Flüchtlinge in Braunschweig – was tut unsere Universität?
Die TU Braunschweig steht in engem Kontakt mit der Stadt Braunschweig, den umliegenden Gemeinden und Gebietskörperschaften, den Wohlfahrtsverbänden und einigen Vereinen, um für Flüchtlinge Maßnahmen zur Überbrückung akuter Notsituationen anbieten zu können und eine Willkommens- und Integrationskultur aufzubauen. Ein entsprechendes Netzwerk besteht bereits in Grundzügen und wird zur Zeit weiter ausgebaut.
An der TU Braunschweig werden geflüchtete Studierende im International Office, geflüchtete Akademikerinnen und Akademiker im Mobile Researchers´ Centre individuell beraten und betreut. Derzeit sind es etwa 90 Personen, die sich mit ihren individuellen Anliegen an die TU Braunschweig gewendet haben. Dr. Astrid Sebastian, die Leiterin des International Office, koordiniert diese Anfragen an der Universität und stimmt Maßnahmen mit anderen Akteuren in Braunschweig und in der Region ab.
Vier Maßnahmen zur Unterstützung von Flüchtlingen sind derzeit in Vorbereitung bzw. konnten zum Teil schon angestoßen werden:
1. Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Arabischen Bildungsverein
Der unter der Federführung von Herrn Prof. Wael Adi (TU Braunschweig, Institut für Datentechnik) ins Leben gerufene Verein kümmert sich gemeinsam mit Politikern verschiedener Parteien und Vertretern von Unternehmen aus der Region um flüchtende Akademikerinnen und Akademiker insbesondere aus Syrien und den nordafrikanischen Ländern. Einige dieser Flüchtlinge konnten mit Unterstützung des Vereins bereits an der TU Braunschweig ihr Studium aufnehmen oder fortsetzen, für einige Promovierende konnten Forschungsmöglichkeiten gefunden werden. Die Zusammenarbeit zwischen der TU Braunschweig und dem Deutsch-Arabischen Bildungsverein wird weiter intensiviert und durch weitere Akteure, z.B. Allianz für die Region, weiter verstärkt.
2. Zulassung von Flüchtlingen zum Studium
Das International Office erarbeitet zur Zeit einen Vorschlag, wie man geflüchtete syrische Studienbewerberinnen bzw. -bewerber und Studierende formal ins Zulassungsverfahren aufnehmen kann. Da Termine oft nicht eingehalten werden können und die erforderlichen Unterlagen nicht vorliegen und auch nicht beschaffbar sind, soll hier ein vereinfachter Einstieg ins Studium ermöglicht werden.
3. Finanzielle Unterstützung
Für Studierende aus Krisenländern, die sich in der Abschlussphase ihres Studiums befinden, stehen DAAD-Abschlussbeihilfen zur Verfügung. Studierende oder Studienbewerber, denen durch eine Krisensituation in ihrem Heimatland die Studienfinanzierung weggebrochen ist, können sich für ein Carolo-Stipendium bewerben.
4. Möglichkeiten zur Sprachkursteilnahme
Zur Zeit werden an der TU Braunschweig Möglichkeiten gesucht, um für Flüchtlinge, die studieren möchten, kostenfreie Deutschkurse anzubieten.