen anpassen“, erklärt Geschäftsführer Sönke Nimz.
Essensmarken und Formtabletts
Viele Hochschulangehörige verbinden mit dem Studentenwerk vor allem auch die Mensen in Braunschweig, Wolfsburg, Wolfenbüttel, Salzgitter, Suderburg, Hildesheim, Clausthal-Zellerfeld, Holzminden und Lüneburg. Auch Dietmar Smyrek, Hauptamtlicher Vizepräsident der TU Braunschweig und Vorstandsmitglied im Studentenwerk OstNiedersachsen, ist regelmäßiger Mensabesucher. Er schätzt dort das abwechslungsreiche und hochwertige Angebot. Bei der wachsenden Auswahl vegetarischer Gerichte greife er gerne zu, freue sich aber auch über typische deutsche Traditionsgerichte, die man sich zu Hause eher selten anrichtet. „Aber natürlich gehe ich nicht nur wegen des Essens in die Mensa. Es ist die auch die Abwechslung, aus dem Büro rauszukommen und Leute zu treffen, mit denen ich keinen Termin habe. Es entstehen tolle Gespräche und man hat irgendwie dann auch das Ohr an seiner Universität“, betont Smyrek.
Gut erinnern könne er sich auch noch an seinen ersten Mensabesuch als Student in Göttingen: „Es war sehr voll und ich habe das mit den Schlangen nicht kapiert und habe einfach das getan, was die Leute vor mir gemacht haben.“ Wie auch in Braunschweig bekamen die Gäste damals das Essen noch auf Formtabletts mit Fächern für die einzelnen Bestandteile eines Gerichts. „Man musste vorher an der Kasse Essensmarken kaufen und konnte auch nichts variieren wie heute. Die Essen hießen dann ‚Stamm 1‘ oder ‚Stamm 2‘. Und es gab noch ein Wahlessen“, erinnert sich Vorstandsmitglied Dietmar Smyrek.
Für die Zukunft würde er eine Rückkehr von zwei Standorten begrüßen: „Ich würde mir wünschen, dass wir das Geld finden für die Cafeteria im Audimax und am allerwichtigsten ist ein Bistro im Campus Nord. Beide Angebote haben wir aus baulichen Gründen in den letzten Jahren verloren.“
Wohnraum für Gaststudierende und Gastwissenschaftler*innen
Professor Knut Baumann, Vizepräsident für Studium und Lehre an der TU Braunschweig, engagiert sich im Verwaltungsrat des Studentenwerks OstNiedersachsen. Als Dr. Bahram Hemmateenejad von der Shiraz University in Iran als Gastwissenschaftler an sein Institut für Medizinische und Pharmazeutische Chemie kam, sei das Studentenwerk sehr hilfsbereit und engagiert gewesen, für den Wissenschaftler und seine Familie für mehrere Monate eine passende Bleibe zu finden, schwärmt Baumann. „Das Studentenwerk bietet ein kleines Kontingent an möblierten Wohnungen. Der Bedarf ist in der Stadt allerdings viel größer als das Angebot.“ Viele Gaststudierende und Gastwissenschaftler*innen greifen daher zum Beispiel auch auf einschlägige WG-Portale zurück.
Neue Ideen für die Gemeinschaft
Das Studentenwerk feierte das Jubiläumsjahr unter anderem mit dem selbst entwickelten Spiel „studiwerk.100“ fürs Smartphone und einem Ideenwettbewerb. Gesucht waren Anschaffungen, die der Gemeinschaft der Studierenden zu Gute kommen. Eine Jury hat aus 60 Einsendungen sieben Ideen ausgewählt, die mit einem Budget von jeweils bis zu 1.000 Euro realisierbar sind. Eine gemütliche Sitzecke im Außenbereich des Wohnheims in der Wiesenstraße wurde bereits umgesetzt. Geplant sind noch ein Kräutergarten vor der Mensa 1 in der Katharinenstraße in Braunschweig sowie Trinkwasserspender in der Mensa 1 und in der Mensa in Clausthal-Zellerfeld. Neben den sieben Gewinner-Ideen war eine weitere leicht umsetzbar: In vielen Mensen gibt es nun mit „Eat & Meet“ gekennzeichnete Tische, an denen man sich mit anderen Gästen zusammensetzen kann, um ins Gespräch zu kommen.
Über das Studentenwerk OstNiedersachsen
Die heutigen Studentenwerke in Deutschland haben ihren Ursprung in der studentischen Selbsthilfebewegung nach dem Ersten Weltkrieg. Diese versuchte, die schwierige soziale und wirtschaftliche Situation der Studierenden zu verbessern. Zu Beginn des Jahres 1922 wurde das heutige Studentenwerk OstNiedersachsen zunächst als Wirtschaftsamt der damaligen Technischen Hochschule Braunschweig und in Clausthal-Zellerfeld als Clausthaler Studentenhilfe gegründet. Im Herbst desselben Jahres wurden in Braunschweig die ersten beiden Mensen und eine Darlehenskasse eingerichtet. Im Laufe der Jahrzehnte kamen dann immer mehr Leistungen hinzu: Wohnheime, Kindertagesstätten, psychotherapeutische Beratungsstellen, Sozial- und Finanzierungsberatungen und Kulturbüros. Einige Leistungen wie der Studentenwerksschuster, die Papierverkaufsstelle oder der Schreibmaschinenverleih verschwanden auch wieder.
Auch die TU Braunschweig gratuliert dem Studentenwerk OstNiedersachsen zum 100. Geburtstag und freut sich auf eine gute Zusammenarbeit in den nächsten 100 Jahren!